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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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seien mit Vorräten gefüllt.
    Garan nickte. »Ich habe nie an seiner Klugheit gezweifelt, Keller. Nur an seiner Planung und der Ausführung militärischer Aktionen. Anscheinend hat er dazugelernt. Andererseits bin ich nach wie vor nicht damit einverstanden, dass so viele meiner Männer für so wenige auf der anderen Seite getötet werden.«
    »Das ist reine Mathematik, Garan. Eine einfache Gleichung mit hinnehmbaren Verlusten.«
    »Das muss ich in meinen Briefen an die Hinterbliebenen unbedingt erwähnen.«
    »Er bereitet diesem Kampf ein rasches Ende. Ich für meinen Teil bin froh darüber, denn es bedeutet, dass ich bald wieder nach Hause fahren kann.«
    »Ich würde noch nicht packen«, warnte Garan ihn. »Die Elfen sind noch nicht fertig mit uns, und irgendwo stecken noch mehr von ihnen.«
    Keller wiegte sich auf den Hacken hin und her und blickte ins Leere. Er bewegte die Lippen, über die jedoch kein Laut kam. Garan wartete. Wenn ein Magier sich in die Kommunion versenkte, blieb dem Beobachter nichts anderes übrig. Schließlich runzelte Keller die Stirn, ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Nach dem kurzen Kontakt war der Magier offenbar sehr nervös.
    »Vielleicht ist er doch nicht so klug. Die TaiGethen sind in den Tempel eingedrungen.«
     
    »Ja«, bestätigte Marack. »Genau der.«
    Sie hielt Llyron die Klinge ihres Schwerts unter das Kinn. Llyron hob den Kopf, ließ aber Takaar nicht aus den Augen.
    »Außerdem ist er unausgeglichen«, erklärte Marack. »Er neigt zu abrupten Stimmungsschwankungen und ist oft unberechenbar. Nun, cascarg , du solltest jetzt lieber reden.«
    »Reden?« Llyron löste den Blick von Takaar. »Bist du denn nicht gekommen, um mich zu töten?«
    »Nimm dich nicht so wichtig. Wir wollen den Verantwortlichen Menschen finden, nicht die iad , die uns verraten hat. Noch nicht. Stelle es dir so vor, dass deine Hinrichtung aufgeschoben ist.«
    »Das Volk von Ysundeneth braucht die Hohepriesterin des Shorth«, meinte Takaar.
    »Genauso sehr wie ihren Meister der Harmonie?«, fragte Llyron.
    Takaar runzelte die Stirn. »Sie hat nicht Recht«, murmelte er vor sich hin. »Ich bin nicht hier, um zu führen. Ich will nur helfen, nicht führen. Ich habe nur zwei Hände. Aber ich kann wie ein Taipan zuschlagen und wie ein Panther töten. Ja. Nützlich bin ich schon.«
    Auum bemerkte, dass Llyron sich ein wenig vor Maracks Klinge zurückzog. Auch hatte sie Takaars Gemurmel erschreckt. Marack legte den Kopf schief.
    »Er kann wie ein Panther töten«, wiederholte sie. »Sprichst du nun?«
    Auum betrachtete die andere iad im Raum. Sie hatte bis jetzt geschwiegen und mit offenem Mund und starrem Blick die Ereignisse verfolgt. Sildaan wirkte niedergeschlagen. Die freche Überheblichkeit angesichts ihrer neuen Machtfülle war verschwunden und einer dumpfen Todesangst gewichen, die allerdings nicht erst mit Eintreffen der TaiGethen eingesetzt hatte.
    »Wo ist Garan?«, fragte Auum.
    Sildaan blickte ihn an, wollte aber immer noch nichts sagen. Llyron lachte kurz auf.
    »Garan? Der ist unten in der Kaserne. Dort wohnen die Soldaten. Warum fragst du nach ihm?«
    »Wie ich schon sagte, wir suchen den Verantwortlichen.«
    Abermals lachte Llyron, und Marack setzte mit der Klinge ein wenig nach. »Ihr sucht Garan? Er hat nicht das Sagen. Ihr armen Narren, warum seid ihr hergekommen? Ihr habt wirklich keine Ahnung, welche Macht an unseren Gestaden eingetroffen ist, was? Es ist vorbei mit den Elfen von Ysundeneth, und für die in Tolt Anoor und Deneth Barine sieht es nicht besser aus. Ihr könnt jetzt nur noch in den Regenwald laufen. Versteckt euch in den dunkelsten Winkeln unter dem Blätterdach und wartet auf das unausweichliche Ende. Ihr könnt nichts mehr tun, um es zu verhindern. «
    Auum bemerkte Maracks Zögern. Jetzt verstand er, warum Sildaan so trostlos wirkte. Sein Hass auf sie wurde noch größer.
    »Wer ist denn nun der Verantwortliche?«, fragte er. »Es ist uns egal, wie er heißt. Wir wollen ihn haben. Kein Mensch ist schnell genug, um einen TaiGethen zu besiegen. «
    Sildaan fing seinen Blick ein, und er entdeckte sogar Mitleid in ihren Augen.
    »O Auum, du hast bei so vielem Recht, aber hier irrst du dich. Bitte lauf weg, solange du noch Zeit dazu hast.«
    Auum war, als hätte eine eiskalte Hand nach seinem Herzen gegriffen. »Was hast du getan? Was hast du da in unser Land geholt?«
    »Wir alle leben nur so lange, wie wir nützlich sind«, erklärte

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