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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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an mehr erinnern kannst.«
    Sie dachte eine Weile nach und beschloss dann, dass die Zeit gekommen war.
    »Ich habe da etwas, was du dir ansehen solltest. Es liegt in der zweiten Küchenschublade in meinem Haus. Es ist ein Handy.«
    »Und du möchtest, dass ich es hole?«
    Sie nickte und kurz darauf kam er mit dem Handy in der Plastiktüte zurück.
    »Dieses hier?«, fragte er und holte es aus der Tüte raus.
    »Ja, ich glaube, der Akku ist sogar noch voll.«
    »Ist es deins?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, seins. Von Ramses. Ich habe es eingesteckt, als du dich umgedreht hast.«
    Entgeistert starrte er sie an, das hatte er nicht erwartet.
    »Du hast einem toten Mann das Handy abgenommen? Einem Mann, der ermordet worden ist?«
    Stumm sah sie ihn an. Er schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Und du hast mir vorgeworfen, ich hätte ihn verraten, weil ich ihn verleugnet habe?«
    Er hatte die Stimme erhoben und Kaj, der es sich auf dem Teppich bequem gemacht hatte, legte die Ohren an und versuchte sich unsichtbar zu machen.
    Sie wandte den Kopf ab.
    »Du hast eben gesagt, wir könnten mit Ramses anfangen. Du hast ihn gekannt. Und ich habe ihn auch schon mal gesehen und will ihn am liebsten aus meinem Leben verbannen.«
    Peter ging in die Küche, faltete die Tüten zusammen und legte sie in eine Schublade.
    »Das ist total gefährlich. Du hättest das Handy sofort der Polizei geben müssen«, sagte er, mit dem Rücken zu ihr gewandt.
    »Ich musste es einfach nehmen. Ramses ist daran beteiligt, dass mein Leben zerstört ist, und ich muss herausbekommen, in welchem Ausmaß.«
    Sie schuldete es Maria und sich selbst.
    »Dir wird das Handy vielleicht auch von Nutzen sein«, sagte sie.
    Er drehte sich um und lehnte sich gegen die Anrichte.
    »Welchen Nutzen?«
    »Vielleicht hat das ja alles miteinander zu tun? Du kanntest Ramses. Ich auch. Jetzt ist er tot. Vielleicht hat das alles mit uns beiden zu tun? Vielleicht finden wir darin eine Antwort auf diese Fragen!«, sagte sie mit einem Kopfnicken zum Handy auf dem Couchtisch. »Wenn es funktioniert.«
    Er seufzte und griff nach dem Telefon.
    »Ich will hier nicht den Heiligen spielen, aber die Polizei hat ein besonders wachsames Auge auf mich. Wir müssen es abgeben.«
    »Das tun wir doch auch.«
    »Es funktioniert«, sagte er, nachdem er eine Taste betätigt hatte. »Und der Akku ist noch voll. Ich muss das erst einmal sacken lassen.«
    »Okay.«
    Er sah auf seine Uhr.
    »Es ist halb sieben, hast du Hunger?«
    Sie spürte ein großes Loch in sich, aber das war nicht nur Hunger. Dennoch nickte sie.
    Er hielt ihr die Hand hin und zog sie hoch. Ihr Kopf tat noch weh, aber der Raum hatte aufgehört sich zu drehen.
    »Schaffst du eine kurze Fahrt mit dem Auto?«
    Es klang verführerisch, vor die Tür zu kommen.
    »Wir können es versuchen.«
    »Na, dann komm. Wir fahren in die Stadt und gehen essen.«

K APITEL 29
    Die Rastlosigkeit packte ihn am späten Abend. Als hätten sich ungenutzte Kräfte angestaut, wie bei einem Boxer, dem ein wichtiger Kampf bevorstand, der dann aber kurz vor Beginn wieder abgesagt wurde. Das Blut kochte in seinen Adern. Die Muskeln waren angespannt. Er schwitzte wie ein Schwein. Er benötigte dringend eine Möglichkeit, seine überschüssigen Energien zu entladen.
    Es war kurz nach 22 Uhr, als Mark Bille Hansen seine Wohnung verließ. Die befand sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und dem gewundenen Flusslauf des Grenå, der dieser Stadt ihren Namen gegeben hatte. Sein Auto stand auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof. Er nahm die erste Abfahrt im Kreisverkehr und fuhr die drei Kilometer hinunter zum Hafen der Stadt. Die Gedanken arbeiteten laut in seinem Kopf: Anna Bagger hielt daran fest, dass die Leiche aus dem Hafenbecken Nina Bjerre war. Das Alter, die Statur und die langen, blonden Haare stimmten überein. Aber das Gesicht fehlte. Und obwohl Anna so felsenfest davon überzeugt gewesen war, hatte sein Zweifel doch Spuren hinterlassen. Erst morgen würden sie Gewissheit haben, wenn der Zahnarzt die Abdrücke abgeglichen hatte. Aber Mark wusste, dass seiner Kollegin die offenen Fragen keine Ruhe ließen: Wenn die Leiche nicht Nina Bjerre war, wen hatten sie dann aus dem Hafenbecken gezogen? Und wo befand sich die richtige Nina Bjerre, wenn sie nicht im Kühlfach des Rechtsmedizinischen Instituts lag?
    Diese Frage hatte durch einen weiteren Fund zusätzlicheBrisanz erhalten. Die Taucher hatten ein Handy gefunden, dessen Karte natürlich unbrauchbar

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