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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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ich ansonsten nicht,
ärgerte ich mich noch mehr über ihn.
    „Ist
ja schon gut, kein Grund mir gleich die Augen auszukratzen. Ich habe es mir
garantiert nicht freiwillig ausgesucht mit dir hier zu landen. Wenigstens
glaubst du mir inzwischen.“
    „Warum
reisen wir nicht einfach wieder zurück?“
    „Das
geht nicht!“
    „Wie
bitte? Das geht nicht? Heißt das, dass wir jetzt hier festsitzen? Für immer?“
Den Gedanken die Vergangenheit kennenzulernen, fand ich mehr als aufregend. Der
Gedanke für immer hier zu bleiben, war dagegen weniger prickelnd. Dafür gab es
zu viel in meiner Zeit, was ich nicht bereit war aufzugeben. Ich hatte noch
nicht mal eine Nacht mit Sven verbracht und sollte vielleicht auch nicht in den
Genuss kommen? Oh nein, nicht mit mir!
    „Nein,
um Gottes willen, nicht für immer. Normalerweise reise ich nur, wenn ich vom
Büro Aufträge bekomme. Aber hier ist irgendetwas schief gelaufen. Du hast es geschafft
uns hierher zu schicken, ohne Auftrag. Und jetzt kommt es: Die Zeitmaschine hat
mir mitgeteilt, dass es hier ein Problem gibt, das es zu korrigieren gilt. Und
solange das nicht geschehen ist, kommen wir hier nicht weg. Und leider habe ich
keinen Plan, was wir in die richtige Bahn bringen müssen!“
    „Kann
das deine Superzeitmaschine nicht von alleine?“ Anscheinend gab es Menschen die
andere durch die Zeit schicken konnten und das auch in ein Handy einbauten, da
sollte es einem wenigstens auch sagen können, was falsch war. Ob das Teil auch
waschen und bügeln konnte? Ich sollte ihn bei Gelegenheit mal drauf ansprechen,
wenn ja, hätte ich auch gerne so ein Teil minus der Zeitreisemöglichkeit.
    „Das
Handy kann mir zwar alle möglichen Informationen liefern, aber was nicht
richtig ist, müssen wir alleine rausbekommen!“ Wenn es weiter nichts war.
Lächerliche Aufgabe, es gab nur geschätzte sieben Trillionen Möglichkeiten, was
hier nicht in Ordnung war. Das war doch in null Komma nix zu erledigen.
    „Wir
sitzen also hier fest, ohne Kleidung oder Geld, und haben keinen Plan, was
schiefläuft, sehe ich das richtig?“ Ich hatte ihn schon verstanden, aber ich
wollte doch noch mal auf Nummer sicher gehen. Ich war immerhin gerade
fünfhundert Jahre durch die Zeit gereist, da konnte man schnell mal etwas
falsch verstehen oder durcheinanderbringen.
    „Kluges
Köpfchen, da weiß man doch gleich wieder, warum deine Eltern dich haben
studieren lassen.“
    „Mir
blöde Bemerkungen an den Kopf zu werfen, bringt uns auch nicht weiter!“ Zwar
hätte ich mich lieber auf ein Wortgefecht mit ihm eingelassen, aber das würde
nicht dazu beitragen uns nach Hause zu bringen. Also schluckte ich die bissige
Bemerkung, die mir auf der Zunge gelegen hatte, wieder herunter und fuhr fort:
„Lass uns überlegen: Wir brauchen auf alle Fälle Kleidung, eine Unterkunft und
was zu essen wäre auch nicht schlecht. Wie bekommen wir das hin?“ Er starrte
mich nur an, als hätte ich chinesisch gesprochen. Hatte ich plötzlich Ausschlag
bekommen oder hatte ich irgendwelchen Dreck im Gesicht, waren meine Haare zu
einem Vogelnest geworden? Unsicher fuhr ich mir übers Gesicht und durch die
Haare. Keine Knoten im Haar und meine Hände sahen, nach einem kurzen Check,
auch sauber aus. Was war also los mit ihm?
    „Sind
die Ohrringe echt?“, brach er endlich das Schweigen. Meine linke Hand griff zu
meinem Ohrläppchen und meine Finger berührten die goldenen Ohrringe und ich
verstand sofort, worauf er hinaus wollte.
    „Keine
Chance, die sind von meiner Oma, die gebe ich nicht her“, protestierte ich
heftig.
    „Es
ist unsere einzige Chance an Geld zu kommen. Ich gehe nicht davon aus, dass du
bereit bist, deinen Körper anzubieten, das wäre die andere Möglichkeit, die wir
noch haben.“ Man musste ihn einfach lieb haben, seinen Charme, seine
Liebenswürdigkeit, all das machte ihn zu einem prima Kumpel. Äh nein, das war
jemand anderes. Vor mir saß der ungehobeltste Klotz, den man sich nur
vorstellen konnte. Aber das Schlimmste war, es stimmte! Der Schmuck war unsere
einzige Chance.
    „Na
gut, du hast gewonnen! Aber das mache ich nur, weil ich keine Lust habe, bis
zum Ende aller Tage mit dir hier zu sitzen.“ Schweren Herzens nahm ich meine
Ohrringe ab und reichte sie ihm. Dieses Paar war das letzte Geschenk meiner
Großmutter gewesen, kurz danach war sie gestorben, dadurch bedeuteten sie mir
noch viel mehr und waren ein ganz besonderes Andenken für mich.
    „Danke!
Ich weiß das wirklich zu schätzen. Ich

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