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Eisenherz - Förg, N: Eisenherz

Eisenherz - Förg, N: Eisenherz

Titel: Eisenherz - Förg, N: Eisenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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denn?
    Galahad: Na, wie sehe ich aus. Glücklich? Jung? Voll gefressen?
    Ähm, eher nein. Heißt das, der Gral funktioniert gar nicht?
    Galahad: Das will ich damit nicht sagen (schaut ziemlich dämlich).
    Zu Galahad fiel ihr so einiges ein, am Schluss musste sie selbst grinsen und ging recht zufrieden ins Bett. Die Küchentisch-Besatzung folgte und tackerte Jo an fünf Punkten in ihrem Bett fest.

Weilheim
    Als sich die Ermittlungsgruppe am Donnerstag zusammensetzte, war sie ziemlich unzufrieden. Das Ergebnis der gestrigen Befragung war eher frustrierend ausgefallen. Keiner in der Unteren Flurstraße und der nächsten Umgebung konnte sich erinnern, ob und wann Autos vorgefahren waren. Alle hatten unisono erklärt, dass zu Lepaysan ständig zu den unmöglichsten Zeiten Leute gekommen seien. Das entsprach in etwa dem, was Gerhard und Baier auch in St. Heinrich gehört hatten.
    Ein Bericht der Gerichtsmedizin lag auch vor: Lepaysan hatte tatsächlich eins mit dem Stativ übergebraten bekommen. Der Schlag dürfte ihn aber nicht mal bewusstlos gemacht haben. Kein Knockout, nur eine Platzwunde. Es gab keine Anzeichen, dass Lepaysan geschlagen oder gestoßen worden war, es gab auch keine Anzeichen eines Kampfes. Gestorben war er an einem Genickbruch infolge des Sturzes. Die Spurensicherung hatte versucht, über Fußspuren zu rekonstruieren, was passiert war. Durch die Fülle der Abdrücke gab es keine hundertprozentige Sicherheit, aber es war denkbar, dass Lepaysan wegen des Schlages gestrauchelt, zurückgetaumelt und gefallen war.
    »Dann wäre es ein Unfall gewesen? Ein saublöder Unfall?«, fragte Melanie.
    »Warum nicht! Lepaysan hat Streit mit einem unserer Kandidaten, Herr X wird wütend, haut ihm das Stativ um die Ohren, und Lepaysan fällt nach hinten. Genick ab, aus die Maus. Pleiten, Pech und Pannen.« Baier war heute irgendwie nicht gut drauf. Er sah auch schlecht aus.
    »Dann hätte der aber den Unfall melden und einen Notarzt rufen können«, überlegte Melanie.
    »Kollegin! Bleibt der Umstand, dass der ihm einen Prügel aufs Hirn gehauen hat. Wenn der Lepaysan schon hin war, was hätt der noch anrufen sollen. Da hätt ich auch nicht angerufen.«
    Baier scheuchte die beiden jungen Kollegen weiter, dass sie sich auf die Suche nach dem Biobauern machten. Er und Gerhard brachen auf zu Sebastian Schmoll.
    Das Büro von Sebastian Schmoll lag an einem Platz, den in Weilheim gar nicht jeder kannte. Oder vielleicht auch einfach verleugnete.
    Wo bitte war der Herzog-Albrecht-Platz? Ja, eben dort, wo sich der städtebauliche Supergau ereignet hatte. Das war jener aseptisch kühle Platz, der anderen Plätzen in den Plattenbausiedlungen zwischen Prag und Zwickau in nichts nachstand. Der Wohnungs- und Bürokomplex war auf der Seite, wo das Büro sein sollte, wenigstens etwas untergliedert. Auf der anderen Seite wirkte er wie Plastikriegel Marke sozialer Wohnungsbau. Und das gleich neben dem Stadttheater!
    Erst mal fanden die Kommissare den richtigen Aufgang nicht, aber dann standen sie im Büro von Schmoll. Es gab nur einen kleinen Empfangsraum, eine kleine Küche und ein weiteres Büro, in dem neben dem Schreibtisch eine Sitzecke stand. Alles war eher schlicht gehalten, bis auf opulente Kunstdrucke, die spanische Flamenco-Tänzer zeigten. Schmoll war leider nicht anzutreffen.
    »Seine Frau hat ihn heimzitiert«, die Sekretärin stieß ein »Pfft« aus. »Ich hätte sie auch verstanden, wenn sie gar kein Telefon benutzt hätte. Sie wollte ihn in drei Sekunden zu Hause sehen.« Sie rollte mit den Augen.
    »Ja, sag ich doch. Das spanische Temperament. Maria Schmoll, geborene Garcia.« Baier stieß beim C gekonnt mit der Zunge an die Zähne. »Garcia, so häufig wie Müller oder Schmidt. Die schöne Maria aus Mechico«, grinste Baier, der sich wieder etwas gefangen hatte. Gerhard hatte bemerkt, dass er verstohlen eine Tablette geschluckt hatte.
    Die Sekretärin nickte zustimmend. »Ja, sie hat Temperament, die Frau vom Chef.«
    Als die beiden Kommissare schon halb in der Tür standen, fiel Gerhard noch etwas ein.
    »Wie gut kann Ihr Chef denn mit Computern umgehen?«
    Die Sekretärin schaute etwas kuhäugig, Gerhard lächelte sie verschwörerisch an. »Na, ist er ein richtiger Computerfreak, oder sind es am Ende doch Sie, die die schwierigen Fälle knacken muss?«
    »Wenn’s um klassische Anwendungen und Verträge geht, dann klappt das schon. Aber wenn’s ums Tüfteln und das Internet geht, lässt er immer mich ran. Das

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