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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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mal, was er ist, Brenna. Wenn du lieber jemand anderen hättest, solltest du nicht mit ihm zusammen sein.“
    „Ich will aber keinen anderen.“
    „Dann musst du das Tier in ihm genauso akzeptieren wie dein eigenes.“
    Hawkes Worte ließen sie den ganzen Tag nicht los. Der Gedanke, sie könnte insgeheim von Judd verlangen, sich zu ändern, obwohl sie behauptete, ihn um seiner selbst willen zu lieben, verwirrte sie. „Aber zu wünschen, er möge mit Silentium brechen, ist etwas völlig anderes“, murmelte sie vor sich hin, während sie die Einzelheiten über ein weiteres Stellenangebot herunterlud, das Dr. Shah ihr übermittelt hatte.
    Wenn Judd die Konditionierung nicht auflösen konnte, würde ihm weiterhin jede ihrer Berührungen, jede Empfindung, die er für sie hatte, Schmerzen bereiten. Wie konnte eine Beziehung solchem Druck standhalten? „Nein, Brenna, belüg dich nicht weiter.“ Sie seufzte und wandte sich dem nächsten Angebot zu. Ihre Gedanken waren zwar nicht falsch, aber es steckte noch etwas anderes dahinter – sie wollte von Judd umarmt werden, sie wollte seine Zuneigung … seine Liebe. Aus rein egoistischen Gründen.
    Was wäre, wenn sie die Bedürfnisse der Wölfin in sich verleugnen müsste, um sein tierisches Wesen zu akzeptieren?
    Von diesen Überlegungen bekam sie nur sinnlos Kopfschmerzen, denn schließlich hatte sie als Wölfin Judd bislang nicht als Lebenspartner erkannt. Diese Verbindung zwischen ihnen hatte es nie gegeben. „Das reicht jetzt.“ Es würde ihr nicht helfen, wenn sie sich mit ihren Gedanken blockierte. Und wenn sie weiterhin an Judd dachte, würde sie doch nur überlegen, was er wohl gerade tat.
    Verdeckt operieren.
    Ihr Magen drehte sich um. Würde sie es akzeptieren, wenn er blutbesudelt bei ihr aufkreuzte? Ihre Finger zitterten. Es gab keine einfache Antwort auf diese Frage, und das erschütterte sie. Sie atmete tief durch und zwang ihre Aufmerksamkeit zurück zum nächsten Angebot. Es kam von einem Unternehmen namens Sierra Tech.
    Sie wusste eine Menge darüber – die SnowDancer-Wölfe hielten die Aktienmehrheit bei ST, ungefähr sechzig Prozent. Die DarkRiver-Leoparden verfügten über zwanzig Prozent, und die restlichen zwanzig gehörten Dekell, einem Zusammenschluss von Menschen. Es war ein gutes Angebot, und die Wölfin in ihr würde auch am liebsten für das Rudel arbeiten. Obwohl nicht alle Angestellten der Sierra Tech Wölfe waren. Es war ein Unternehmen, für das Wissenschaftler und Techniker auf der ganzen Welt arbeiteten. ST beschäftigte nur keine Medialen, weil sie in Konkurrenz zu einigen vom Rat unterstützten Laboratorien standen.
    Brenna setzte Sierra Tech ganz oben auf ihre Liste, traf aber noch keine Entscheidung. Ihr momentaner Geisteszustand ließ das nicht zu. Selbst als sie alle Angebote durchgesehen hatte und sich dem Reparieren kleinerer kommunikativer Störungen zuwandte, herrschte in ihrem Kopf immer noch ein großes Durcheinander. Mittag- und Abendessen vergingen, ohne dass sie eine Antwort auf ihre unbequeme Frage gefunden hatte.
    Konnte sie Judd in den Arm nehmen, wenn er zu ihr kam, nachdem er gemordet hatte?
    Sie legte sich völlig erschöpft ins Bett, wachte aber schon nach einigen Stunden aus ihrem unruhigen Schlaf auf … denn sie hatte Judds Geruch in ihrer Wohnung wahrgenommen. Noch halb im Schlaf stieg sie aus dem Bett und sah auf der Uhr, dass es erst vier Uhr morgens war. Barfuß und nur mit dem seidenen Unterrock bekleidet, ging sie aus dem Schlafzimmer.
    „Judd?“ Sie sah ihn nicht sofort. Doch dann stellten sich ihre Augen auf die Dunkelheit ein, und sie entdeckte ihn in einem Lehnstuhl.
    Er beobachtete sie völlig regungslos. Es kam ihr gar nicht in den Sinn, Angst zu haben oder auch nur beunruhigt zu sein. Mit einem Gähnen ging sie zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß, rollte ihren Körper zu einem Ball zusammen. Er umarmte sie ohne Zögern, eine Hand legte sich um ihre Schultern, die andere auf ihren bloßen Oberschenkel.
    Der sinnliche Kontakt ließ sie schließlich vollends aufwachen. Sie legte die Arme um seinen Hals und barg ihr Gesicht in seiner Kehle. „Geht es dir gut?“
    Seine Hand glitt zwischen ihre Beine, überrascht schrie sie leise auf. „Judd? Baby?“ Irgendetwas stimmte nicht. Einen Gestaltwandler hätte sie selbstverständlich mit körperlichem Kontakt beruhigt, hätte ihren Körper dazu benutzt, eine Verbindung herzustellen. Aber Judd war ein Medialer … und er gehörte ihr. In diesem

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