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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Wrack schon vom Bug bis zum Heck abgeschritten.
    »Merkwürdig«, murmelte er. »Wirklich merkwürdig. Es ragt überhaupt nichts über die Oberfläche hinaus, nicht einmal die Masten und die Radarantenne. Jeder Quadratzentimeter ist sauber mit Eis bedeckt.«
    Pitt holte ein Taschentuch aus seiner Fliegerjacke und putzte sich die Nase. Dann sog er die Luft ein, als wollte er sie prüfen. »Riechen Sie irgend etwas Ungewöhnliches, Doc?«
    Hunnewell legte seinen Kopf zurück und atmete langsam ein. »Es liegt irgendein Geruch in der Luft. Aber er ist zu schwach. Ich kann ihn nicht definieren.«
    »Sie halten sich nicht in der richtigen Umgebung auf«, meinte Pitt und lächelte. »Wenn Sie öfter aus ihrem Laboratorium herauskämen und das normale Leben ein bißchen besser kennenlernten, würden Sie feststellen, daß es deutlich nach verbranntem Müll riecht.«
    »Wo kommt das her?«
    Pitt deutete mit dem Kopf auf das Wrack unter seinen Füßen. »Von wo anders als von dort unten?«
    Hunnewell schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Es ist wissenschaftlich erwiesen, daß der Geruch einer anorganischen Substanz nicht einen Eisblock durchdringt.«
    »Mein alter Rüssel betrügt mich nicht.«
    Die Mittagswärme verdrängte allmählich die Kälte des Eises, und Pitt zog seine Fliegerjacke aus. »Es muß ein Loch im Eis geben.«
    »Sie und Ihre berühmte Nase«, erwiderte Hunnewell geringschätzig. »Ich schlage vor, Sie hören jetzt auf, den Bluthund zu spielen, und fangen an, die Thermitladungen anzubringen. Der einzige Weg, zu dem Wrack zu gelangen, ist, den Eismantel abzuschmelzen.«
    »Wir gehen damit ein gefährliches Risiko ein.«
    »Vertrauen Sie mir«, sagte Hunnewell milde. »Ich habe nicht vor den Eisberg in Stücke zu schlagen und das Wrack, den Hubschrauber und unser Leben aufs Spiel zu setzen. Wir fangen mit bescheidenen Ladungen an und bahnen uns Schritt für Schritt den Weg nach unten.«
    »Ich habe nicht an den Eisberg gedacht, sondern an das Wrack. Es ist verdammt leicht möglich, daß die Bunker leck sind und deshalb jetzt im ganzen Kiel Dieselöl herumschwappt. Wenn wir uns verkalkulieren und auch nur ein Tropfen Feuer fängt, geht das ganze Wrack in einer riesigen Explosion in die Luft.«
    Hunnewell stampfte mit dem Fuß auf das harte Eis. »Wie wollen Sie sonst da durchkommen? Mit einem Eispickel?«
    »Dr. Hunnewell«, erwiderte Pitt ruhig, »ich bezweifle nicht, daß Ihr Rang als Wissenschaftler weit und breit anerkannt ist. Aber es fehlt Ihnen leider, wie den meisten Genies, der Sinn fürs Praktische. Thermitladungen und Eispickel, sagen Sie. Warum sollen wir es auf eine so komplizierte und aufwendige Weise versuchen, wenn wir auch ganz einfach nach dem Sesam-öffne-dich-Prinzip in den Berg kommen?«
    »Sie stehen auf Gletschereis«, beharrte Hunnewell auf seinem Standpunkt. »Es ist hart und massiv. Wollen Sie da einfach durchspazieren?«
    »Tut mir leid, mein Freund, aber Sie täuschen sich gewaltig«, entgegnete Pitt.
    Hunnewell betrachtete ihn argwöhnisch. »Wie wollen Sie es dann anstellen?«
    »Ich gehe davon aus, daß die Arbeit bereits getan ist. Unser Machiavelli und seine kuriosen Helfer waren offensichtlich schon vor uns da.« Er zeigte mit einer theatralischen Geste nach oben. »Bitte, sehen Sie selbst.«
    Hunnewell hob spöttisch eine Augenbraue, sah nach oben und studierte aufmerksam die breite Oberfläche des jäh abfallenden Hanges aus Eis. An den Außenseiten und am Fuß der Wand, nur ein paar Meter von Pitt und Hunnewell entfernt, war das Eis glatt und ebenmäßig. Doch vom Gipfel bis etwa zur Mitte der Wand war es so zerklüftet wie die Rückseite des Mondes.
    »Nun ja«, gab Hunnewell zu, »es sieht so aus, als hätte sich jemand sehr viel Mühe gegeben, die rote Farbe der Coast Guard zu entfernen.« Er sah die hoch aufragende Eisspitze lange mit ausdrucksloser Miene an, dann wandte er sich wieder Pitt zu: »Warum kratzt jemand die Farbe mit der Hand weg, wenn es mit Sprengstoff viel leichter ginge?«
    »Das kann ich Ihnen auch nicht beantworten«, erwiderte Pitt. »Vielleicht hatten sie Angst, der Berg könnte auseinanderbrechen, oder vielleicht hatten sie keinen Sprengstoff – wer weiß? Ich möchte allerdings ein Monatsgehalt verwetten, daß unsere schlauen kleinen Freunde mehr getan haben, als nur das Eis abzukratzen. Sie haben ganz sicher einen Weg entdeckt, um zu dem Wrack zu gelangen.«
    »Also brauchen wir uns nur nach einer Hinweistafel umzusehen, auf der in

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