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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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Schrank“, regte sich Westhoven sofort auf, als er das hörte.
    „Keine Ahnung, hab ich nicht gefragt. Das kannst du dann machen.“
    „In Ordnung Schorsch, die MK 6 übernimmt diesen Fall. Es ist mehrals wahrscheinlich, dass diese Autoattacke im direkten Zusammenhang mit dem Tiefkühltruhenmord steht. Ich werde das mit Arndt Siebert besprechen und mich dann noch einmal bei dir melden. Aber zunächst werden wir einmal die Zeugin vernehmen.“

    Paul wartete kurz auf die E-Mail, überflog sie und wählte dann die Nummer von Frau Bart.
    Nach dem zweiten Klingeln hörte er die Stimme einer offensichtlich jüngeren Frau: „Bart, hallo?“
    „Guten Tag, mein Name ist Westhoven von der Kölner Mordkommission. Sie haben eben mit meinem Kollegen Urban gesprochen, der mir Ihre Nummer gegeben hat. Sie haben den Unfall vor dem Polizeipräsidium beobachtet, bei dem eine ältere Frau überfahren wurde und letztlich auch gestorben ist.“
    „Was? Ich wusste ja gar nicht, dass sie tot ist. Die arme Frau“, klang die eben noch relativ fröhliche Stimme etwas bedrückt.
    „Ach so, haben Sie sich deswegen erst jetzt gemeldet?“, schwang der vorwurfsvolle Unterton in Westhovens Stimme deutlich mit.
    „Eigentlich wollte ich mich gar nicht melden. Wissen Sie, ich habe mich schon mal als Zeugin für einen Verkehrsunfall zur Verfügung gestellt und nichts als Frust und Ärger gehabt. Was ich mir da alles von dem Anwalt vor Gericht anhören musste! Als ob ich eine Lügnerin wäre. Nee, das wollte ich mir nicht noch mal antun“, sagte sie deutlich.
    „Dann frage ich mich natürlich, was Sie dazu bewogen hat, sich trotzdem zu melden. Aber das ist mir im Grunde auch egal. Ich bin froh, dass Sie es gemacht haben. Wann können Sie zu mir ins Präsidium kommen und Ihre Aussage machen, Frau Bart?“
    „Ich kann jederzeit, denn im Augenblick habe ich Urlaub.“
    „Frau Bart, dann kommen Sie doch bitte jetzt. Ich warte auf Sie. Wie lange brauchen Sie ungefähr bis zum Präsidium?“
    „In 20 Minuten kann ich über die Zoobrücke von Ehrenfeld in Kalk sein.“
    „Sie können Ihr Auto vor dem Gebäude Walter-Pauli-Ring 6 parken, dort sind Besucherparkplätze. Melden Sie sich bitte beim Pförtner. Ich hole Sie dann sofort dort ab“, erklärte er abschließend.

    In der Zwischenzeit ging er zu Arndt Siebert und erzählte ihm, dass sich eine Zeugin für den Verkehrsunfall gemeldet hätte. Siebert war sofort einverstanden, den angeblichen Verkehrsunfall nun als Tötungsdelikt einzustufen und beim KK 11 bearbeiten zu lassen. Wegen der mutmaßlich engen Verwobenheit zur MK Privileg beauftragte er Westhoven auch mit diesen Ermittlungen.
    „Dann hat ja die Taxifahrerin doch Recht gehabt“, sagte Siebert, als Westhoven schon dabei war, sein Büro wieder zu verlassen.
    „Tja, dat Oehmchen. Entwickelt sich zu unserer besten vierfach bereiften Informantin“, antwortete Westhoven. „Eine tolle Freundin hat Dember“, grinste er.

    Nach 22 Minuten meldete sich der Pförtner telefonisch bei Westhoven. Bevor er jedoch auch nur einen Ton sagen konnte, kam ihm Westhoven schon zuvor: „Frau Bart ist da, ich komme sofort runter“.
    „Okay“, antwortete der Pförtner knapp.
    Nicht mal zwei Minuten später holte Westhoven die Zeugin ab und ging mit ihr in sein Büro in der ersten Etage. Er ging dabei immer einen kleinen Schritt vor ihr. Im Büro bat er sie, auf einem der Stühle Platz zu nehmen und ihren Ausweis vorzulegen. Diesen nahm er dann und sagte: „Ich fülle erst einmal das Formular zur Person aus“, und begann die Personalien vom Ausweis laut vorlesend abzutippen.
    „Ihre Personalien: Caroline Bart, geboren am 27.12.1975 in Staffelstein, wohnhaft in Ehrenfeld in der Steubenstraße. Verraten Sie mir noch Ihren Familienstand und Ihren Beruf, Frau Bart“, forderte er sie auf.
    „Ledig. Ich arbeite bei den Kölner Verkehrsbetrieben in der Hauptzentrale als Industriekauffrau.“
    „Ihre Telefonnummer habe ich ja schon“, sagte er und tippte diese ebenfalls ins Formular. Nach einigen weiteren Klicks bat er sie zunächst um eine ausführliche Sachverhaltsschilderung.
    „Also, ich hatte an diesem Tag frei genommen, weil ich eine Kollegin im Evangelischen Krankenhaus in Kalk besuchen wollte, die von einerausgerasteten Kundin ohne Fahrschein bei einer Fahrkartenkontrolle verprügelt worden war. Sie ahnen ja gar nicht, mit was für Leuten sich unsere Mitarbeiter vom Kontrolldienst im wahrsten Sinne des Wortes rumschlagen

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