Eisige Umarmung (German Edition)
noch einmal. „Selbst in unkontrolliertem Zustand hast du mich nicht verletzt.“
„Diesmal noch nicht.“ Die zerbrochenen Möbelteile fielen auf den Boden.
Sie richtete sich auf, sah ihm in die Augen. Sie waren völlig schwarz, die goldenen Punkte waren verschwunden. „Was ist passiert?“ Er würde ihr nie glauben, dass er sie niemals verletzen könnte – vielleicht konnte nur die Zeit seine Einstellung ändern. „Rede mit mir.“ Mit einer Hand strich sie ihm die Haare aus der Stirn, mit der anderen zog sie den Unterrock hoch.
Sein Blick fixierte die Stelle, an der sie den dünnen Stoff über ihren Brüsten festhielt. „Du musst dir erst etwas anziehen.“
Wenn nicht in diesem Moment die Trümmer der Küchenbank mit einem Stöhnen auseinandergefallen wären und Staub aufgewirbelt hätten, hätte sie ihm vielleicht widersprochen. „Ich beeil mich.“ Sie stieg von seinem Schoß und errötete. „Du bist immer noch –“
„Geh endlich.“
Das tat sie. Manchmal war es besser zu schweigen. Es dauerte vielleicht zwei Minuten, den Unterrock fallen zu lassen und Jeans und T-Shirt überzuziehen. Dann war sie wieder im Wohnzimmer. „Oh.“
Judd hatte das Licht eingeschaltet und telekinetisch fast alle Schäden beseitigt. Sie sah gerade noch, wie er die letzten Stücke auf einen ordentlichen Haufen in der Nähe der Tür schichtete. „Ich werde dir alles ersetzen.“
„Darüber mache ich mir keine Sorgen.“ Sie ging zu ihm und musste das Bedürfnis unterdrücken, ihn zu berühren. Er bestand nur aus angespannten Muskeln und Kraft. Dunkel und gefährlich.
Du musst ihn so nehmen, wie er ist.
Sie straffte die Schultern. „Nun sag schon, was passiert ist.“
Mit ausdrucksloser Stimme erzählte er ihr vom PineWood-Rudel. „Wir sind dort eingefallen und haben die Höhle gesäubert. Bei einigen musste ich die Programmierung löschen.“
Erleichtert darüber, dass er seine verborgenen Fähigkeiten nicht hatte nutzen müssen, atmete sie auf. „Dafür musst du dich nicht bestrafen, du hast etwas Gutes getan.“
„Das ist es nicht.“ Ein Schweißtropfen zeigte sich an seiner Schläfe, und ihr fielen die Schmerzen wieder ein. Die Dissonanz. Aber noch bevor sie etwas sagen konnte, fuhr er fort: „Unser Kontaktmann wusste nicht, dass die Medialen auch versucht hatten, noch nicht ausgewachsene Gehirne unter ihr Kommando zu bekommen.“
„Kinder?“ Ihre Stimme zitterte. „Sie haben sich an Kindern vergriffen?“ Sie hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, um den Rest seiner Geschichte nicht hören zu müssen – sie hätte den Missbrauch ihres Geistes fast nicht überlebt. Und Kinder waren viel schwächer. „Wie viele waren es?“
„Eines war schon tot, bevor wir in der Höhle ankamen.“ Seine Wangenknochen traten scharf hervor. „Ich konnte die Programmierung der anderen löschen, aber zwei haben Schäden davongetragen. Ihre Gehirne konnten dem Druck nicht standhalten und haben sich bei ihrem Befreiungsversuch teilweise selbst zerstört.“
„Mein Gott, Judd.“ Sie konnte seinen Schmerz spüren. „Du konntest nichts dagegen tun.“
Ein weiterer Schweißtropfen war das einzige Signal dafür, wie viel Schmerzen er haben musste. „Es gab keinen Grund, die Gehirne der Kinder zu schädigen. Überhaupt keinen. Sie waren viel zu jung und schwach, um bei den Anschlägen eine Rolle zu spielen. Es ging den Medialen nur um die Botschaft.“
Ein unglaublicher Zorn stieg in ihr auf. „Sie haben eine Grenze überschritten. Aber“, sie sah ihm in die Augen, „das hast du nicht getan.“
„Das weiß ich.“
Überrascht schnappte sie nach Luft. „Warum hast du dann …?“ Sie wies mit den Händen auf die Zerstörung im Wohnzimmer und in der Küche.
„Kannst du Wut nicht mehr erkennen?“
„Oh!“ Sie wusste nicht, was sie zu diesem offenen Bekenntnis sagen sollte. „Du hast mit Silentium gebrochen?“ Doch etwas in ihr sagte ihr, dass es nicht so einfach sein konnte.
Seine nächsten Worte bestätigten ihre Vermutung. „Wenn es so wäre, hättest du mich nicht zurückholen können.“ Seine Augen glitten über ihren Körper, und obwohl sie vollständig angezogen war, spürte sie, wie die Brustwarzen sich aufrichteten und die Oberschenkel sich zusammenpressten. „Ich spüre dich immer noch auf meinen Lippen.“
Sie musste sich mit den Händen an der nächsten Wand abstützen, denn ihre Knie gaben nach. „Du hast deine Wut in sexuelle Energie umgewandelt.“ Die Energie verbrannt, ohne
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