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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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überzeugt, dass es ordentlich gemacht wird.«
    »Ich bin mir sicher, dass ich es mal erwähnt habe«, wandte Mary Orton mit schwacher Stimme ein.
    »Nein, das hast du nicht, Ma«, widersprach Robin.
    Frieda wandte sich ihr zu. »Bei unserem letzten Gespräch haben Sie mir erzählt, Ihr Mann sei bereits vor langer Zeit gestorben. Wie viele Jahre leben Sie denn schon allein?«
    »Dad ist vor fünf Jahren gestorben«, kam Jeremy seiner Mutter zuvor. »Er steht da drüben auf der Anrichte.« Er grinste, weil Frieda ihn so verdutzt anstarrte. »In dem Holzding dort. Dem Gefäß, das aussieht wie eine Kaffeekanne. Es ist schon seltsam, so was in der Küche zu haben.«
    »Ich rede manchmal mit ihm«, erklärte Mary Orton.
    »In ihrer Gegenwart solltest du aufpassen, was du sagst.« Robin deutete auf Frieda. »Sie findet es vielleicht nicht gut, wenn eine alte Frau mit einer Urne spricht.«
    »Warum sollte ich das nicht gut finden?«, mischte Frieda sich ein.
    »Brauchbare finanzielle Ratschläge bekommt man von dem Ding vermutlich nicht«, bemerkte Jeremy. »Apropos, was unternimmt die Polizei eigentlich wegen dieses Diebstahls?«
    »Ihnen ist aber schon klar, dass hier in einem Mordfall ermittelt wird, oder?«, fragte Frieda.
    »Und Ihnen ist sicher klar«, entgegnete Jeremy, »dass uns der kleine Fall von Betrug ein bisschen mehr Kopfzerbrechen bereitet. Wir würden gern von Ihnen wissen, wann unsere Mutter ihr Geld zurückbekommt.«
    Frieda war versucht, die beiden Brüder darüber aufzuklären, dass das ganze Geld von Robert Pooles Konto verschwunden sei, dieser das Konto im Übrigen unter falschem Namen geführt habe und auch noch gar nicht feststehe, ob es sich überhaupt um einen Fall von Diebstahl handle. Aber sie riss sich am Riemen. »Ich fürchte, ich kann Ihnen über den Stand der Ermittlungen keine Auskunft geben. Über die Einzelheiten bin ich selbst nicht informiert. Sie werden sich an den leitenden Beamten wenden müssen.« Die Vorstellung, dass Karlsson gezwungen sein würde, sich mit den Gebrüdern Orton herumzuschlagen, bereitete ihr ein gewisses grimmiges Vergnügen.
    »Sie klingen nicht sehr mitfühlend«, stellte Jeremy fest.
    »Ich tue, was ich kann«, erwiderte Frieda. »Es handelt sich hier nicht um einen Wettbewerb in Mitgefühl, aber ich habe zumindest dafür gesorgt, dass es nicht mehr durchs Dach regnet.«
    »Was glauben Sie eigentlich, wie sich das anfühlt, wenn man feststellen muss, dass die eigene Mutter um ihre ganzen Ersparnisse gebracht worden ist?« Jeremy deutete mit dem Zeigefinger auf Frieda.
    »Tja …«
    »Das war eher eine rhetorische Frage«, schnitt er ihr das Wort ab. »Ich muss sagen, dass ich nicht den Eindruck habe, dass Sie den Fall wie ein richtiges Verbrechen behandeln.«
    »Ich bin keine Polizistin.«
    »Sie scheinen sich aber die meiste Zeit wie eine zu benehmen. Was diesen Mann betrifft, der meiner Mutter das Geld abgeknöpft hat, wirken Sie ziemlich gelassen.«
    »Das fällt nicht wirklich in mein …«
    »Außerdem«, unterbrach er sie und nahm dabei einen ungesunden Rotton an, »ist das ja nicht das Einzige, was er gemacht hat. Stimmt’s, Ma?«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Bitte«, sagte Mary Orton, »bitte nicht!«
    »Er hat darüber hinaus versucht, sie dazu zu bringen, ihr Testament zu ändern und ihm ein Drittel Ihres gesamten Besitzes zu hinterlassen.«
    »Was?«
    »Nein, Jeremy«, protestierte Mary Orton, »ich habe das nicht … ich konnte es nicht …« Sie hatte ein hochrotes Gesicht, und aus den Augenwinkeln liefen ihr Tränen.
    »Ist schon gut, Ma.« Jeremy tätschelte ihr die Hand, als wäre sie ein alter Hund. »Es war nicht deine Schuld. Der Mann hatte dich völlig unter seiner Fuchtel. Du wusstest doch gar nicht mehr, was du tust.«
    »Mary«, wandte Frieda sich an die alte Dame, »ist es Ihnen denn überhaupt recht, wenn wir über das Thema sprechen?« Mary Orton nickte, sagte aber nichts. Frieda sah Jeremy an. »Bitte erklären Sie mir das. Die Sache mit dem Testament.«
    »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. Ich habe Mas Papiere durchgesehen. Dabei bin ich auch auf Briefe einer Anwältin gestoßen. Es ging darin um eine Testamentsänderung. Ma besitzt zusätzlich zum Haus noch Wertpapiere, es handelte sich also um einen recht schwerwiegenden Schritt. Zum Glück hatte sie ein Einsehen.«
    »Mary hat es sich anders überlegt?«
    »Nein«, sagte Jeremy. »Die Anwältin hat es nicht durchgezogen. Sie hat Einwände erhoben. Wahrscheinlich hat

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