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Eiskalt Wie Die Suende

Eiskalt Wie Die Suende

Titel: Eiskalt Wie Die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder in ihrer Tasche verschwinden ließ.
    â€žAch, ich weiß schon, wem ich vertrauen kann. Und wer reich und mächtig ist, versucht meist nich’, sich vor’m Zahlen zu drücken, wenn es dann mal so weit ist. Die wissen nämlich ganz genau, was ich ihnen antun kann, wenn mir danach sein sollte.“ Sie nahm sich etwas Tabak aus der Dose Black Cat, die auf ihrem Schreibtisch stand, und stopfte sich ihre Pfeife.
    â€žWenn Sie erlauben“, sagte Will, beugte sich lächelnd vor und gab ihr Feuer, ganz der galante Gentleman.
    Mutter musterte ihn mit kühlem Blick. Das Oberteil ihrer Schürze spannte sich über ihren kolossalen Brüsten und war von Bierspritzern und Fettflecken übersät sowie von kleinen, faserigen Fleischstückchen, die es nicht bis in ihren Mund geschafft hatten.
    â€žDie Wohnung wär’ Ihnen also recht?“, fragte sie und bezog auch Nell in ihren prüfenden Blick mit ein.
    â€žJa, doch, ich denke schon“, meinte Will. „Wenngleich das Blut …“
    â€žDas kann ich noch wegmachen lassen“, versprach ihm Mutter. „Wann woll’n Sie einziehen?“
    â€žFrühestens in ein paar Tagen“, erwiderte Will.
    â€žBis dahin isses verschwunden. Wenn Sie’s nicht wüssten, kämen Sie nicht drauf, dass es mal da war.“
    â€žStimmt es denn, dass der Vormieter ermordet wurde?“, fragte Nell.
    â€žVon einem Bullen“, knurrte Finn. „Und alles nur wegen diesem elenden Weibsstück, mit dem er zusammengelebt hat.“
    â€žElendes Weibsstück?“, wiederholte Mutter und grinste. „Na, jetzt aber, Finn – ich hab doch gesehen, wie du sie angeglotzt hast, wenn dein Bruder gerade mal nicht hingeschaut hat.“
    â€žWar ich ja wohl nicht der Einzige. Jeder hier hat sie angeglotzt, so wie sie aussah“, verteidigte sich Finn. „Mit ihrem dämlichen Schulkleidchen, und wie sie mit ihren blauen Kulleraugen mit allem kokettiert hat, was Hosen anhatte.“
    â€žKomisch“, meinte Mutter, „ich kann mich gar nicht erinnern, dass ihre Kulleraugen jemals deine Hose eines Blicks gewürdigt hätten.“
    â€žSie ist ein hinterhältiges, verlogenes Miststück“, zischte er so heftig, dass der Speichel flog. „In der Hölle soll sie verrotten! Wegen ihr ist mein Bruder jetzt tot, weil sie es mit einem Bullen getrieben hat – Himmelherrgott, mit einem Bullen! –, aber das ist Ihnen ja wohl scheißegal, was?“
    â€žDas reicht, Finn“, beschied Mutter mit unheilvoll leiser Stimme.
    â€žWegen diesem kleinen Luder hat man Finn eins in den Kopf geknallt, und Sie hocken hier wie eine … wie ein fettes, altes Spanferkel und denken nur daran, wie viel Geld Sie aus seiner …“
    â€žRiley!“, brüllte sie.
    Eilends kam der Barkeeper angerannt. „Ja, Ma’am.“
    â€žUnser Freund hier vergisst sich“, sagte Mutter, ohne dabei ihren erbosten Blick von Finn zu wenden. „Er redet wirres Zeugs, das mich glauben lässt, dass er nich’ mehr ganz richtig im Kopf ist. Vielleicht solltest du ihn schleunigst zurück in den Hühnerstall bringen – bevor ihm noch etwas zustößt.“
    In Mutters letzten Worten schwang eine leise Drohung mit, kaum merklich zwar, doch daraus, wie Finn und Riley jäh erbleichten, ließ sich schließen, dass ihnen die Warnung nicht entgangen war. Wenn ein brutaler Schläger wie Finn Cassidy sich so sehr vor einer Frau fürchtete, sagte das einiges über Mutter Nabbys Macht und ihre Methoden, jene zu bestrafen, die ihr Missfallen erregten. Wahrscheinlich war die unselige Ellie nicht das erste und nicht das letzte Opfer ihrer Rachegelüste gewesen.
    â€žKomm schon, Kumpel“, sagte Riley und zerrte Finn am Hemdsärmel fort. „Leg dich jetzt erst mal hin und schlaf eine Runde, und wenn du morgen aufwachst, versuch mal ausnahmsweise, dich nich’ wie’n Pferdearsch zu benehmen.“
    â€žStimmt es denn, was er sagt – dass Johnny Cassidy von einem Bullen erschossen wurde?“, fragte Nell, nachdem die beiden verschwunden waren.
    â€žMary hat einen gevögelt, das weiß ich“, erwiderte Mutter Nabby, riss sich mit bloßen Fingern ein Stück Fleisch von der Hammelkeule auf ihrem Teller und stopfte es sich in den Mund. „Einer vom State Constabulary, ganz große Nummer. Der tauchte hier immer mal wieder auf, um

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