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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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tiefe Bassstimme vernahm, die noch mürrischer klang als sonst. Er hatte seinen Bruder nicht kommen hören, doch es war eindeutig, dass Peter das gesamte Gespräch mitbekommen, sich bereitgehalten hatte, um einzugreifen, falls sein Bruder sich seinen kleinen Kindern gegenüber gereizt verhielt. »Sie sind prima Jungs, Peter. Du und Sonya, ihr habt da Großartiges geleistet.«
    Sie standen eine Minute in verlegenem Schweigen da. Max starrte das Gemüsemuster der Tapete an, Peter starrte auf Max’ steifen Rücken. Schließlich stieß Peter einen gewaltigen Seufzer aus.
    »Ich würde mich für sie entschuldigen, Max, wenn sie nicht Recht gehabt hätten. Kann es sein, dass es richtig ist, hier in der Vergangenheit zu sprechen?«, fügte er hinzu, und seine Stimme klang noch ein bisschen rauer.
    Max räusperte sich und zuckte leicht mit einer Schulter. »Ich möchte gern glauben, dass ich kleinen Jungen keine Angst mehr einjage.«
    »Max.« Peter machte den ersten Schritt und legte Max zaghaft eine Hand auf den Rücken. »Ich wollte David nicht glauben, als er sagte, du hättest dich verändert. Aber ich möchte ihm gern glauben.« Er räusperte sich ebenfalls. »Wirklich. Ich wünsche mir, dass es wieder so wird wie früher, bevor …« Peter sprach nicht zu Ende, doch Max’ Erinnerung vollendete den Satz für ihn.
Bevor du Pop totgefahren hast.
Es war zu einem Riesenstreit gekommen, an Weihnachten vor vier Jahren. Peters bis dato unausgesprochene Anklage war an jenem Abend schließlich doch in Worte geflossen, und seitdem hatten sie nicht mehr miteinander geredet. Bis zum heutigen Abend. »Es tut mir Leid, Max«, flüsterte Peter rau. »Damals, an diesem Abend, habe ich Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen dürfen. Können wir das hinter uns lassen und von vorn anfangen?« Nach einer kurzen Pause nahm Peter seine Hand von Max’ Rücken. »Gut. Wie du willst. Ich habe es zumindest versucht. Und, damit ich’s nicht vergesse: Ich freue mich, dass du nach Hause gekommen bist.«
    Wieder hing ein ausgedehntes Schweigen zwischen ihnen, während Max um Fassung rang.
    »Ach, zum Teufel«, knurrte Max und drehte sich um. Was er empfand, war deutlich in seinem Gesicht zu lesen. »Ich freue mich auch, zu Hause zu sein. Ich habe das alles so vermisst, euch alle, und es war idiotisch von mir, so lange fortzubleiben.«
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf Peters Gesicht aus, und die Erleichterung war deutlich in seinen Augen zu sehen. »Dann wollen wir jetzt anlässlich der Heimkehr des verlorenen Sohns das Mastkalb schlachten?«
    Max’ Lippen zuckten. »So verloren nun auch wieder nicht.«
    »Das zu beurteilen überlasse lieber mir.« Er legte den Arm um Max’ Schultern, die entschieden breiter waren als seine eigenen. »Aber erst, nachdem du mir von Denver und den Schauspielerinnen und … Sekretärinnen erzählt hast.«
    Max’ Augen wurden schmal. »David kann den Mund nicht halten.«
    Peters heiseres Lachen ertönte, während sie beide auf die Kellertreppe blickten. »Stimmt, er hat weiß Gott nicht den Mund gehalten.«
     
    »Unentschieden.« Phil stand im provisorischen Strafraum und keuchte, sodass sein Atem in großen Wolken vor seinem Mund stand. Er war der älteste Cousin und hatte sich zum Anführer der Gruppe erklärt. Tom war es ziemlich gleichgültig; er war lediglich froh, auf dieser Party, zu der seine Mutter ihn geschleppt hatte, Jungen in seinem Alter anzutreffen. Draußen war es nasskalt, doch im Augenblick musste er wenigstens nicht dem neuen Chef seiner Mutter zuhören. Er zog eine Grimasse. Der neue Freund seiner Mutter. Es war schon merkwürdig genug, überhaupt so etwas von seiner Mom zu denken. Wenn er Max Hunter wenigstens hätte leiden können, aber Tom mochte ihn nicht. Phil sah seine Grimasse und schrie ihm zu: »Willst du aufhören?«
    »Auf keinen Fall.« Tom beugte sich vor und stützte die Hände in den Handschuhen auf seine Knie. Seine Jeans waren nass von seinen Stürzen im Schneematsch. »Ich will gewinnen.«
    »Aber mir ist kalt«, protestierte Jason. Er war ein bisschen jünger als die anderen. »Ich gehe rein und hol mir eine heiße Schokolade.« Er warf einen Schneeball und traf seinen Cousin an der Schulter. »Kommst du mit, Zach?«
    Unschlüssig sah Phils Bruder Zach zuerst Jason, dann Tom an. »Tut mir Leid, Tom. Ich höre auf, solange ich meine Zehen noch spüre. Komm mit rein. Tante Cathy macht die beste heiße Schokolade des ganzen Universums.«
    »Mit diesen kleinen

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