Eiskalt in Nippes
aufgab.
„Ich dachte an einen 3er oder 5er BMW. Aber noch besser würde mir ein Geländewagen gefallen, ein BMW oder ein Volvo. Der kann ruhig ein paar Jahre alt sein, neu sind die viel zu teuer, und den Wertverlust müssen ja nicht unbedingt wir bezahlen.“
„Ja, Paul, je größer die Jungs, desto größer werden die Spielsachen. Wir machen uns mal schlau und dann entscheiden wir uns, was meinst du?“, erwiderte Anne und wandte sich ihrem Kaffee zu.
Er lächelte sie mit strahlenden Augen an.
Paul Westhoven beugte sich über den Tisch und gab ihr einen Kuss: „Du bist einfach klasse, Anne.“ Gut gelaunt verließ er das Haus, ging zur Garage und fuhr zum Präsidium. Er benutzte nun regelmäßig den Eingang am Walter-Pauli-Ring. Das schmale „Schwimmbaddrehtörchen“, welches oft hakte, würde ihm sonst sicher die gute Laune verderben.
Die Uhr auf dem Bildschirm zeigte 07.15 Uhr, als er sich als anwesend einbuchte.
Eine gute Viertelstunde später sortierte und las er gerade die wenigen Posteingänge, während in seiner Tasse der Rest seines ersten Büro-Kaf-fees kalt wurde, als Toni Krogmann in der offenen Bürotür stand.
„Guten Morgen, du musst Paul Westhoven sein. Ich bin Toni“, ging sie zu seinem Schreibtisch und streckte ihm die Hand zur Begrüßung entgegen.
Westhoven verstand nichts. Nichts lag ihm ferner als der Gedanke, die blonde junge Frau in Jeans und Figur betonendem Pullover könnte die erwartete Kommissionsverstärkung Toni Krogmann sein. Er ignorierte die ihm angebotene Hand.
„Wie, Toni? Wer sind Sie, bitte? Was wünschen Sie?“
„Ich bin Kriminalhauptkommissarin Toni Krogmann, genau genommen: Antoinette Krogmann aus Hamburg.
Ich bin die neue Kollegin und deiner Kommission zum Dienst zugeteilt,wie Arndt mir gesagt hat. Mit dem habe ich letzte Woche schon gesprochen.“
Nun endlich reichte Westhoven ihr die Hand.
‚Na warte,
Arndt
, dachte er sich. Er beschloss, es ihm bei der nächsten Gelegenheit zurückzuzahlen. Er hatte ihn bewusst in die Falle laufen lassen, indem er verschwiegen hatte, dass es sich bei Toni Krogmann um eine Kollegin handelte. Vermutlich hatte es ihm riesigen Spaß gemacht.
„Herzlich willkommen, Toni. Du kommst genau richtig, denn Jochen, also dein Vorgänger, dürfte heute schon in Hamburg sein. Komm, ich zeig dir deinen Schreibtisch.“
Westhoven ging an ihr vorbei in den Flur und schloss im Nebenbüro die Tür auf, denn Dember war noch nicht da. „Kannst dich hier schon mal einrichten. Der linke Schreibtisch ist deiner. Kollege Dember, also Heinz, kommt sicher gleich. Ihr habt heute einiges zu tun. Kaffee kriegst du da drüben in der Küche. Du kannst auch bei unserem ‚Kioskmann‘ eine Flatrate für den ganzen Monat buchen, aber das kannst du später alles mit Heinz klären.“ Westhoven nahm die Akte der MK Privileg von Dembers Tisch: „Hier, kannst dich mal einlesen. Wenn was ist, ich bin wieder in meinem Büro. Eins würde mich aber interessieren: Warum Köln?“, schaute er sie fragend an.
Toni Krogmann war klar, dass diese Frage kommen würde, und antwortete mit einem wohlwollenden Blick, als wenn sie schon darauf gewartet hätte: „Der Liebe wegen.“
„Na, dann drück ich dir mal die Daumen, dass alles so läuft, wie du es dir vorgestellt hast“, Westhoven dachte dabei an die hohe Scheidungsbzw. Trennungsrate, denn gerade ein Job bei der Mordkommission war oftmals eine harte Probe für jede Beziehung, nicht zuletzt für seine eigene.
Westhoven las im Intranet die aktuellste Kriminalitätsentwicklung. Dabei sprangen ihm die vielen Wohnungseinbrüche ins Auge. Außerdem gab es in der vergangenen Nacht zwei Vergewaltigungen, vier Sterbefälle und drei Raubdelikte, zu denen die Kriminalwache ausrücken musste. Hinweise oder Informationen zu dem Unfall mit Erna Schmitz oder einem schwarzen 5er-BMW fand er keine.
ACHTZEHN
Er fuhr mit seinem BMW X6 Cabrio in die Tiefgarage seiner Firma in der Kölner Innenstadt. Einen Parkplatz zu finden, war um diese Zeit nahezu unmöglich, und eigentlich wollte er sein teures Auto auch nicht auf der Straße und schon gar nicht unter einem Baum parken. Ein Vogel könnte seine weißen Exkremente auf dem Dach platzieren. Nein, die 150 € Monatsmiete zahlte er sowieso vom Firmenkonto.
„Guten Morgen“, wurde er freundlich von einem seiner Mitarbeiter begrüßt, als er den Wagen abschloss. „Toller Wagen“, glänzten dessen Augen.
„Es war längst fällig, dass ich ihn aus der Garage hole. Die
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