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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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Chengdu war über einen Mankowicz oder einen ähnlich klingenden Namen nichts bekannt.
    Eine gleichlautende Auskunft gab es auch vom Deutschen Generalkonsulat in Taipeh auf Taiwan. Mankowicz hatte hier seinen Reisepass verlängern lassen, aber als Anschrift lag nur die Adresse eines Hotels vor.
    Die letzte, noch naheliegende Möglichkeit schien ihr eine Nachfrage beim Generalkonsulat in Singapur zu sein. Immerhin hatte sie noch im Gedächtnis, dass über die Sensortechnikfirma von Edmund Blecher ein Artikel in englischer Sprache veröffentlicht worden war, in dem Singapur eine Rolle spielte.
    Krogmann geriet in Singapur an eine äußerst unfreundliche Telefonistin, die sie nicht durchstellen wollte. Sie solle ein offizielles Fax mit ihrem Anliegen übersenden. Es würde sich dann jemand bei ihr melden. Überdies solle sie lieber mal beim Employment Pass Departement des Ministry of Manpower nachfragen, denn dieses sei für die Erteilung von Arbeitserlaubnissen zuständig. Amtssprache sei allerdings Englisch.
    Die hat doch einen totalen Schatten
, dachte sich Krogmann, aber was blieb ihr anderes übrig? Sie wollte beweisen, dass sie eine gute Ermittlerin war und Aufträge erledigte. Jetzt war sie froh, dass sie in der Schule gut aufgepasst hatte und bei der Polizei in Hamburg zu diversen Englischseminaren gehen durfte. Mühelos setzte sie ein englischsprachiges Fax an das Konsulat in Singapur auf und bat in diesem, die gewünschten Informationen auch beim Employment Pass Department beizuziehen. Für die Einschaltung dieses Departments hätte sie ansonsten die Staatsanwaltschaft bemühen müssen, damit diese ein offizielles Rechtshilfeersuchen stellte. Das wollte sie mit ihrer Formulierung umgehen, sie brauchte zeitnahe Ergebnisse.
    Punkt 12.00 Uhr versandte sie das Fax und machte dann gemeinsam mit Dember wieder Mittag in Levents Grill. Nach dem üblichen Standardgespräch„Hallo, wie geht’s?“, „Gut, und selbst?“ sowie „Ja muss, ne“, bestellten sich die beiden einen frisch gegrillten Hähnchenspieß mit Salat und eine Cola Zero.

    In Anne Westhovens E-Mail-Postfach lag eine Mail der Meldebehörde Köln mit der letzten bekannten Wohnanschrift in der Viersener Straße.
Schöner Mist
, dachte sie sich. Die Antwort war eine Nichtinformation, denn diese Adresse hatte sie bereits in ihren Unterlagen, und da wohnte Uwe Mankowicz definitiv nicht. Genervt legte sie einen Ausdruck der Antwort in die Akte, beförderte diese zugleich unter den großen Stapel rechts auf den mit Vorgängen hochgetürmten Aktenbock.
Kriegt der eben kein Geld, ist mir jetzt auch egal
, waren ihre Gedanken.

    Nach der Mittagspause bei Levent und einem Eis auf dem Rückweg zum Präsidium recherchierte Dember im bundesweiten Auskunftssystem für Kraftfahrzeuge.
    Er stellte fest, dass auf Edmund Blecher kein einziges Kraftfahrzeug zugelassen war. „Ist ja klar, die große Kohle verdienen und dann bestimmt noch auf Kosten der Steuerzahler einen Luxusschlitten als Firmenwagen fahren“, ärgerte sich Dember.
    Er gab den Namen der Firma ein und bekam ein umfangreiches Ergebnis. 157 Fahrzeuge waren auf die Firma zugelassen, gut die Hälfte waren auf den ersten Blick als Nutzfahrzeuge zu erkennen. Bei den anderen Fahrzeugen handelte es sich um Limousinen und Kleinfahrzeuge. Dember druckte sich die Liste aus.
    In seine engere Wahl fielen die neuen Fahrzeuge aus dem oberen Preissegment. Eins von diesen musste doch der Firmeninhaber selbst fahren. Dass auch sechs 5er-BMW-Limousinen dabei waren, fand er nicht außergewöhnlich. Das BMW-Cabrio X6 erschien ihm letztlich als exklusivster Wagen.
    Dember ging zu Westhoven, präsentierte ihm seine Ergebnisse und schlug vor, als nächstes Edmund Blecher aufzusuchen, ihn zeugenschaftlich zu befragen und einen Vermerk zu schreiben oder ihn aber umfangreichzu vernehmen. Das würde vom Gesprächsverlauf und dem Gehalt der Informationen abhängig sein. Westhoven stimmte zu, so dass sich Dember und Krogmann auf den Weg zur Firmenanschrift in der Kölner Innenstadt machten.
    Dort angekommen legte Dember die Anhaltekelle mit der Aufschrift „Polizei“ auf das Armaturenbrett. „Um Politessen abzuhalten, manchmal klappt’s“, grinste er Krogmann an. „Nicht dass ich wieder eine Knolle kriege wie beim letzten Mal, das geht auf Dauer zu sehr ins Geld.“
    Vom Rücksitz griff er seine Mappe, schloss den Wagen ab und ging mit seiner Kollegin ins Gebäude. Der Eingangsbereich der Firma war mit hellem Marmor

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