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EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saul Peterson
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beschreiben, die sie und Hanaa schon von Weitem gesehen hatten. Sie erzählt von dieser idyllischen, doch nun für sie trügerischen Ruhe, die sich dann Minuten später in ein Schreckensszenario für ihr gesamtes Leben verwandelt hatte. Unweit der Stelle, an der sie schließlich zum Stillstand kam, visierte Forester – von den Clines unbemerkt – die Eiche an, unter der sich anscheinend der zweite ominöse Mann mit Funkgerät befunden haben sollte. Wenige Meter dahinter gab sich dann ein dichtes Blätterwerk von immergrünen Büschen zu erkennen. Einmal da drinnen eingetaucht, war man so gut wie unsichtbar – selbst zu dieser frühen Jahreszeit, in der alle Wälder in Boston noch nicht ihr volles grünes Prachtkleid trugen. Forester musste dabei wieder an Edwin Jones und seine Aussage denken. Eisenheim, seinen nächsten Gesprächspartner, hatte er dabei wieder deutlich vor Augen.
    Der gesamte Spaziergang mit den Clines nahm etwa eine gute Stunde Zeit in Anspruch. Genug Zeit, wie Forester erfahrungsgemäß meinen durfte, wenn alles glatt bei Trevor verlaufen war.
    Im Zusammenhang mit Trevor bedachte er auch noch einmal Eisenheims gestrigen Auftritt vor seinem Apartmenthaus. Eisenheim mag vergangene Nacht vermutlich genau der Intuition erlegen sein, die ihn selber am Mittwochabend zum Hafen hinuntergetrieben hatte. Doch war es für Forester weitgehend auszuschließen, dass Eisenheim den ganzen Tag vor seinem Apartment Quartier beziehen würde. Möglicherweise noch weitere Abende, bevor er selber nach Hause fahren würde – mehr aber auch nicht.
    Forester gab Rebecca abschließend noch das Versprechen, Hanaa zu finden, koste es, was es wolle. Als Rebecca daraufhin Forester fragte, worin der Unterschied zwischen seinen Ermittlungsmethoden und denen der Polizei lag, antwortete Forester nach kurzem Zögern:
    „Wenn ich so einen Sack sehe, der mir im Zusammenhang mit einer Kindesentführung oder Kindesmissbrauch verdächtig erscheint, werde ich gnadenlos. Ich halte mich dann an keine Regeln mehr. Ich schlage solange darauf ein, bis er etwas ausspuckt!“
    Dass er strickt seinen Regeln der Gesetzlosigkeit folgte, auch oder vor allem den Eltern des jeweilig betroffenen Kindes gegenüber, verschwieg er ihr.

    Forester parkte seinen Wagen und entdeckte Trevors roten Nissan über viele Autos hinweg. Er ging voran in seine Wohnung. Trevor traf zwei Minuten nach ihm im dritten Stock ein. Die Tür zu Foresters Apartment stand offen. In der Küche trafen sie aufeinander. Als Trevor vor ihm stand, vermisste Forester etwas an Trevor. Es war die gewisse Leichtigkeit der Jugend, von der Trevor im Normalfall einen Überschuss besaß. Über Trevors sonst sonnigem Gemüt waren dunkle Wolken aufgezogen; Forester roch Ärger. Noch bevor Trevor ein Wort sagte, kontrollierte Forester mit Blick aus der Küche hinab die Kenton Road nach verdächtigen Fahrzeugen. Forester wurde nicht fündig.
    „Boss“, begann Trevor, „ich habe Mist gebaut!“
    Forester ließ sich bei seiner Beobachtung der Kenton Road erst einmal nicht stören.
    „Wie?“, fragte er dann und drehte sich Trevor entgegen.Trevor war kurz hinter der geschlossenen
    Wohnungstür verharrt. Foresters verharrte ebenso, nur ausdrucksloser als Trevor.
    „Die Pizzaschachtel. Die verdammte Pizzaschachtel. Ich hab sie in der Wohnung vergessen!“, ächzte Trevor mit dünner Stimme.
    Forester lehnte sich an den Küchentresen und besann sich kurz:
    „Okay – aber hattest du Erfolg?“, fragte er neugierig.
    Trevor nickte. Er war mit zwei Schritten bei Forester. Er überreichte ihm die Kamera und erzählte ihm von den Dingen, die er in der Clines-Wohnung vorgefunden hatte. Als er seine Erzählung beendet hatte, stellte er Forester eine Frage, die ihn schon die gesamte Zeit über, seit seiner Fahrt
    zurück nach Stony Brook, beschäftigt hatte:
    „Boss, woher haben Sie‘s gewusst – das mit den Wanzen?“
    Forester, der den Fotoapparat bereits wieder in den Händen hielt und diesen nun in seine linke
    Jackentasche schob, antwortete knapp: „Rebecca Cline hat es mir erzählt, ohne davon zu wissen!“ Dann fragte er: „Die Pizzaschachtel – war es eine von Al‘s Bar?“
    Trevor verneinte. Er zeigte auf seine rote Baseballmütze:
    „ Padrino‘s Pizzaexpress . Verdammt! Das war meine einzige Schachtel mit Pizza, Boss!“

    Forester hätte den Film in seiner kleinen Minox EC niemals einem öffentlichen Filmgeschäft zur Entwicklung überlassen. Bei Diensten wie diesen kam ihm

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