EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
Herrchen leblos weggetragen wurde.
Eisenheim winkte einen Officer zu sich, der vor der Haustür stand und ebenso gebannt die Arbeit der Spurensicherung beobachtete. Als er nahe genug war, legte ihm Eisenheim nahe, den Tierschutz anzurufen, denn jemand müsse sich schließlich auch um den Hund kümmern.
Dann rief er Detective Sanchez zu sich, der nur darauf zu warten schien, dass man ihm wichtige Aufgaben übertrug. In seiner linken Hand lag ein aufgeklappter Notizblock, in der anderen hatte er einen Bleistift.
„Sanchez. Fahrzeuge feststellen, die auf Thomas Edwards und Edwin Jones angemeldet sind. Dann Suchfahndung nach Fahrzeugen sowie nach Thomas Edwards rausgeben. Nehmen Sie sich eines der Fotos, die hier an der Wand hängen … “ Eisenheim schritt eilig mit dem Beamten nach rechts in das Wohnzimmer hinein. Auf einer kleinen Halbmondkonsole stand eine Vielzahl von gerahmten Familienfotos. Eisenheim schnappte sich einen Rahmen und öffnete ihn. Er zog ein Foto daraus hervor, das Jones und Edwards deutlich erkennen ließ. Es war ein Studiofoto, die Gesichter darauf bestens ausgeleuchtet. Eisenheim knickte es um, sodass er dem Beamten eindeutig ins Bewusstsein setzen konnte, wer Edwards von beiden war.
„Das ist Edwards, leiten Sie es auch gleich an die Presse weiter. Thomas Edwards ist der Lebensgefährte des Opfers – er steht unter dringendem Mordverdacht! Dann noch einen Wagen in
die Charles Street. Dort haben das Opfer und der Verdächtige zwei Kleiderläden. Sichern aller
persönlichen Dinge der beiden Männer. Tüten Sie auch hier alles ein. Telefonbuch, Anrufbeantworter. Checken Sie auch Schubladen. Briefe, Korrespondenz.“
„Sieht nach Liebe aus, was Eisenheim?“, warf Sanchez ein. Er gab viel auf Eisenheims Meinung. Eisenheim hatte einige Jahre mehr Erfahrung im Morddezernat als Sanchez, der erst vor wenigen Monaten in diese Abteilung aufgerückt war.
„Ja“, antwortete Eisenheim leise, „und das ist der Preis, den wir dafür bezahlen.“
Unübersehbar war, dass es keine Kampfspuren gab, unübersehbar war, dass der Mord in den eigenen vier Wänden geschah und dass ein Einbruchsszenario komplett fehlte. Die Attacke kam rasch und sie kam von hinten. Dass Edwin Jones in der Nähe der Tür lag, deutete Eisenheim als ein mögliches Szenario. Zuvor hatte sich ein Streit zugetragen. Die Vernunft wurde hierbei komplett ausgeschaltet. Jones hatte dem Unausweichlichen noch entkommen wollen, doch hatte sich sein Lebenspartner anscheinend durch dessen Fluchtversuch nicht beruhigen können. Diese Flucht, dieses sich Entziehen deutet in vielen Familientragödien für den Täter in die Richtung des „Verlassen-werdens“, wodurch die Situation dann meist erst vollkommen eskaliert.
Dumm nur, dachte Eisenheim, dass Forester kurz zuvor Jones in den Fokus seiner eigenen Ermittlungen gezogen hatte. Was würde wohl Forester dazu sagen? Eisenheims Überlegungen führten ihn in einen Zwiespalt. Wenn Forester mit seiner Ermittlungsarbeit tatsächlich ins Schwarze getroffen hatte, dann hatte er hier einen richtigen Treffer gelandet! Das hieße aber auch für ihn und Hanaa, dass sie augenblicklich entweder einen großen Rückschritt erlitten hatten oder einen großen Durchbruch. Eisenheim würde sich dessen aber erst nach einem weiteren Gespräch mit Forester sicher sein. Eisenheim winkte Sanchez noch einmal zu sich und erzählte ihm von dem Entführungsfall. Eisenheim erschien es wichtig, dass Sanchez von der Bedeutung des ermordeten Zeugen erfuhr. Denn möglicherweise war auch der Tatverdächtige Thomas Edwards in das eingeweiht, das Eisenheim für seine weiteren Ermittlungen benötigte. Auf gar keinen Fall durfte Thomas Edwards bei seiner Verhaftung etwas zustoßen.
Eisenheim blieb abzuwarten, wann sie Edwards aufgreifen würden. Was Forester wohl aus der
Neuigkeit stricken würde? Eisenheim war gespannt. Er wollte ihn am Abend noch aufsuchen, gleich nachdem er sich seinen Whiskey besorgt hatte. Aber auch das war Augenwischerei; Eisenheim war sich dessen voll bewusst. Es würde heute nicht alleine beim Whiskey bleiben. Das Zittern seiner Hände fing wieder an. Er zündete sich eine Zigarette an und bemühte sich um innere Ruhe.
Jetzt endlich war er am Zug.
Irgendwo im Hintergrund klingelte das Telefon.
Forester
Forester stutzte, als sich ein Officer am Telefon meldete. Er wurde sogleich an einen Detective Sanchez übergeben. Forester erklärte dem Detective seine Absicht, Edwin Jones sprechen zu
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