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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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dass dies ein Meilenstein in meinem Leben sein würde, doch damit, dass
ich es ausgesprochen hatte, bekam das Ganze etwas Endgültiges.
    „Ich
freue mich sehr über Ihre Entscheidung und heiße Sie im Namen aller herzlich willkommen
in unserem Team. Ich warne Sie vor, es werden ein paar harte Wochen auf Sie
zukommen. Ihr normaler Beruf und die Ausbildung werden Sie vollständig in
Anspruch nehmen, aber ich habe vollstes Vertrauen darin, dass Sie das
bewältigen werden. Dann werde ich jetzt mal Philemon rufen und ihm sagen, dass
wir eine Partnerin für ihn haben!“ Richard stand auf und verließ den Raum um
Phil zu holen.
     
    Moment
mal, Partnerin? Ich sollte von ihm ausgebildet werden, aber dass ich seine
Partnerin wurde, davon war doch nie die Rede gewesen! Ich war davon
ausgegangen, dass ich immer mal wieder anderen Leuten für ein paar Aufträge
zugeteilt werden würde, aber Phil und ich auf Dauer? Das konnte doch nicht gut
gehen. Kurzfristig spielte ich mit dem Gedanken, dass ich noch immer sagen
könnte, es war ein Scherz gewesen, aber diesen verwarf ich dann sofort.
Irgendwie würden Phil und ich uns schon zusammenraufen. Wir waren beide
erwachsen, obwohl mich die Tatsache, dass er mir verheimlicht hatte, dass wir
jederzeit hätten zurückreisen können, immer noch wütend machte. Beim Verlassen
des Raums hatte Herr Lermin die Tür nicht ganz geschlossen und so wurde ich
eher unfreiwillig Zeuge des Gesprächs der beiden, welches sie vor der Tür
führten.
    „Wir
haben eine Partnerin für dich“, verkündete Herr Lermin mit Stolz in der Stimme.
    „Ich
arbeite nicht mit Partnern und das weißt du genau!“ Das war Phil, und wenn man
seinem Tonfall Glauben schenken mochte, dann war er alles andere erfreut über
diese Tatsache.
    „Du
bist der Beste, den wir haben und das weißt du auch. Aber du bist auch zu
hitzköpfig und sorglos. Eine Frau an deiner Seite wird dich vielleicht bremsen
können und dich davon abhalten mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Du hast
die Wahl: Du machst, was ich dir sage oder du kannst deine Arbeit zukünftig vom
Schreibtisch aus tun!“
    „Das
ist Erpressung!“
    „Ja!
Und der einzige Weg, wie man dich zur Vernunft bringt. Ich will dich nicht
verlieren. Du hast selbst gesagt, dass sie fantastisch war. Jetzt stell‘ dich
nicht so an, du Dickkopf!“
    „Sie
ist eine Frau, falls du das noch nicht bemerkt hast! Eine sehr attraktive Frau
um es genauer zu sagen!“ Er fand mich attraktiv! Mich? Aber er hatte doch
Silvia! Und jetzt verstand ich: Wie sollte er seiner Freundin erklären, dass er
mit mir unterwegs war und das nicht nur für ein paar Minuten, sondern durchaus
auch für ein paar Tage, da war Eifersucht vorprogrammiert. Zum ersten Mal war
ich dankbar dafür, dass ich niemandem von meinem neuen Nebenjob erzählen
durfte! Auch wenn ich deswegen immer noch ein schlechtes Gewissen Sven
gegenüber hatte. Aber weshalb war Silvia dann nicht seine Partnerin? Warum
wollte man mich dazu? Diese Frage musste ich Phil bei Gelegenheit unbedingt
stellen.
    „Und
das ist dein Problem? Dir machen hübsche Frauen doch sonst auch nichts aus,
ganz im Gegenteil!“ Eine Antwort darauf erhielt ich nicht mehr, denn nach einem
kurzen Moment der Stille, kamen die beiden zur Tür herein. Wenn sie es gemerkt
hatten, dass ich ihre Unterhaltung hatte mithören können, so ließen sie es sich
nicht anmerken. Sie nahmen jedoch nicht Platz, sondern blieben stehen.
    „Laura,
ich darf doch Laura sagen? Wir reden uns alle hier beim Vornamen an, von daher
bestehe ich darauf, Richard genannt zu werden!“ Ich nickte zustimmend.
    „Dann
wollen wir mal anfangen. Philemon bringt dich jetzt zu unserer Kleiderkammer,
wo wir deine Maße nehmen lassen. Alles Weitere kann er dir dann dort erklären!“
Ich sah zu Phil hoch, dessen Miene das widerspiegelte, was ich schon aus seinem
Tonfall heraus gehört hatte. Was für ein Problem hatte er mit mir? Es konnte
doch nicht nur daran liegen, dass wir zusammenarbeiten sollten. In London waren
wir, abgesehen von ein paar Ausnahmen, recht gut miteinander ausgekommen, aber
jetzt benahm er sich, als wäre ich schlimmer als die Pest. Ich hatte ihm doch
nichts getan! Oder war es die Tatsache, dass er mit einer Frau zusammenarbeiten
musste? Alter Macho!
    Schnell
stand ich von meinem Platz auf und folgte Phil hastigen Schrittes, denn hatte er
sich einfach umgedreht und war, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wieder
Richtung Ausgang gegangen. Bevor ich den Raum verließ,

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