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Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Dampmanns Haus, müssen die Kartons aber noch auspacken. Geld haben wir diesmal nicht gefunden. Das hat wohl der Mörder mitgenommen.« Ritter schloss seinen Bericht und lehnte sich erschöpft zurück.
Dann ergänzte Dr. Grede als Laborleiter: »Die Fingerabdrücke aus Michaelis’ Haus haben wir geprüft, leider gibt es keine Treffer hinsichtlich unseres Falles – bisher jedenfalls. Bei den Fasern und Fußspuren sind wir gerade dabei, die genau unter die Lupe zu nehmen.«
Judith Brunner bedankte sich und berichtete vom Verhör Hartmut Dampmanns und seiner Mitteilung zur Verwandtschaft mit Bruno Michaelis. »Dafür haben wir inzwischen eine Bestätigung über den Meldeeintrag des Vaters der beiden, prüfen das aber noch weiter nach.« Lisa Lenz machte sich eine Notiz und Judith Brunner fuhr fort: »Dampmann bestreitet weiter vehement die Morde an Robert Wolff und Bruno Michaelis, auch den Mordversuch am kleinen Fritzi Bauer. Er gibt allerdings zu, am Diebstahl und dem Verkauf der wertvollen Bücher beteiligt gewesen zu sein. In welchem Maße, können wir nicht sagen. Dampmann behauptet allerdings, der Buchhandel war Michaelis’ Idee. Er hätte seinem Halbbruder eine Liste von Büchern gezeigt, die er im Nachlass seiner Mutter fand. Als der die in den Listen aufgeführten Preise sah, hätte Michaelis die Eingebung gehabt, mit solchen alten Büchern zu handeln.«
Judith machte eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr: »Wir denken, er kam vielleicht durch seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Stadtbibliothek unkompliziert an wertvolle, seltene, aber noch nicht katalogisierte Werke heran.«
Dr. Grede ergänzte: »Sicher konnte Dampmann durch seine Postfahrten über Land sowie seine Lieferungen beim Altstoffhandel auch noch einiges beisteuern. Die beiden nutzten das Postfahrzeug für ihre Transporte und die Kundentermine. Das fiel niemandem auf, denn Postautos gehören nun mal tagsüber zum üblichen Erscheinungsbild in den Dörfern und fahren überall.«
»Aber erst der Klau von oller Pappe, nun der von wertvollen Büchern – wie passt das denn zusammen?«, fragte ihn ein Mitarbeiter.
Dr. Grede schlug vor: »Das ist doppelte Tarnung – den Pappehandel als Tarnung für den Handel mit den Büchern vom Altstoffhandel und das wiederum als Tarnung für den Handel mit den geklauten, richtig wertvollen Büchern.«
»Nicht ganz dumm, die beiden, das muss man ihnen lassen«, meinte jemand.
Ein anderer freute sich. »Wir haben sie trotzdem erwischt, insofern scheinen wir immer noch die Schlaueren zu sein.«
Judith Brunner mischte sich bestimmt ein: »So gern ich Ihnen da zustimmen würde – doch so weit sind wir leider noch nicht. Mit unseren Mordermittlungen geht es nur schleppend voran. Allerdings gibt es in Sachen Dampmann und Michaelis noch mehr Neuigkeiten.« Sie blickte in die Runde, bis sie sich der Aufmerksamkeit aller gewiss war. »Beide haben noch einen Halbbruder.«
»Nun wird’s aber interessant«, meinte Ritter. Sein Elan war wieder da. »Haben wir einen Namen?«
»Ja. Er heißt Berthold Lemke. Wir vermuten, dass auch er an dem Buchhandel beteiligt war. Zumindest lassen das Dampmanns Äußerungen schließen. Seine Adresse wird gerade ermittelt.«
Plötzlich meldete sich Lisa Lenz. »Den Namen kenne ich, der steht hier auf irgendeinem Zettel.« Sie blickte sich an den aufgestellten Tafeln um. »Ich weiß genau, dass ich ihn gestern in einer Liste gelesen habe.«
Judith Brunner stand auf und begann, die erste Tafel zu prüfen, Dr. Grede fing mit einer Tafel am anderen Ende der Wand an. Auch Lisa Lenz und Thomas Ritter standen auf und lasen.
»Hier!«, rief Ritter, »ich habe ihn.« Dann staunte er. »In Waldau!«
»Was?!« Alle stürzten zu Ritters Tafel mit den Dokumenten: Fotos vom Fundort der Leiche Wolffs am Teich, Fotos vom Nachbarhaus der Bauers in der alten Gärtnerei, ein Plan des gesamten Gutsgeländes mit Markierungen der Fundorte der Leiche, der Kinder und der Tatwaffe, eine Aufstellung der erledigten Zeugenbefragungen und Protokollierungen und – eine Liste mit den am Ausbau des Gemeindehäuschens für die Familie Bauer beteiligten Arbeitern! An vierter Stelle stand der Name Berthold Lemke. Per Brief hatte die Gemeinde Waldau gestern die erbetenen Namen mitgeteilt. Alle waren bei einer Baufirma mit Sitz in Wiepke angestellt.
»Wir müssen schnellstens mit allen reden, am dringendsten natürlich mit Berthold Lemke. Dr. Grede, rufen Sie bitte bei der Firma an. Fragen Sie, wo die Leute heute

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