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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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über den Weg gelaufen.«
    Karlsson nickte. Das klang ganz nach Robert Poole.
    »Wir wussten erst gar nichts von ihm. Sie hat uns nichts erzählt. Uns ist nur aufgefallen, dass sie plötzlich anders war. Anfangs freuten wir uns. Sie war ruhiger, nicht mehr so aufbrausend gegenüber uns und ihren Schwestern. Sie ist öfter ausgegangen. Wir waren so erleichtert.«
    »Aber?«
    »Gleichzeitig entwickelte sie eine sehr heimlichtuerische, fast schon lauernde Art. Irgendwann beschlich uns dann der Verdacht, dass sie uns Geld stahl – nicht viel, aber es fehlte immer ein wenig Kleingeld aus unseren Börsen.«
    »Und aus den Sparschweinen ihrer Schwestern«, warf Mervyn Kersey ein. Dabei klang er, als bekäme er die Worte kaum über die Lippen. Karlsson vermutete, dass er sich schämte.
    »Haben Sie ihn persönlich kennengelernt?«, fragte Karlsson.
    »Ja. Ich konnte es erst gar nicht glauben«, antwortete Lorna Kersey. »Er war so … wie soll ich sagen? So höflich und liebenswürdig. Er war nett zu den Mädchen und ganz reizend zu Beth. Ich hätte ihn eigentlich lieber mögen müssen, als es der Fall war. Das hört sich jetzt wahrscheinlich schrecklich an, aber irgendwie habe ich ihm nicht über den Weg getraut, weil ich mich die ganze Zeit fragte, was er wohl an unserer Beth fand, wo er doch jede andere hätte haben können. Ich liebe meine Tochter, aber mir war trotzdem schleierhaft, wieso ein gut aussehender, erfolgreicher junger Mann wie er sich für eine pummelige, unglückliche und völlig unscheinbare junge Frau begeistern sollte, die nichts aus sich machte und ständig zornig war. Das leuchtete mir einfach nicht ein. Klingt das für Sie brutal?«
    »Nein«, log Karlsson. »Was waren dann Ihrer Meinung nach seine Beweggründe?«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Ich würde nicht sagen, dass wir reich sind …«, entgegnete sie.
    »Doch, das sind wir«, fiel ihr Mann ihr ins Wort, »zumindest nach den Maßstäben der meisten Menschen.«
    »Der Punkt ist«, fuhr sie fort, »dass er bestimmt wusste, dass wir recht wohlhabend sind.«
    »Sie glauben, er hatte es auf Ihr Geld abgesehen?«
    »Das war unsere Befürchtung.«
    »Und jetzt ist Ihre Tochter weg.«
    »Sie hat mir meine Bankkarte geklaut und mein Girokonto abgeräumt. Ansonsten hat sie nur ein paar Kleidungsstücke mitgenommen.«
    »Wo ist sie hin?«
    »Das weiß ich nicht. Sie hat uns einen Zettel hinterlassen, auf dem stand, wir hätten sie nun lange genug unter unserer Fuchtel gehabt und versucht, einen Menschen aus ihr zu machen, der sie nicht sein wollte, und jetzt sei sie endlich frei.«
    »Und Sie glauben, sie ist mit ihm durchgebrannt, mit Robert … Edward Green?«
    »Das nehmen wir an. Wir haben ihn nie wieder gesehen, und sie auch nicht.« Sie schloss einen Moment die Augen. »Wir haben unsere Tochter seit dreizehn Monaten nicht mehr gesehen. Wir haben nichts von ihr gehört. Wir wissen nicht, ob sie noch lebt oder nicht – ob sie ohne uns glücklicher ist oder immer noch unglücklich. Wir haben keine Ahnung, ob sie von uns gefunden werden möchte, lassen aber trotzdem nicht locker. Wir wollen doch nur wissen, ob es ihr gut geht. Sie braucht nicht nach Hause zu kommen, und sie braucht uns auch nicht zu sehen, wenn sie nicht möchte. Wir haben sie bei der Polizei als vermisst gemeldet, aber dort wurde uns gesagt, bei einer über Zwanzigjährigen, die aus freien Stücken von zu Hause weggeht, könnten sie nichts machen. Wir haben sogar einen Detektiv engagiert. Nichts.«
    »Hatte sie ein Handy?«
    »Ja, aber sie benutzt es wohl nicht mehr.«
    »Und dieser Edward Green hatte Ähnlichkeit mit diesem Mann hier?« Karlsson deutete auf das Plakat mit dem Foto von Robert Poole, das neben ihm an einer Pinnwand hing.
    »Er sieht exakt so aus. Aber wenn er tot ist, wo ist dann unsere Tochter?«
    Sie starrte Karlsson an. Er wusste, dass sie etwas Beruhigendes von ihm hören wollte, doch damit konnte er nicht dienen. »Ich werde veranlassen, dass zwei meiner Beamten zu Ihnen nach Hause kommen. Wir brauchen Einblick in alle Dokumente, die Ihnen vorliegen, die Namen der Ärzte und so weiter. Wir nehmen Ihre Meldung sehr ernst.«
    Als sie gegangen waren, blieb er noch einige Minuten lang nachdenklich sitzen. War das nun ein Fortschritt, oder machte es alles nur noch schlimmer?
    Beth Kersey begann mit den Fotos ihrer Familie. Sie hatte sie auf seine Anweisung hin mitgenommen, als sie gegangen war, sie sich seitdem aber nicht mehr angesehen. Es war zu schmerzhaft und

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