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Eisfieber - Roman

Titel: Eisfieber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Labortechnikers Michael Ross verursachte, befindet sich nun in den Händen von Gangstern.«
    »Aber was soll das bloß?«, fragte Stanley ungläubig. »Bilden Sie sich etwa ein, Sie könnten das Zeug verkaufen?«
    »Ich weiß, dass ich es kann«, sagte Nigel.
    Osborne fuhr fort: »Bei einem genauestens geplanten Weihnachtscoup überwanden drei Männer und eine Frau die hochmoderne Sicherheitstechnik und drangen in ein Hochsicherheitslabor ein, wo die Firma in einem tresorartigen Kühlschrank Proben von äußerst gefährlichen ansteckenden Viren aufbewahrt, gegen die es keine Gegenmittel gibt.«
    »Kit«, sagte Stanley, » dabei hast du ihnen doch bestimmt nicht geholfen, oder?«
    »Selbstverständlich hat er denen geholfen«, sagte Olga angewidert.
    »Mit Waffengewalt überfiel die Bande den Werkschutz, wobei zwei Personen verletzt wurden, eine davon schwer. Sollte jedoch das Virus Madoba - 2 freigesetzt werden, muss mit sehr vielen Toten gerechnet werden.«
    Stanley nahm seine ganze Kraft zusammen, rollte sich herum und setzte sich auf. Sein Gesicht war übersät mit blauen Flecken, ein Auge beinahe zugeschwollen und seine Pyjamajacke blutverschmiert. Dennoch schien er der Einzige im Raum zu sein, der wahre Autorität ausstrahlte.
    »Hört euch das ganz genau an«, sagte er.
    Daisy wollte wieder auf ihn losgehen, doch Nigel gebot ihr mit erhobener Hand Einhalt.
    »Sie bringen sich selber um, meine Herrschaften«, sagte Stanley. »Wenn in der Flasche auf dem Tisch wirklich Madoba - 2 ist, gibt es kein Gegenmittel. Wenn Sie die Flasche fallen lassen und die Flüssigkeit läuft aus, dann sind Sie tot. Und wenn Sie das Zeug verkaufen und Ihre … Ihre ›Kunden‹ setzen das Virus frei, müssen Sie mit dem Schlimmsten rechnen. Diese Krankheit verbreitet sich rasend schnell. Sie können sich jederzeit anstecken und daran sterben.«
    Im Fernsehen sagte Carl Osborne: » Madoba - 2 wird für noch gefährlicher gehalten als der schwarze Tod, der Großbritannien im … in alten Zeiten heimsuchte.«
    Stanley hob die Stimme, damit sie den Fernseher übertönte. »Er hat Recht, auch wenn er nicht weiß, von welchem Jahrhundert er spricht. Im vierzehnten Jahrhundert starb ein Drittel der Bevölkerung Großbritanniens an der Pest. Die Folgen einer Madoba - 2 -Epidemie könnten noch verheerender sein. Ein solches Risiko ist mit Geld nicht aufzuwiegen, egal wie hoch die Summe ist, oder?«
    »Ich bin nicht mehr im Lande, wenn das Zeug freigesetzt wird«, sagte Nigel.
    Kit war entsetzt. Das hatte Nigel bisher noch nie erwähnt. Würde sich auch Elton rechtzeitig absetzen? Und was war mit Daisy und Mac? Er selber wollte ja so schnell wie möglich nach Italien verschwinden, doch so, wie es aussah, musste man bezweifeln, dass das weit genug war.
    Stanley wandte sich an seinen Sohn. »Das ist doch völlig aberwitzig, Kit, das musst du doch zugeben.«
    Er hat Recht, dachte Kit, die Sache grenzt an Wahnsinn. Aber im Grunde ist ja die ganze Welt verrückt.
    »Wenn ich meine Schulden nicht zahlen kann«, sagte er, »bin ich ohnehin ein toter Mann.«
    »Ach, komm, die werden dich doch nicht wegen ein paar Schulden umbringen.«
    »Und ob wir das tun werden«, warf Daisy ein.
    »Wie hoch ist denn die Summe?«
    »Eine viertel Million Pfund.«
    »Ach du meine Güte!«
    »Ich hab dir schon vor drei Monaten gesagt, dass ich nicht mehr ein noch aus weiß, aber das hat dich ja nicht interessiert.«
    »Wie, zum Teufel, kann man Schulden in dieser Höhe …« Stanley brach mitten im Satz ab. »Vergiss es«, sagte er resigniert. »Vergiss, dass ich dich danach gefragt habe.«
    »Ich hab auf Kredit gespielt. Mein System ist gut – ich hatte nur eine ziemlich lange Pechsträhne.«
    »Eine Pechsträhne?«, mischte sich Olga ein. »Mensch, Kit, wo lebst du eigentlich? Diese Kerle haben dich übers Ohr gehauen! Erst leihen sie dir Geld, dann sorgen sie dafür, dass du verlierst … Die wollten von Anfang an in das Labor rein, und dazu brauchten sie dich!«
    Kit glaubte ihr nicht. In verächtlichem Ton sagte er: »Was verstehst du denn schon davon?«
    »Als Anwältin kenne ich diese Kanaillen, und wenn sie geschnappt werden, muss ich mir ihre erbärmlichen Ausreden anhören. Ich verstehe mehr von diesen Dingen, als mir lieb sein kann.«
    »Jetzt hör mir mal gut zu, Kit«, sagte Stanley. »Ich bin mir absolut sicher, dass wir das Problem lösen können, ohne dass unschuldige Menschen dafür sterben müssen.«
    »Dazu ist es jetzt leider zu spät. Ich habe

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