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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Garan.
    »Unwichtig. Allein hat er nicht die Kraft zu kämpfen, vom Mut ganz zu schweigen. Lass uns weitermachen. Bevor der Regen wieder einsetzt, will ich noch ein ganz bestimmtes Feuer in Gang bringen.«
    Pelyn sah die Menschen auf Flügeln, die anscheinend aus Rauch und Schatten bestanden, über den Himmel schweben, hinuntersinken und wieder aufsteigen. Sie konnten sich recht schnell bewegen, obwohl es den Gesetzen aller Elfengötter widersprach. Außerdem stellten sie ein großes Problem dar.
    Sie war mit ihren Begleitern zum Haus am Rand des Tual-Parks zurückgekehrt. Im Park hatten sich inzwischen Hunderte Tuali versammelt. Sie standen in Gruppen beisammen und redeten, schärften die Waffen und warteten anscheinend auf Helias. Sie würden etwas ganz anderes erleben, und Pelyn wollte in der Nähe sein, um es zu beobachten. Tulan hatte einen Fluchtweg vorbereitet, er und Ephran warteten unten.
    Pelyn wandte sich an Methian. In dem Gesicht des alten Gyalan zeichnete sich immer noch der Ärger über den am Museum aufgehängten Jakyn ab.
    »Du hast dich richtig verhalten«, sagte sie.
    Er musterte sie mit einem durchdringenden Blick. »Darum geht es nicht. Diese beiden gyalanischen Schweine hätten es verdient, auf ebenso bestialische Weise abgeschlachtet zu werden. Ich wünschte nur, wir hätten das Museum niedergebrannt. Keiner von ihnen verdient es zu überleben. Nicht nach dem, was sie getan haben.«
    »Ich verstehe dich, aber so darfst du nicht denken. Irgendwann muss man verzeihen. Yniss behüte mich, wahrscheinlich muss ich sogar Helias verzeihen. Dieser ula ist so schwer zu fassen wie ein Taipan und hat mehr Leben als ein Ynissul.«
    Sobald der Wächter Jakyn auf den Boden gelegt hatte, hatte sie etwas gesehen, das sie vorher für fast unmöglich gehalten hätte. Methian hatte die Beherrschung verloren. Pelyn hatte damit gerechnet, dass er dem Wächter die flache Seite der Klinge über den Rücken ziehen und ihm auftragen würde, die anderen zu ermahnen. Doch er hatte dem Wächter einen Schlag in den Bauch versetzt, ihm den Knauf des Schwerts auf den Nacken gedroschen, um ihn niederzuwerfen, ihn mit einem Tritt auf den Rücken gedreht und ihm die Klinge in die Brust gestoßen.
    Erst dann war er in Tränen ausgebrochen. Tulan und Ephran hatten Jakyns Leichnam in den Schatten gezogen, und Tulan hatte seinen Mantel über den verstümmelten Körper gelegt. Sie wollten ihn später abholen und in den Regenwald bringen. Der Tempel des Shorth kam nicht infrage.
    »Ich denke darüber nach. Aber ich bin alt, Pelyn. Oder ich werde alt, und so etwas hätte ich mir nicht in meinen schlimmsten Träumen vorgestellt. Die Gewalt ist erschreckend. Meine eigene Gewalttätigkeit erschreckt mich.« Methians Hände zitterten. »Ich hätte mit den Apposan in den Wald ziehen sollen.«
    »Das kannst du immer noch tun, und es wäre keine Fahnenflucht, sondern ein kluger Rückzug.«
    Methian rang sich ein Lächeln ab. »Danke, Pelyn. Aber ich will nicht alledem den Rücken kehren und nicht einmal wissen, was ich zurückgelassen habe.«
    Pelyn blickte zum Tual-Park, an dessen Rändern sich jetzt etwas bewegte. Auch weiter hinten im Eschenviertel tat sich etwas.
    »Tulan, da kommen Menschen.«
    »Wir sind bereit«, rief Tulan von unten herauf.
    Pelyn zog sich einen Schritt vom Fenster zurück in den Schatten, damit sie von unten nicht entdeckt werden konnte.
    »Ich glaube, es war dumm, hierher zurückzukehren«, sagte sie.
    »Wir mussten uns einen Überblick verschaffen, um planen zu können.«
    Pelyn kicherte. »Ich habe deinen Gesichtsausdruck bemerkt, als ich vorgeschlagen habe, hierherzugehen, alter ula . Ich habe auch gesehen, mit welcher Miene du zum Hausolis-Theater geblickt hast.«
    Methian erhob sich von dem Bett, auf dem er gesessen hatte, und gesellte sich zu ihr.
    »Nun ja, ich habe mir meine Gedanken gemacht. Dachtest du denn gar nicht an das kleine boshafte Vergnügen, die Tuali wegrennen zu sehen?«
    »Du kennst mich viel zu gut. Trotzdem, auch wir müssen bereit sein wegzulaufen. Helias hat sie zweifellos aufgefordert, diese Häuser hier zu verschonen, aber es handelt sich um Menschen. Bezahlte Schlägertrupps. Können wir ihnen vertrauen?«
    »Ungefähr so weit wie einem Piranha.«
     
    Nillis bemerkte die Bewegung, dachte aber, es sei die äußere Wache, blickte noch einmal hin und war schließlich sicher, dass dies doch nicht zutraf. Er packte den Stab fester, den er während der Warterei auf Helias’ Rückkehr

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