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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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zur Faust, während er sie mit der anderen am Kragen packte und vom Bett hochriss. »Du kleines Miststück. Du hinterhältige Hure. Er ist mein Sohn –
mein Sohn
 – und du wirst dafür bezahlen, dass du ihn mir genommen hast.« Er schleppte sie zu einem Stuhl mit einer geraden Lehne und stieß sie darauf. Mit ihren gefesselten Händen und Füßen geriet sie ins Stolpern. Er hob ihre gebundenen Hände über die Stuhllehne und drückte sie herab, bis Caroline vor Schmerzen in den Schultern ein leises Wimmern entschlüpfte. »Du hältst dich für so klug, mit deinen Seminaren an der Universität und deinem tollen Diplom.« Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie. Heftig. Er schüttelte sie, bis es ihr in den Ohren dröhnte und ein neuer Schmerz in ihrem Kopf zu wühlen begann. Bis ihr tatsächlich die Zähne klapperten.
    Dann hörte er auf. Und lachte. Trotz ihrer Bemühungen um ein sicheres Auftreten gefror ihr das Blut in den Adern. Rob hob die Hände und legte sie über ihren Mund und ihre Nase. Instinkt und Selbsterhaltungstrieb ließen sie nach Luft ringen, doch er zog ihren Kopf zurück an seine Brust und hielt sie eisern fest. Schnitt ihr die Luft ab.
    »Treib keine Spielchen mit mir, Mary Grace«, schnurrte er an ihrem Ohr. »Meine Regeln würden dir nicht gefallen. Das kann ich dir garantieren.« Er zog sie an sich, drückte ihren Hinterkopf an seinen harten Oberkörper, was sie daran erinnerte, wie stark und mächtig er war. Sie zwang sich zur Ruhe, doch das Zimmer begann, sich um sie zu drehen, und vor ihren Augen schwammen grelle Lichtpunkte.
    Da ließ er sie los, und sie sog in tiefen Zügen die Luft ein. »Du wirst tun, was ich sage. Du wirst einen Weg finden, mir meinen Sohn zurückzugeben. Du wirst einen Weg finden, all den Schaden, den du angerichtet hast, zu beheben.« Er strich mit den Fingerspitzen an ihrem Hals entlang. »Stell dir nur vor. Dann sind wir wieder eine Familie.« Seine Stimme verhöhnte sie. »Wir machen Picknicks und spielen jeden Mittwoch Scrabble.« Seine Hand legte sich noch einmal fest über ihren Mund und ihre Nase, und diesmal wehrte sie sich, versuchte, sich zu befreien, versuchte verzweifelt, zu atmen.
    In dem Moment, als die Lichtpunkte zu tanzen begannen, ließ er wieder locker. Sie sank zurück und rang nach Luft wie eine Ertrinkende. Immer noch hinter ihr stehend, tippte er mit dem Finger auf ihr Kinn. »Keine Spuren, Mary Grace. Das kann ich immer und immer wieder tun, und es bleibt nicht die geringste Spur auf deiner Haut. Du wirst dich bereit erklären, der Polizei und der ganzen Welt einzugestehen, dass du mir den Sohn genommen hast und als Mutter nicht geeignet bist.«
    »Nein.« Caroline spie das Wort heraus. »Nicht, solange ich noch atme. Und wenn du mich umbringst, wirst du Tom nie dazu bringen, dass er dir glaubt.«
    Seine Hände schlossen sich um ihren Hals. »Robbie. Er heißt Robbie.«
    Etwas tief in ihrem Inneren drängte sie, es auf die Spitze zu treiben, ihn immer weiter herauszufordern. »Er heißt Tom. Robbie wird er nie wieder sein. Ganz gleich, was du mit mir anstellst. Er hasst dich. Er verabscheut dich.« Caroline sog den Atem ein und wartete darauf, dass die Hände sich fest um ihren Hals schlossen. »Nie, nie wieder wird er dein Sohn sein. Du hast jegliches Recht auf ihn verwirkt.«
    Seine Hände drückten zu, doch sie bekam noch Luft. Wenn auch nur knapp. »Ich bin sein Vater. Jedes Gericht wird mir das alleinige Erziehungsrecht zugestehen.«
    »Bevor oder nachdem du wegen Kidnapping und Körperverletzung verurteilt wirst?«
    Er drückte fester zu, und Caroline würgte, keuchte auf, als er den Griff wieder lockerte. »Sie werden mich überhaupt nicht verurteilen«, sagte er direkt an ihrem Ohr. »Du hast Kontakt zu mir aufgenommen, und wir haben uns in Chicago getroffen. Ich habe dir gefehlt, du hattest ein schlechtes Gewissen wegen der langen Jahre der Trennung. Du hast mich gebeten, dir das Hurenleben zu verzeihen, das du jahrelang geführt hast. Ich habe dir verziehen.« Der Druck auf ihrer Luftröhre ließ sie erneut keuchen. »Weil ich dich so sehr liebe, Mary Grace«, fuhr er fort. »Du bist freiwillig mit mir gegangen. Du hast dir zweite Flitterwochen gewünscht.«
    Beinahe hätte Caroline ihn mit der Frage gereizt, wie er den kleinen Jungen erklären wollte, den er gekidnappt hatte, doch sie konnte sich noch rechtzeitig bremsen. Rob schien Nicky gelegentlich zu vergessen – jetzt und vorhin, als er sie beim Fenster

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