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Eiskalt Wie Die Suende

Eiskalt Wie Die Suende

Titel: Eiskalt Wie Die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
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hervor.
    Geistesgegenwärtig schnappte Cook sich die Zügel, aber zwei der Männer hatten die Pferde schon beim Halfter gepackt. Die verschreckten Tiere wieherten laut und bäumten sich auf, bewegten sich jedoch nicht von der Stelle.
    â€žSteigen Sie langsam und mit erhobenen Händen ab“, befahl Skinner Detective Cook, als er sich mit gestreckter Waffe dem Buggy näherte. „Und Finger weg von Ihrer Pistole, oder ich knall Ihnen eine Kugel durch den Kopf wie Sie’s bei dem guten alten Johnny gemacht haben.“
    â€žBleiben Sie hier“, bat Cook Nell mit leiser, eindringlicher Stimme und fasste sie beim Arm. „Kümmern Sie sich um Chloe. Ich bitte Sie, retten Sie unser Kind.“
    â€žJa, wird’s bald, Cook?“, brüllte Skinner, seine Pistole mit beiden Händen auf Cooks Kopf gerichtet.
    â€žIch werde tun, was ich kann“, versprach ihm Nell und legte ihre Hand auf seine. „Passen Sie auf sich auf, Colin. Dieser Mistkerl wartet nur darauf, dass Sie ihm einen guten Grund geben, Sie zu erschießen. Gönnen Sie ihm diese Genugtuung nicht – wenn schon nicht um Ihretwillen, so doch Ihrer Frau zuliebe.“
    â€žIch wage zu behaupten, dass Sie nun beide wohlbehalten über den Berg sind und wir das Unheil gerade noch mal glimpflich abgewendet haben“, versicherte Will der erleichterten Chloe Cook, als er am nächsten Morgen an ihrem Bett stand und nach erfolgter Untersuchung die Decke wieder über sie zog. „Das Herz des Babys schlägt kräftig und regelmäßig, und Sie hatten ja nun auch keine Wehen mehr seit … seit wann?“ Fragend drehte er sich zu Nell um, die mit Lily Booth am Fußende des Bettes stand. „Wann meintest du noch mal, dass die Krämpfe aufgehört hatten?“
    â€žGestern, am frühen Nachmittag“, erwiderte Nell.
    â€žGleich nachdem sie die erste Tasse Schneeballtee getrunken hatte“, fügte Lily noch mit anerkennendem Blick hinzu.
    Das Erste, was Nell nach Cooks Verhaftung getan hatte – noch ehe sie hinauf zu Chloe ging –, war in die Küche zu eilen und einen Kessel Wasser aufzusetzen. Sie bereitete aus dem Heilkraut einen besonders starken Aufguss und süßte ihn mit Honig, um den bitteren Geschmack ein wenig zu mildern. Diesen Tee verabreichte sie Chloe dann in regelmäßigen Abständen.
    Als Will am späten Nachmittag eingetroffen war, hatten Chloes Krämpfe und Blutungen bereits aufgehört. Obwohl sie sich noch immer furchtbar um das Wohlergehen ihres Mannes sorgte und soeben von Maureen für eine Handvoll Dollar verraten worden war, hatte sie nun zumindest die beruhigende Gewissheit, dass es ihrem Kind gut ging und es vorerst sicher und wohlbehalten in ihrem Bauch bliebe, wo es hingehörte.
    â€žNell …“ Chloe, noch immer sichtlich erschöpft von ihren Qualen, doch nicht mehr gar so blass, streckte die Hand nach ihr aus.
    Nell trat neben sie und schloss ihre Hand um Chloes.
    â€žIch schulde Ihnen mehr, als ich jemals begleichen könnte“, meinte Chloe.
    Nell drückte ihre Hand und sagte: „Ich werde Ihnen genügend Schneeballkraut hierlassen. Bei dem ersten kleinen …“
    â€žKeine Sorge“, versicherte ihr Lily, die beschlossen hatte, vorübergehend bei den Cooks einzuziehen und sich um Chloe zu kümmern, bis das Baby wohlbehalten entbunden war. „Ich werde jeden Morgen eine Kanne davon machen – für alle Fälle.“
    â€žDas Wichtigste ist“, sagte Will zu Chloe, „dass Sie sich schonen und sich so wenig Sorgen wie irgend möglich machen. Versuchen Sie ganz ruhig zu bleiben und sich wegen Ihres Mannes nicht allzu sehr aufzuregen. Ich verspreche Ihnen, dass wir alles daransetzen werden, ihn freizubekommen.“
    â€žNa, dann mal los“, meinte Chloe. „Ich komme hier schon zurecht. Und Lily ist ja bei mir. Gehen Sie und tun, was immer zu tun ist, um ihn mir wieder nach Hause zu bringen.“ Mit der Hand streichelte sie ihren Bauch und fügte hinzu: „Um ihn uns wieder nach Hause zu bringen.“
    Die Morgensonne brannte schon hell und recht warm, als Nell und Will die Fayette Street in Richtung Pleasant Street hinabliefen, wo sie eine freie Mietdroschke zu finden hofften. Nell rieb sich die Augen, die von der schlaflos verbrachten Nacht ganz trocken und gereizt waren, und sie fragte sich, ob sie wohl ebenso zerschlagen aussah, wie sie sich

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