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Eisblut

Eisblut

Titel: Eisblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Heib
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Opfer aus.«
    Pete nickte: »Deswegen haben wir den Fall bekommen. Oberstaatsanwalt
Waller fürchtet einen neuen Serienkiller in unserer schönen und sauberen
Hansestadt.«
    Volker schüttelte den Kopf: »Ganske war zuerst am Tatort. Er hasst
uns, und wenn er den Fall selbst gewollt hätte, hätte er ihn auch bekommen.«
    Eberhard lachte: »Dieser Loser! Wenn es schwierig wird, ist der doch
der Erste, der den Schwanz einzieht.«
    Â»Eben«, bestätigte Volker, »deswegen hat er sich vermutlich bei
Dorfmann auf den Schoß gesetzt und uns den Fall zugeschanzt. Wenn wir Mist
bauen, sind sie uns ein für allemal los. Und Waller hat sich benutzen lassen.«
    Pete nickte nachdenklich: »Du könntest recht haben. Aber uns kann’s
egal sein. Wir wollen diesen Fall, und wir werden keinen Mist bauen.«
    Â»Aber vermutlich sollten wir unterwegs aufpassen, dass Ganske uns
nicht in die Suppe spuckt. Ich traue dem einiges zu«, gab Eberhard zu bedenken.
    Ein leichtes Grinsen umspielte Petes Lippen: »Wer weiß, vielleicht
können wir den Spieß umdrehen.«
    Bevor die anderen nachfragen konnten, kam Yvonne schwungvoll von
draußen herein: »Sorry, dass ich zu spät komme, aber ich habe mich mit Anna an
der Uni verplaudert. Zur Entschuldigung gibt’s Döner für alle!«
    Mit lässiger Bewegung warf sie eine Tüte auf den Tisch und holte
sechs kleine, in Alufolie eingewickelte Fresspakete hervor. Das erste reichte
sie mit intensivem Augenaufschlag Daniel rüber. Doch der schüttelte den Kopf:
»Viel zu viele Punkte.« Yvonne zog enttäuscht zurück. Man bekam das Gefühl, sie
hätte alle sechs Döner nur gekauft, um von einem einzigen Menschen ein Lächeln
dafür zu ernten: von Daniel.
    Â»Punkte?«, fragte Eberhard irritiert nach. »Punkte?«
    Verlegen wollte Daniel abwiegeln, er ärgerte sich, dass ihm das
verräterische Wort herausgerutscht war.
    Â»Die Weight Watchers teilen jeden Krümel Brot, jeden Schluck Cola,
jede Mahlzeit in Punkte ein. Man darf pro Tag nur soundsoviel Punkte zu sich
nehmen, und wer sich nicht dran hält, bleibt ewig ein fetter Loser und wird bei
der nächsten Wiegung dem Spott aller ausgesetzt«, erklärte Volker betont
gleichmütig und wickelte sich seinen Döner aus.
    Â»Besser als eurem«, murmelte Daniel in seinen Dreitagebart.
    Â»Werdet ihr eigentlich nackt gewogen?«, fragte Volker grinsend.
    Â»Sei nicht so fies!«, forderte Yvonne ein und schenkte Daniel ein
aufmunterndes Lächeln. Wie so oft nahm er es nicht einmal wahr.
    Â»Du bist bei den Weight Watchers?« Eberhard konnte es nicht fassen.
»Geh lieber mit mir joggen!«
    Â»Bin ich irre? So besessen wie du jeden Morgen in aller
Herrgottsfrühe durch die Gegend rennst, ist das kein Sport mehr, das ist purer
Masochismus«, entfuhr es Daniel.
    Â»Leute!« Pete tippte ungeduldig mit seinem Stift auf die
Tischplatte. »Können wir zurück zum Thema?«
    Volker nickte, ohne eine Miene zu verziehen: »Logisch. Bei welchem
Punkt waren wir?«
    Daniel verdrehte die Augen. Jetzt würde es kein Halten mehr geben.
Um Ablenkung bemüht, wandte er sich an Pete: »Auch wenn wir die Theorie weitgehend
ausklammern … Soll ich diese Geheimdienst-Kiste trotzdem angehen? Ich könnte ein
bisschen im BND-Server flanieren … oder wo immer du willst. Hab zwar keine
Ahnung, wonach ich suchen soll, aber es findet sich immer was.« Traurig sah er
zu, wie seine Kollegen in ihre Döner bissen und vor allem Eberhard mit lauten
Schmatzgeräuschen klarstellte, wie unglaublich lecker er war. Daniels Magen
knurrte lautstark.
    Â»Ignorier die Döner einfach«, wandte sich Pete an Daniel. »Was den BND
betrifft, würde ich lieber erst mal mit einer kleinen Anfrage die offiziellen
Wege gehen, bevor du dich illegal irgendwo reinhackst.«
    Â»Das würde ich auch raten. Wenn einer von euch auch nur einen
winzigen Fehler macht, fliegt ihr alle hochkant raus.«
    Alle drehten sich um nach der dunklen, etwas rauen Stimme, die ihnen
wohlbekannt war. Christian stand lässig in den Türrahmen gelehnt. Er zog einen
Umschlag aus seiner Segeltuchumhängetasche. »Wer hat mir das geschickt? Eine
Kopie vom Fundortbericht eurer Leiche. Ohne Absender.«
    Pete sah irritiert in die Runde.
    Â»Das war ich«, meinte Eberhard. »Hab gedacht, es interessiert dich.«
    Christian zog

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