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Eiskalt Wie Die Suende

Eiskalt Wie Die Suende

Titel: Eiskalt Wie Die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kennen Sie den?“
    â€žHab schon mal von ihm gehört“, sagte Will. „Die Söhne Irlands.“
    â€žDie helfen einem aus der Klemme, wenn man ein Problem hat, bei dem die Bullen so tun müssen, als wüssten sie nichts davon. Sorgen beispielsweise dafür, dass Leute, die beim Kartenspiel tricksen oder mit dem Messer auf unsere Mädels losgehen, sich hier nicht mehr blicken lassen.“
    â€žUnd wie sorgen sie dafür?“, fragte Will.
    Mutter bedachte ihn mit einem Na-was-glauben-Sie-wohl-Blick. „Wenn das Problem aus der Welt ist, frag ich nich’ weiter nach. Er sorgt auch dafür, dass seine Jungs uns in Ruhe lassen. Genug geredet – nehmen Sie die Wohnung oder nich’?“
    â€žWie viel soll sie kosten?“, fragte Will.
    â€žKommt drauf an. Wollen Sie sie für’s Geschäft oder nur als Wohnung oder beides?“
    â€žBeides, denk ich mal. Moira wird dort wohnen“, meinte Will und streichelte ihre Hüfte, „und auch ein paar Geschäfte machen.“
    â€žDann macht es vierzig Dollar die Woche plus sechs pro zehn verdienten Dollar.“
    â€žSechs?“, horchte Nell auf. „Ich habe von den andern Mädchen gehört, dass sie nur die Hälfte abgeben müssen.“
    â€žDie andern Mädchen sind ja auch meine Mädchen“, meinte Mutter und grinste. „Die sind meine Goldgrube. Jeder Freier, den Sie sich hier schnappen, ist einer weniger für meine Mädchen. Sechzig Prozent. Wenn Sie nich’ einverstanden sind, lassen Sie’s bleiben.“
    â€žWar das auch die Übereinkunft, die Sie mit Johnny und Mary getroffen hatten? Sechzig Prozent?“ Nell entging keineswegs, dass Will sich sehr darüber amüsierte, wie sie hier um ihren Anteil feilschte.
    â€žMary gehörte nich’ zum Angebot“, sagte Mutter.
    â€žSie …?“, setzte Nell an und stutzte. „Aber ich dachte …“
    â€žNich’ zum allgemeinen Angebot“, fügte Mutter erklärend hinzu. „Meine Übereinkunft mit Johnny war etwas komplizierter, aber einen Anteil musste er mir trotzdem zahlen – was keineswegs heißt, dass er das immer getan hätte. Johnny hat mich gern warten lassen.“ Mit einem eisigen Funkeln in den winzigen Augen wandte sie sich an Will: „Nur damit Sie Bescheid wissen: Sie sollten mich lieber nich’ auf mein Geld warten lassen.“
    Damit schickte Mutter Will nach vorne zur Bar, um Riley gleich die erste Monatsmiete zu zahlen. Riley treibe nämlich für sie das Geld ein, meinte sie und bat Nell, doch noch kurz hierzubleiben, damit sie sich „ein bisschen kennenlernen könnten“.
    Sowie Will außer Hörweite war, fragte Mutter: „Weshalb sind Sie hier?“
    â€žWie bitte?“
    â€žWas will ein hübsches Ding wie Sie in dieser Kaschemme, wenn Sie Ihren reizenden Körper genauso gut in einem der noblen Bordelle an der Cambridge Street zu Geld machen könnten?“
    â€žÃ„hm …“
    â€žSchauen Sie sich doch nur mal an“, meinte Mutter und gestikulierte mit ihrem kolossalen Arm, dass das Fleisch nur so schwabbelte. „Sie haben Stil. Das können Sie nich’ verbergen, da kann Ihr Ausschnitt noch so tief sein. Und Ihre Augen sind so liebreizend und unschuldig. Sie können sogar richtig gut erröten. Dafür zahlen manche Freier Ihnen gleich das Doppelte. Ach, was sage ich, das Dreifache! Jungfrauen sind in Ihrer Branche sehr gefragt.“
    â€žDas war ich zuletzt, als ich sechzehn war“, sagte Nell und musste nicht einmal lügen – ihrer Hochzeit mit Duncan sei es gedankt.
    â€žSo zu tun als ob, ist leichter, als Sie denken. Ich kann Ihnen ’nen paar Tipps geben, und lassen Sie sich eins gesagt sein: Männer glauben, was sie glauben woll’n. Sie würden mit der Nummer durchkommen – und das nicht nur einmal.“
    Irgendwie kam es Nell so vor, als versuche Mutter Nabby – warum auch immer –, sie tatsächlich dazu zu überreden, sich nach einem anderen Arbeitsplatz umzusehen. Während sie überlegte, wie sie das Angebot ablehnen könne, meinte Nell: „Wenn ich in einem richtigen Bordell arbeite, müsste ich die Besitzerin bezahlen und …“
    â€žWenn Sie stattdessen hier arbeiten, müssten Sie mich bezahlen“, unterbrach Mutter sie. „Und ihn.“ Sie deutete mit ihrem riesigen runden Kopf zur Tür, durch die

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