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Eiskalt Wie Die Suende

Eiskalt Wie Die Suende

Titel: Eiskalt Wie Die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
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vielleicht nicht so wäre, ließ sie sich leer und verzweifelt fühlen.
    â€žAber eins weiß ich mit Sicherheit“, sagte Will nun. „Kein Junge in dem Alter verdient es, von einem Rabauken wie Finn Cassidy für ein solches Vergehen derart vermöbelt zu werden. Und allem Anschein nach haben sie danach nicht mal einen Arzt hinzugezogen. Die gebrochene Nase, nun ja, die ist nicht gar so schlimm. Verleiht ihm ein gewisses draufgängerisches Aussehen, das ihm bei den Frauen bestimmt mal zugutekommt – zumal, da er mir eher ein Bücherwurm zu sein scheint. Aber seine Hand wird er niemals mehr uneingeschränkt benutzen können. Damit muss er für den Rest seines Lebens zurechtkommen.“
    â€žUnd nun?“, fragte Nell. „Was sollen wir als Nächstes tun?“
    â€žIch denke, dass jetzt erst mal eine kleine Unterredung mit Brian O’Donagh ansteht. Wir sollten morgen mal in dem Pub vorbeischauen, wo er sein Hauptquartier aufgeschlagen hat. The Blue … was war es noch mal?“
    â€žFiddle“, sagte Nell. „The Blue Fiddle. Richmond Street, Ecke Salem.“
    â€žUnd ansonsten sollten wir mit dem weitermachen, was wir schon die ganze Zeit tun, oder es zumindest versuchen – nämlich beweisen, dass Colin Cook Johnny Cassidy nicht umgebracht hat. Leicht wird es nicht werden, da drei Zeugen beschwören können, ihn am Tatort gesehen zu haben. Der Umstand, dass zwei von ihnen zu besagter Zeit im Opiumrausch waren, sollte ihre Aussage eigentlich in Zweifel ziehen, aber wenn es, wie erwähnt, ‚reiche Schnösel‘ sind, was ich durchaus für nicht unwahrscheinlich halte, wird man ihnen dennoch Glauben schenken. Ich wünschte, wir wüssten, wer die beiden waren – dann könnten wir nämlich auch herausfinden, was genau sie Skinner erzählt haben und wie sehr ihre Aussage Cook schaden könnte.“
    â€žIch weiß, wie sie heißen“, sagte Nell und lächelte sichtlich zufrieden mit sich.
    Will drehte sich erstaunt zu ihr um. Sein ungläubiger Blick erfüllte sie mit tiefer Genugtuung. „Und das weißt du, weil …?“
    â€žNachdem du an die Bar gegangen warst, um Riley die Miete zu zahlen und dann die reizende Pru zu bezirzen, musste Mutter Nabby mal für kleine Mädchen. Ich habe sie zum WC gebracht, was gar nicht so einfach war, wie du dir vorstellen kannst. Sollte dir übrigens mal auffallen, dass ich einige hundert Pfund an Gewicht zulege, so reiße mir bitte umgehend die Gabel aus der Hand.“
    â€žIch glaube, das erste Warnsignal dürfte sein, wenn du zum Essen nicht einmal mehr eine Gabel nimmst.“
    â€žAls ich ihr also zur Toilette half“, fuhr Nell fort, „stibitzte ich mir das kleine Büchlein, das sie in ihrer Schürzentasche bei sich trägt und in dem sie ordentlich vermerkt, wer von den ‚reichen Schnöseln‘ bei ihr anschreiben lässt.“
    â€žEinmal lange Finger, immer lange Finger“, meinte Will lachend, zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn. „Ich liebe dich, Nell.“
    Für einen kurzen Augenblick schien alles innezuhalten – die Welt schien stehen zu bleiben, alle Geräusche und Empfindungen waren ausgeblendet, selbst Nells Herzschlag setzte einen Moment aus. Nachdem sie sich wieder etwas gefasst hatte, sagte sie: „Ähm, ja … also, während sie auf der Toilette war, schaute ich in dem Buch nach, ob es Einträge gab, die auf den 5. Juli datiert waren – den Abend des Mordes. Ich fand die Namen der beiden Männer sowie eine ordentliche Auflistung aller Posten, die ihnen in Rechnung gestellt wurden – natürlich das Opium, aber auch die Nutzung der Pfeifen, Lampen, Spindeln und Kissen.“
    â€žSie stellt sogar die Kissen in Rechnung?“
    â€žSo ist es.“
    â€žHabgierige Hexe.“
    â€žVierzehn Dollar das Stück“, sagte Nell.
    â€žHalsabschneiderei.“
    â€žDie Männer, mit denen wir uns mal unterhalten sollten, heißen Lawrence Pinch und Ezra Chapman.“
    â€žHmmm. Die Namen klingen irgendwie bekannt …“, meinte Will.
    â€žEs sind Freunde deines Bruders“, half Nell ihm auf die Sprünge.
    â€žHarry“, sagte Will finster. Er senkte den Kopf, rieb sich die Nasenwurzel und brummelte etwas, von dem Nell wusste, dass es nicht für ihre Ohren bestimmt war. „Harrys Freunde, ja. Nun ja. Gut – oder vielmehr

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