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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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für Humor gefällt mir und du bist kein Zuckerpüppchen. Solltest du heute
deinen Auftrag richtig ausführen, werde ich zusehen, dass wir deine Unterkunft
aufwerten!“
    „Was
für einen Auftrag?“
    „Du
wirst einen Brief an Phil schreiben, in dem steht, dass du nicht weiter
Zeitreisende sein möchtest, sondern du bei Raleigh bleibst. Schreib ihm, dass
er dich in einem seiner Häuser untergebracht hat. Wie ich Phil einschätze, wird
es nicht lange dauern, dann wird er hierher kommen.“ Er stand vom Tisch auf und
bedeutete mir seinen Platz einzunehmen. Fieberhaft überlegte ich, was ich
schreiben sollte, bevor ich die Feder in die Tinte tauchte und loslegte. Ich
schrieb einen kurzen Brief, in dem ich Phil meine Liebe zu Raleigh darlegte.
Des Weiteren schrieb ich, dass ich ein Kind von Walter erwartete, und bat ihn
um Vergebung und dem Versprechen nicht nach mir zu suchen. Klaus las sich den
Text kurz durch und nickte wohlwollend.
    „Gut,
sehr gut, auf die Idee mit dem Kind wäre noch nicht mal ich gekommen. Wenn er
das liest, wird er kaum aufzuhalten sein, denn das würde die Geschichte
komplett auf den Kopf stellen und das wird er unter keinen Umständen zulassen
können!“, gab er gespielt empört von sich. Sollte Klaus nur glauben, dass ich
das geschrieben hatte, damit Phil nur einen Grund mehr hatte hierher zu kommen.
Klaus rief nach Travis, der anscheinend nie außer Hörweite war, denn kaum hatte
er seinen Namen gehört, tauchte er auch schon im Raum auf.
    „Hier
nimm‘ das, gib es einem der Burschen. Er soll es zu dem Haus der jungen Dame
hier bringen und einem Philemon Berger übergeben. Der Junge soll warten bis
Master Berger den Brief gelesen hat.“ Klaus reichte den versiegelten Brief an
Travis, der mit dem Kopf nickte, „Sehr wohl, Sir“, murmelte und sofort wieder
verschwand.
     
    Hatte
ich mich sowieso schon nicht wohlgefühlt, so wurde mir nun noch flauer in der
Magengegend. Ich brach in Schweiß aus und mein Herz pochte wild. Ich hatte
Angst um Phil und die Tatsache, dass ich immer noch nicht wusste, wie Klaus‘
Plan aussah, ließ mich nicht ruhiger werden. Aber egal was er sich in seinem
Wahnsinn ausgedacht hatte, es sollte sicherlich kein Picknick werden.
Vorsichtig fragte ich Klaus, was er denn im Sinn hatte, doch er gab mir nur
eine ausweichende Antwort, die mir auch nicht weiterhalf. Was sollte ich sonst
mit diesem Kerl bereden?
    „Der
Überfall in der Nähe von Whitehall geht auch auf Ihr Konto, oder?“ Diese Frage
hatte sich gleich, nachdem ich wusste, mit wem ich es zu tun hatte,
aufgedrängt.
    „Richtig,
Phil sollte nur einen kleinen Schrecken davontragen. Damit, dass er seinen
Angreifer gleich umbringt, hatte ich nicht gerechnet. Mein Plan sah vor, dass
Phil leicht verletzt wird, das ist leider fehlgeschlagen. Der kleine,
verspielte Junge von damals ist zu einem richtigen Mann geworden, erstaunlich.“
Trotz der Bitterkeit in seiner Stimme konnte ich so etwas wie Anerkennung
raushören. Und die hatte Phil auf alle Fälle verdient. Er war der wundervollste
Mensch, den ich kannte. Fürsorglich, hatte Sinn für Humor, ein zärtlicher Liebhaber,
alles, was ich in einem Mann gesucht hatte, vereinte sich in seiner Person und
darum liebte ich ihn so sehr. Ich liebte ihn? Wie bitte? Wann war das denn
passiert? Es gab keinen Zweifel, stellte ich fest, als ich noch einmal tief in
mich hineinhorchte. Ich war tatsächlich nicht nur in ihn verliebt, sondern
brachte ihm noch tiefere Gefühle entgegen. Und ich würde alles tun, was in
meiner Macht stand, um ihn zu retten, koste es, was es wolle. Und wenn mir das
gelungen war, musste ich mich mit der Erkenntnis, dass ich ihn liebte,
auseinandersetzen und überlegen, wie ich das am schnellsten überwinden konnte.
Denn dass er nicht weiter an mir interessiert war, hatte mir die kleine Einlage
mit der Hofdame gezeigt.
     
    Die
Zeit bis Phil eintraf, verging quälend langsam. Um nicht nur gegen die Wand zu
starren, stellte ich Klaus eine Frage, die mir bereits die ganze Zeit über auf
der Zunge gebrannt hatte:
    „Wie
haben Sie es angestellt, dass Drake und nicht Raleigh die Expedition
durchführen will?“
    „Warum
willst du das wissen?“, skeptisch sah Klaus mich an.
    „Ich
soll Aufträge für Sie erledigen. Wie soll ich es denn machen, wenn mir niemand
sagt, wo ich ansetzen soll?“ Offensichtlich geschmeichelt antwortete er mir:
    „Ich
hatte das Glück Drake zu begegnen und eine einzelne Bemerkung von mir reichte
aus, um eine Idee in

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