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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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seinem Kopf reifen zu lassen. Er war jedenfalls nicht
abgeneigt.“
    „Was
war mit Raleigh?“
    „Der
war schwerer, denn er hatte Wind von der Sache bekommen und war auch
interessiert. Aber dann bist du auf die Bildfläche erschienen und sein
Augenmerk richtete sich nun ganz auf dich. Du hast schon bemerkenswertes
Talent, dass du allein mit deinem Aussehen, die Dinge dergestalt
durcheinanderbringst. Chapeau!“ Maliziös lächelte er mir zu. Ha, dass ich nicht
lachte: Ich als Femme fatale! Ich war doch das Mädchen vom Ponyhof, schon
vergessen?
    „Danke
für das Kompliment, aber ich alleine kann mir dafür wohl nicht die Lorbeeren
einstreichen. Was hat ihn noch aufgehalten?“
    „Du
stellst dein Licht ein wenig unter den Scheffel, das solltest du nicht tun!
Aber du hast doch recht, nichts geht gegen ein paar verlässliche Männer, die
ich bei Hofe und in seiner Dienerschaft eingesetzt habe. Und sobald ich den
Eindruck hatte, dass es gefährlich wurde, steuerte ich dagegen.“
    „Wie
das denn?“
    „In
dem ich ihm zuvorkam. Allerdings müssen Phil und du ganze Arbeit geleistet
haben, denn derzeit ist Raleigh schon dabei, bei Bekannten nach Mitteln zu
fragen. Und er schaut sich nach geeigneten Leuten um, die er auf die Expedition
schicken kann. Er hat sogar schon Kontakt zu den Herren Barlowe und Amadas
aufgenommen. Da wird wohl nur noch die letzte Möglichkeit helfen.“
    „Die
da wäre?“ Mir schwante Böses.
    „Wenn
nichts mehr hilft, dann darf er nicht überleben!“ Wollte er wirklich so weit
gehen und Raleigh ermorden zu lassen, wenn alle Versuche scheiterten? Was trieb
ihn an? Da musste doch noch etwas anderes dahinter stecken, als nur der
angebliche Verrat seines ehemals besten Freundes. Konnte man nur deswegen
derart auf Rache aus sein? Ich konnte es mir nicht vorstellen, es musste noch
einen weiteren Grund geben.
    „Aber
welches Ziel verfolgen Sie damit, die Geschichte dermaßen
durcheinanderzubringen?“
    Bevor
Klaus jedoch antworten konnte, wurden wir durch heftige, sich wiederholende Schläge
gegen Holz, die vom Flur her an uns heran drangen, unterbrochen. Laute Stimmen
ertönten und schon wenige Momente später wurde die Tür aufgerissen und Phil
stürmte herein. Schon oft hatte ich ihn wütend und erbost gesehen, doch so
aufgebracht wie in jenem Moment, hatte ich ihn noch nie zuvor erlebt. Wie ein
Krieger sah er aus, seine Augen blitzten und seine Nasenflügel bebten
gefährlich.
    „Wo
ist L….“, weiter kam er nicht, denn als er Klaus ansichtig wurde, blieb er
mittendrin stehen. Seine Gesichtsfarbe wechselte von Rot zu leichenblass.
    „Du?“
Ungläubig starrte er den tot geglaubten Freund seines Onkels an.
    „Es
freut mich, dass du dich an mich erinnern kannst, Philemon, mein Junge“,
begrüßte ihn Klaus aalglatt. Er erhob sich von seinem Stuhl und ging auf ihn
zu. Fehlte nur noch, dass er ihn umarmte und an seine Brust drückte.
    „Der
Name ist Phil und dein Junge bin ich erst recht nicht!“, erwiderte Phil wütend.
Klaus ging nicht näher darauf ein, sondern ging um Phil herum und musterte ihn
eingehend.
    „Du
bist zu einem hübschen Burschen herangewachsen, du hast viel von deiner Mutter
in dir, wie ich sehe. Schade nur, dass du bald nicht mehr viel davon haben
wirst!“ Aufgebracht griff Phil nach seinem Schwertknauf und wollte es ziehen,
doch Klaus schien damit gerechnet zu haben. Ohne Vorwarnung zog er einen
Revolver aus seinem Wams hervor und richtete ihn auf mich.
    „Das
würde ich an deiner Stelle lassen. Ich habe sie schneller erschossen, als du
dein Schwert gezückt hast. Und glaub‘ mir, das gibt noch hässlichere Flecken
als damals bei Eva! War wirklich schade um das hübsche Ding damals, aber sie
hatte ihren Zweck erfüllt und ich brauchte sie nicht mehr!“ Warum überraschte
es mich noch, dass er auch für diesen Mord verantwortlich war? Inzwischen
musste mir doch klar geworden sein, dass er auf nichts und niemanden Rücksicht
nahm. Was, wenn er erst mich und dann Phil töten wollte? Und ich tatsächlich
nur der Lockvogel gewesen war und Phil somit blindlings in die Falle hatte
laufen lassen? So viel zu meinem tollen Plan! Entmutigt ließ Phil seine Hand
sinken, seine Augen schleuderten Klaus jedoch mörderische Blicke entgegen.
    "Was
ist nur aus dir geworden? Du warst der Held meiner Kindheit! Und nun schau dich
an!", knurrte Phil ihn an.
    "Frag'
deinen Onkel. Wäre er nicht gewesen, wäre alles anders geworden! Er hat mich
verraten und im Stich gelassen und

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