Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
Vom Netzwerk:
entdeckte. „Was ist das denn?“, fragte er und nahm den Umschlag in die Hand.
    „Ich hab’ nicht reingeguckt, er ist ja an dich adressiert.“
    Westhoven stellte sein Weinglas auf die Anrichte und riss den Umschlag auf.
    Er las:
    ‚ ... zum 1. April haben sich die Beträge der Düsseldorfer Tabelle für den Unterhalt erhöht. Gleichzeitig kommt Fiona im Juni in die dritte Altersstufe. Ich bitte dich daher, mit sofortiger Wirkung den Unterhalt anzupassen. Sollte sich zwischenzeitlich dein Gehalt erhöht haben, fordere ich dich auf, dies in die Berechnungen einzubeziehen. Du vermeidest damit, dass ich meinen Anwalt bemühen muss und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten wie Nachzahlung, Pfändung und dergleichen…‘
    Ihm war sofort klar, worum es Maria ging. Sie wollte mehr Unterhalt für Fiona, denn diese wurde in zwei Monaten 12 Jahre, und sie wollte schon mal daran erinnern, ohne gleich wieder einen Anwalt bemühen zu müssen. Westhoven atmete tief durch: „Na toll, kaum steht eine Beförderung ins Haus, flattert auch gleich eine Erhöhung des Unterhaltes rein. Ich glaube, wir machen die Flasche Wein leer und öffnen gleich eine zweite“, seine Freude war gänzlich verflogen. Mit einem großen Schluck trank er den Rest und goss gleich wieder nach.
    „Ach komm, Paul. Wir ziehen das gemeinsam durch. Jetzt freu dich lieber darüber, dass du endlich die A12 kriegst“, versuchte sie die Stimmung zu retten.
    „Ich bin einfach nur traurig darüber, dass ich lediglich zahlen darf und meine Tochter im Grunde nichts mit mir zu tun haben will. Dafür hat Maria schon gesorgt“, klang seine Stimme bedrückt. „Ich zahle ja, sogar gerne. Sie ist und bleibt meine Tochter. Aber sie steht so unter dem Einfluss ihrer Mutter und ihrer Oma, dass sie mich nicht einmal sehen will. Ich bin Zahler, aber Vater lässt man mich nicht sein.“
    Anne hatte keine Argumente mehr, denn Paul hatte recht. Nur zu gern hätte sie ihm etwas anderes gesagt.

    Heinz Dember konnte nicht einschlafen. Er drehte sich zu Doris und sah im Dämmerlicht der vor dem Haus stehenden Laterne, dass es ihr genauso erging. Sie war ebenfalls noch wach. Er nahm sie in den Arm.
    „Ich habe mal Paul angesprochen und ihn gefragt, ob er sich lieber einen Geländewagen oder einen Porsche kaufen würde. Was denkst du, hat er geantwortet?“
    „Lass mich raten, er würde sich den Porsche kaufen“, erwiderte sie.
    „Falsch geraten, hätte ich aber auch getippt. Aber Paul hat doch seine Schwiegereltern, die er regelmäßig mitnimmt. Da wäre ihm ein Porsche zu klein.“
    „Ach so, na, so gut kenne ich seine Familienverhältnisse ja nicht. Aber klar, wenn die zu viert sind und nicht immer mit dem Taxi oder der Straßenbahn fahren wollen, kommt so ein zweisitziger Flitzer natürlich nicht infrage. Aber wieso hast du ihn überhaupt gefragt?“, wurde sie neugierig.
    Dember druckste herum: „Na, wegen…“, streichelte er mit der linkenHand zärtlich über den Bauch seiner Freundin.
    „Aber du hast doch ein tolles Auto, Heinz. Das reicht doch erstmal. Außerdem kann ich in meinem auch problemlos den MaxiCosi anschnallen. Ist aber total lieb von dir, dass du dir solche Gedanken machst“, küsste sie ihn auf die Wange.
    „Ja, im Grunde stimmt das ja. Aber die Ladekante an meinem Audi TT ist für den Transport eines Kinderwagens total ungünstig, da hebt man sich doch einen Bruch. Ich wäre mir noch nicht mal sicher, dass der überhaupt da reinpasst. Und in deinen Wagen sicher auch nicht.“
    „Daran habe ich auch schon gedacht, aber weißt du, das wird eh schon alles teuer genug. Und jetzt noch ein neues Auto? Ich weiß nicht“, sagte sie leise.
    „Wir könnten ja unsere beiden Autos verkaufen und uns einen Kombi zulegen. Was meinst du?“, war seine spontane Idee.
    „Ach Heinz, ich will dich nicht so sehr damit belasten. Es ist ja noch nicht mal sicher, dass du der Vater des Babys bist“, führte sie ihm noch einmal die unbarmherzige Wahrheit vor Augen.
    Ohne es kontrollieren zu können, hatte Dember plötzlich Wasser in den Augen: „Doris, Schatz. Für mich bin ich der Vater. Das soll unser Geheimnis bleiben. Niemand muss je erfahren, dass es vielleicht doch anders ist. Und einen Vaterschaftstest würde ich nur für dich machen, wenn es dich beruhigt, aber das Ergebnis will ich nicht wissen“, drückte er sie ganz fest.
    „Du bist so lieb, Heinz. Ich denke drüber nach. Ich muss das mit mir ausmachen, okay?“, küsste sie ihn abermals.
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher