Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)
Dunkelheit gewöhnt und sie sah sich um. Sie befand sich in einer Art Verschlag oder Hütte. Vielleicht ein Bootshaus, überall lagen Taue herum und an der Wand hingen alte Netze. In der Ecke stand ein großer Eimer, wie ihn Handwerker benutzten, um Zement anzurühren. Sie konnte kein Boot sehen, aber es fiel ihr schwer auszumachen, wie groß der Raum tatsächlich war. Denn sie saß in einer Ecke, hinter ihr war die kalte Wand, neben ihr standen alte Kisten. Fischkisten, nahm sie an.
»Wasser«, bettelte sie.
Sie hörte Schritte, eine Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen.
Es war der schmalere von den beiden, das hörte sie an der Art, wie er sich bewegte. Er war nicht so schwer und bedrohlich wie der andere. Als er sich aber vor sie hinkniete und sie ihm in die Augen sah, erstarrte sie vor Angst.
Er riss die Steppdecke beiseite und entblößte ihre Nacktheit.
»Wasser.«
Sie flüsterte es nur noch. Er nickte ihr zu.
»Aber natürlich. Ich werde dir gleich etwas holen.«
Aber Felix ließ sich von der oberflächlichen Freundlichkeit nicht in die Irre führen, sie ahnte, was sich darunter verbarg. Trotzdem war die Freude über das Wasser so groß, dass sie ihn hätte umarmen können, als er ihr den Krug an die Lippen hielt. Mit seiner freien Hand strich er über ihr Haar, ihr Gesicht. Seine Hand glitt über ihre Brüste und Schultern.
»Du bist so glatt«, sagte er. »Weich und glatt. Deine Haut ist sehr interessant.«
Seine Hände waren wieder in ihrem Gesicht. Er drückte ihr Kinn hoch, berührte ihren Hals.
»Ich darf nicht«, murmelte er. »Du darfst mich nicht dazu bringen.«
Sie war wie gelähmt vor Angst, während seine Finger suchend über ihren Körper wanderten. In seinen Augen funkelte keine Lust, nur Neugier. Er öffnete ihre Bluse und entfernte den BH, strich über ihre Brust. Dann packte er die Brustwarze und zog an ihr. Zuerst vorsichtig, dann kniff er fest zu. Er legte den Kopf auf die Seite, in seiner anderen Hand blitzte etwas Metallisches. Ein kleines Messer.
»Nein!«
Sie zuckte zusammen und schob sich weg, aber stieß sofort gegen die Mauer. Dann befreite er ihre Hände von den Fesseln.
»Schhh! Sei still! Du kannst mich jetzt umarmen.«
Er klang wie ein Lehrer, der seinen Schüler auffordert, sich ordentlich zu benehmen. Dann griff er ein zweites Mal nach ihrer Brustwarze.
»Wenn du dich nicht bewegst, tut es nicht so weh. Du willst doch nicht wieder gefesselt werden, oder? Das ist doch gar nicht angenehm.«
Sie legte eine Hand auf seine Schulter und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Aber ihr Brustkorb hob und senktesich stoßweise. Er schüttelte den Kopf. Irgendetwas irritierte ihn. Seine Finger hatten ihre Oberschenkel erreicht und strichen über ihr Brandzeichen, woraufhin eine heiße Welle des Schmerzes ihren Körper durchströmte.
»Hmm. Haut«, murmelte er. »Weich.«
Seine Hand wanderte über ihren Bauch, ein Finger drückte sich in tief in ihren Nabel. Sie musste einen Brechreiz unterdrücken.
»Du hast gute Muskeln«, flüsterte er. »Die liegen direkt unter der Haut. Sind miteinander verbunden. Nicht wie bei der anderen.«
»Der anderen?«
Ihre Zähne klapperten vor Kälte und Angst.
»Sie war nicht so schlank wie du.«
Tora, schoss es ihr durch den Kopf.
Seine Hände waren wieder an ihrer Brust, er kniff und riss daran. Sie wimmerte.
»Schhh! Sei still!«
Ihr Magen zog sich zusammen, sie musste sich übergeben, aber es kam nur Flüssigkeit. Ein ekelhafter Geschmack blieb im Mund zurück. Er schien davon keine Notiz genommen zu haben.
»Umarme mich«, befahl er erneut.
Sie war wie versteinert. Eine Gipsfigur einer sitzenden, panischen Frau, die ihrem Schicksal in die Augen starrte. Ihre Angst dominierte alle Gefühle und Gedanken.
»Jetzt!«
Mechanisch befolgte sie seinen Befehl. Und plötzlich durchfuhr sie ein scharfer, spitzer Schmerz, ihr Gehirn setzte aus. Sie bestand nur aus Schmerz. Sie riss die Arme in die Luft, ließ sie wieder auf seine Schultern fallen. Widerstand war unmöglich, sie hatte keine Kraft dazu. Und auch keinen Willen mehr.
Er lächelte sie an. Sie sah es durch den Tränenschleier. Er hielt etwas vor seine Augen und betrachtete es eingehend. Eine kleine blutige Knospe. Dann sah er sie an.
»Stimmt es, dass da ganz viel Gefühl drin ist?«
Sein Blick fiel auf ihre andere Brust. ›Lieber Gott, hilf mir.‹ Sie nickte kaum sichtbar. Er setzte seine Betrachtung fort, dann schob er sich die Brustwarze zwischen die Lippen.
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