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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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aus allen Linien rekrutiert sind, hat Yniss die Aufgabe übertragen, unser Volk, die Städte, die Gebäude und die Straßen zu beschützen. Wir verteidigen jeden Pflasterstein, jede Fensterscheibe und jeden Balken. Wir werden uns unserer Pflicht nicht entziehen. Das können wir nicht. Kommt nicht näher. Kehrt nach Hause zurück. Haltet Frieden. Die Vorräte in diesem Lagerhaus sind das Eigentum der Stadt. Sie werden nur im Notfall ausgegeben.«
    Niemand hörte auf sie, aber das war ihr schon vorher klar gewesen.
    »Wir werden jeden niederschlagen, der uns angreift. Ihr seid gewarnt. Al-Arynaar, macht euch bereit.«
    Die Al-Arynaar hoben die Schwerter, die sie bisher unten gehalten hatten, und hielten sie vor sich. Dann machten die Krieger einen Schritt nach vorn, um die Kampfstellung einzunehmen. Wer einen Schild besaß, hob ihn zur Verteidigung. Pelyn ging vor der Reihe entlang, die etwa fünfzig Schritte lang war. Bei jedem Schritt sprach sie leise, damit nur die Krieger sie hören konnten.
    »Keiner von denen da kann kämpfen. Vergesst nicht eure Ausbildung. Kämpft für eure Brüder und Schwestern. Keiner von denen da kann euch besiegen.«
    »Und wenn sie sich gegenseitig angreifen?«, fragte einer.
    »Dann lasst sie. Diejenigen, die sich gegenseitig ausschalten, tun uns einen Gefallen. Will einer von euch solche Leute die nächste Generation von Elfen erziehen lassen? Denkt darüber nach und zügelt euer Mitgefühl.«
    Der Raum vor den Al-Arynaar wurde rasch kleiner. In der Mitte stießen auch die Beethan und Tuali fast zusammen. Beide Gruppen drängten auf viel zu engem Raum vorwärts. Es gab keine Anführer, und sie kamen nicht in ordentlicher Formation. Dann geschah das Unvermeidliche. Die beiden Linien prallten aufeinander, und die ersten Rangeleien brachen aus. Zunächst setzten sie nur Fäuste und Füße ein, stießen und rempelten sich an. Mehr geschah vorerst nicht.
    »Ruhig«, rief Pelyn. »Haltet die Stellung.«
    Der Vorstoß kam vorübergehend zum Erliegen. Köpfe flogen herum, ein paar zogen sich zurück. Einige Elfen wollten die eigenen Reihen verlassen, stießen jedoch mit ihren Gegnern zusammen. Die beiden Linien gingen aufeinander los.
    »Stellung halten!«, rief Pelyn. »Halten!«
    Die Ersten gingen zu Boden. Mit einem Aufschrei ließen Tuali und Beethan die Fäuste fliegen. Ein Bootshaken traf einen Schädel, das Blut spritzte hoch. Sofort umzingelten wütende Tuali den Schläger, wirbelten Ketten und ließen sie herunterkrachen. Füße trampelten über die Unglücklichen, die auf das Pflaster gestürzt waren. Finger kratzten durch Gesichter, Fäuste rissen Haarbüschel heraus. Im verblassenden Licht blitzten Messer, während sich der nächste Regenschauer ankündigte.
    Hinter den kämpfenden Fraktionen kam eine weitere Gruppe in Bewegung. Sie wollten die Streitenden links umgehen und rannten, was das Zeug hielt. Auch rechts drängten einige nach vorn.
    »Macht auch an den Flanken auf Angriffe gefasst. Im Zentrum die Stellung halten. Blickt nach vorn. Jakyn, komm mit«, sagte Pelyn.
    Sie eilte nach rechts. Die Apposan und Ixii, die dort kamen, waren bewaffnet und wild entschlossen, außerdem offenbar gut organisiert. Sie liefen zu viert hinter- und zu zehnt nebeneinander. Die vorderen schwangen Schwerter, Äxte und zugespitzte Stäbe, die hinteren hatten Wurfspieße. Die Al-Arynaar drehten sich zu ihnen herum, doch die Angreifer zögerten keinen Lidschlag lang.
    Vor dem Lagerhaus des Hafenmeisters klirrten die Klingen der Elfen gegeneinander. Die Linie der Al-Arynaar gab ein wenig nach, hielt dem Ansturm jedoch stand. Pelyn unterstützte ihre Leute und spürte, wie widerstrebend sie kämpften. Jakyn blockte einen geraden Hieb ab und nahm damit einer iad die seitliche Deckung. Er versetzte ihr jedoch lieber einen Stoß, statt ihr die Klinge in den Leib zu jagen.
    Ganz rechts wehrte ein Al-Arynaar mit dem Schild einen Axthieb ab. Auch er versetzte dem Angreifer nur einen Stoß, obwohl er über den Schild hinweg leicht hätte zuschlagen können.
    »Streckt sie nieder«, rief Pelyn. »Kämpft und spielt nicht mit ihnen.«
    Sie drängte sich zwischen zweien ihrer Leute nach vorn. Drei Ixii stellten sich ihr entgegen. Einer ignorierte sie und ließ einen Hieb auf den Al-Arynaar neben ihr los. Die anderen beiden griffen sie an und wollten sie mit Überkopfhieben treffen. Pelyn unterlief einen Schlag, blockte den zweiten ab und drängte den Angreifer nach rechts. Dann schmetterte sie dem ersten Ixii

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