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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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schlief oder was noch schlimmer wäre, mit dieser blöden
Kuh von Hofdame das Bett teilte. Und falls Phil doch mitbekam, dass ich nicht
nach Hause gekommen war, wie sollte er wissen, wo ich war, wenn noch nicht mal
ich den blassesten Schimmer hatte, wo ich mich befand? Selbst wenn Raleighs
Männer beschreiben konnten, wie die Kerle aussahen, die sie überfallen hatten,
half das niemandem weiter und eine verloren gegangene Person in London zu
suchen, war, als suchte man eine Nadel in einem Heuhaufen. Was, wenn diese
Feiglinge in die nächstbeste Schenke gerannt waren, um auf diesen Schrecken
erst mal das ein oder andere Ale zu zischen? Vielleicht lagen sie genau in
jenem Augenblick bewusstlos in irgendeinem Alehouse und schliefen dort ihren
Rausch aus. Somit würde vor dem nächsten Tag niemand von dem Überfall erfahren.
Immer wieder drehten sich meine Gedanken wirr im Kreis. Wenn nicht ein Wunder
geschah, tendierten meine Chancen aus diesem Gefängnis zu kommen gen null. Egal
was zwischen Phil und mir schiefgelaufen war, ich hatte unglaubliche Sehnsucht
nach ihm, denn er bedeutete zugleich auch meine Freiheit. Wie sehr sehnte ich
mich danach, mich in seine starken Arme zu werfen und dem Ganzen hier zu
entfliehen. Vor meinem inneren Auge tauchten seine lachenden Gesichtszüge auf
und ich merkte, dass mir eine Träne lautlos übers Gesicht lief. Dieser Träne
folgten weitere, bis ich lautlos schluchzend in meinem Bett lag. Ich war
hoffnungslos verloren!

35.
Kapitel
     
    Irgendwann
musste ich wohl aus Erschöpfung eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen
öffnete, fielen die ersten Strahlen der Morgensonne in mein Gefängnis und
tauchten alles in ein rotgoldenes, trügerisch-friedliches Licht. Ein kurzer
Blick auf die karge Möblierung bestätigte mir, dass die Geschehnisse des
Vorabends leider kein Traum gewesen waren und ich noch immer die Gefangene
dieses Wahnsinnigen war. Weiter konnte ich meinen Gedanken nicht nachhängen,
denn schon wurde die Tür geöffnet und Travis trat mit einem Krug und Handtuch
in den Händen ein. Hatte er gewartet, bis er Geräusche gehört hatte oder was
nur Zufall, dass er genau zu dem Zeitpunkt reinkam, an dem ich wach geworden
war? Was, wenn er schon in der Nacht mal im Zimmer gewesen war, mich vielleicht
begrapscht hatte? Stopp! Aufhören, das wollte ich mir lieber nicht weiter
vorstellen, ich wollte verhindern, dass ich mich bei dem Gedanken, was er mit
mir hätte anstellen können, übergab.
    „Raus
mit dir! Wasch' dich, der Herr will dich unten stehen.“ Unsanft knallte er die
Sachen auf den Tisch, machte jedoch keinerlei Anstalten den Raum zu verlassen,
sondern blieb stehen und betrachtete mich neugierig. Lüsterner Glanz lag in
seinen Augen. Wenn dieser Lustmolch geglaubt hatte, dass ich mich vor ihm
auszog, um mich zu waschen, dann hatte er sich aber gewaltig in den Finger
geschnitten. Ich fuhr mir lediglich mit dem feuchten Tuch einmal gründlich
durchs Gesicht, mehr bekam er von meiner morgendlichen Wäsche nicht zu sehen.
War mir doch egal, wenn sie mit mir als stinkendes Etwas vorlieb nehmen
mussten. Hätten sie mich nicht entführt, würde ich auch nicht ihre Nasen belästigen.
    Travis
schien jedoch nicht sonderlich überrascht darüber, dass ich keine
Waschzeremonie veranstaltete. Wahrscheinlich wäre er überrascht gewesen, wenn
ich mich ausgiebig gesäubert hätte, wenn ich das dem Geruch nach zu beurteilen
hatte, den er verströmte. Er griff, in der mir bereits bekannt liebevollen Art,
nach meinem Arm und zog mich die Treppe nach unten in den Raum, in dem ich
bereits am Vortag gewesen war.
     
    Klaus
saß bereits am Tisch und schrieb etwas, als er bemerkte, dass ich den Raum betrat,
blickte er auf.
    „Guten
Morgen meine hübsche Helferin. Ich hoffe, du hattest eine angenehme Nacht?“,
begrüßte er mich mit dem gleichen teuflischen Lächeln, dass er am Vorabend
schon mehrfach hatte aufblitzen lassen.
    „An
Ihren Qualitäten als Gastgeber sollten Sie unbedingt arbeiten. Das Zimmer war
nicht geheizt, es war stockfinster, da die Beleuchtung nicht funktionierte und
einen Stuhl gab es auch nicht. Ganz zu schweigen vom nicht vorhandenen
Entertainmentprogramm. Wenn Freunde mich fragen sollten, würde ich Ihr Haus
unter keinen Umständen weiterempfehlen.“ Woher ich plötzlich diese Gelassenheit
hernahm, konnte ich mir selbst nicht erklären, aber es schien die richtige
Antwort gewesen zu sein, denn Klaus ließ ein lautes, blechernes Lachen ertönen.
    „Dein
Sinn

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