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Eisfieber - Roman

Titel: Eisfieber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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das Mädchen nicht entkommen!« Und als Daisy ihn ansah, als wollte sie ihm widersprechen, brüllte er noch lauter als zuvor: »Ich kümmere mich um die beiden hier. Und jetzt hau ab! Los!«
    Daisy warf noch einen gehässigen Blick auf Ned und Tom, dann nahm sie Sophies Spur auf.
     

08.05 Uhr
     
     

     
     
     
     
     
    Craig drehte den Schlüssel im Zündschloss des Ferraris. Hinter ihm erwachte der riesige V - 12 -Heckmotor zum Leben – und erstarb wieder.
    Craig schloss die Augen. »Nicht jetzt!«, sagte er laut. »Lass mich nicht ausgerechnet jetzt im Stich!«
    Wieder drehte er den Schlüssel im Schloss. Der Motor zündete, stotterte – und brüllte dann auf wie ein wütender Stier. Craig drückte aufs Gas, um ganz sicherzugehen, und das Brüllen verwandelte sich in ein dröhnendes Heulen.
    Er sah aufs Telefon. Das Display sagte: »Suche …« Er drückte aufs Nummernfeld und wählte 999 , obwohl er wusste, dass es nutzlos war, bevor sich das Gerät eine Verbindung gesucht hatte. »Nun mach schon«, drängte er. »Ich hab nicht viel Zeit …«
    Die Seitentür der Garage flog auf, und Sophie taumelte herein.
    Craig war vollkommen perplex. Nach allem, was er wusste, befand sich Sophie in der Gewalt der grässlichen Daisy – schließlich hatte er beobachtet, wie Daisy sie aus der Garage zerrte. Nur zu gern hätte er Sophie befreit, doch musste er sich eingestehen, dass seine Chancen, Daisy im Kampf zu überwältigen, gleich null waren, und das selbst dann, wenn sie unbewaffnet gewesen wäre. Trotzdem hatte es ihn Überwindung gekostet, an sich zu halten, als er sah, mit welcher Brutalität Daisy Sophie an den Haaren zerrte. Ich muss aufpassen, hatte er gedacht, dass ich mich selber nicht erwischen lasse, und die Polizei anrufen – das ist das Beste, was ich für Sophie tun kann …
    Aber jetzt schien sie sich ohne Hilfe befreit zu haben. Sie schluchzte und war in Panik, was darauf hindeutete, dass Daisy hinter ihr her war.
    Der Wagen stand so dicht an der Wand, dass sich die Beifahrertür nicht öffnen ließ. Craig stieß daher die Fahrertür weit auf und rief Sophie zu: »Schnell, rein mit dir – steig über mich drüber!«
    Sie stolperte auf den Wagen zu und fiel praktisch hinein.
    Craig riss die Tür zu. Wie sie sich von innen verschließen ließ, wusste er nicht, und im Moment fehlte ihm auch die Muße dazu, es herauszufinden. Daisy kann jede Sekunde hier auftauchen, dachte er, als Sophie über ihn hinweg auf den Beifahrersitz krabbelte. Es blieb keine Zeit zum Telefonieren – erst mussten sie hier raus, und zwar so schnell wie möglich. Als Sophie sich in ihren Sitz fallen ließ, tastete Craig unter dem Armaturenbrett nach der Fernbedienung für das Garagentor, drückte darauf und hörte hinter sich das Quietschen von ungeöltem Metall. Ein Blick in den Rückspiegel verriet ihm, dass sich das Tor langsam nach oben zu schieben begann.
    Da kam Daisy herein.
    Ihr Gesicht war rot vor Anstrengung, die Augen weit aufgerissen vor Wut. In den Falten ihrer schwarzen Lederkleidung hatte sich Schnee festgesetzt. Daisy blieb in der Tür stehen und kniff die Augen zusammen, um in der düsteren Garage besser sehen zu können. Endlich blieb ihr starrer Blick an Craig am Steuer des Ferraris hängen.
    Craig drückte die Kupplung und schob den Schalthebel in den Rückwärtsgang, was bei dem Sechs-Gang-Getriebe immer ein bisschen schwierig war. Der Hebel widersetzte sich dem Druck, und irgendwelche Zahnräder knirschten; doch dann rastete etwas ein.
    Daisy lief vor den Wagen und kam zur Fahrerseite herum. Ihr hellbrauner Handschuh schloss sich um den Türgriff.
    Das Garagentor war noch nicht ganz offen, doch Craig konnte nicht länger warten. Im selben Moment, als Daisy die Tür öffnete, ließ er die Kupplung los und trat aufs Gaspedal.
    Der Wagen machte einen Satz nach hinten, als habe man ihn von einem Katapult abgeschossen. Das Dach stieß gegen das Aluminium der Garagentür, und es tat einen hellen Schlag. Sophie kreischte auf vor Furcht.
    Der Wagen schoss aus der Garage wie der Korken aus einer Champagnerflasche. Craig trat auf die Bremse. Der Schneepflug hatte die dichte Schneedecke, die über Nacht gefallen war, beiseite geräumt, doch inzwischen war wieder etwas Neuschnee gefallen. Entsprechend glatt war der Vorplatz. Die Reifen griffen jedenfalls nicht, und der Ferrari rutschte mit einem heftigen Ruck in eine Schneewehe.
    Vor der Garagentür erschien Daisy. Craig konnte sie im grauen Morgenlicht deutlich

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