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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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ihn und war dann plötzlich an ihm vorbei. Er war enttäuscht und hatte Angst. Es lag noch ein weiter Weg vor ihm. Er folgte den roten Rücklichtern mit dem Blick. Plötzlich flammten die Bremslichter auf. Das Rot wurde von dem Schnee wie das Licht eines Leuchtturms zurückgeworfen. Dann kamen die Rückfahrscheinwerfer rasch auf ihn zu.
    Seine Besorgnis verwandelte sich in Erleichterung. Das Auto hielt an, das Seitenfenster wurde geöffnet.
    Er beugte sich vor und sah in das Dunkel des Wagens. Die Wärme aus dem Inneren schlug ihm entgegen.
    »Warum stehen Sie hier? Ich hätte Sie fast überfahren«, sagte die Frau am Steuer gleichzeitig verärgert und freundlich.
    »Ja … ich …«
    Er bekam keine Worte heraus.
    »Wollen Sie mitfahren?«
    »Ja.«
    »Steigen Sie ein.«
    Er zog an dem verchromten Türgriff. Die Autotür öffnete sich. Es roch nach einem synthetischen Naturduft gemischt mit Autogeruch. Die Frau betrachtete den verschneiten Mann am Straßenrand, der zögernd ins Auto blickte.
    »Ach, du bist das? Bist du wieder zu Hause?« Sie lächelte ihn an.

P ia Levin ließ die Finger an der Seite des Bücherregals entlanggleiten. Es war aus ungehobeltem Holz mit rauer Oberfläche gefertigt. Sie klopfte leicht dagegen. Es klang dumpf und hohl. Dann legte sie die flache Hand auf das Regal und drückte. Nichts geschah. Sie stemmte sich mit der Schulter gegen das Holz, aber das Regal bewegte sich nicht von der Stelle, obwohl sie die meisten Bücher herausgenommen und auf dem Boden aufgestapelt hatte.
    Levin lutschte an ihrer Unterlippe, während sie darüber nachdachte, wie sie weitermachen sollte. Dann ging sie auf den großen Bauscheinwerfer zu, der mitten im Zimmer stand, und schaltete ihn aus. Ihre Augen hatten sich so sehr an das grelle Licht gewöhnt, dass sie einen Moment lang überhaupt nichts sah. Nach einer Weile traten die Schulbänke und Regale wieder aus dem Dunkel hervor. Sie holte eine schwere, mit Gummi überzogene Taschenlampe aus ihrer Tasche und schaltete sie ein. Der Lichtstrahl durchschnitt das Dunkel und fiel auf das bislang unbezwingbare Bücherregal.
    »Was machst du? Ist eine Sicherung rausgeflogen?«, fragte Ulf Holtz, der ins Zimmer trat und gleichzeitig sein Handy in der Hosentasche verstaute.
    »Nein, ich hatte nur eine Idee. Was ist los? Du siehst ganz mitgenommen aus? Macht dir der Zahn wieder zu schaffen?«
    »Nein … Das war Nahid.«
    »Was wollte sie?«
    »Dass wir uns treffen.«
    Levin hatte schon einen Kommentar auf der Zunge, schluckte ihn aber herunter, als sie seine Miene sah. Er erinnerte an einen traurigen Hund, an einen alten Hund.
    »Das Bücherregal lässt sich nicht bewegen«, sagte sie stattdessen.
    »Ach nein«, erwiderte er geistesabwesend mit einer nachdenklichen Falte zwischen den Augen.
    »Ich dachte, dass ich vielleicht doch noch irgendwo einen Spalt finde, bevor wir das schwere Gerät auffahren.«
    Er nickte nur.
    Levin leuchtete in die Ecke zwischen Bücherregal und Wand. Aber dort war kein Spalt. Man hatte fast den Eindruck, Bücherregal und Wand seien eins.
    »Was hältst du davon?«, sagte sie und klopfte wieder gegen das Regal.
    »Nach Holz klingt das nicht unbedingt.«
    »Sollen wir schweres Gerät anfordern?«
    »Warte. Ich schau mir das auch mal an.«
    Holtz unternahm die gleichen Versuche wie Pia Levin zuvor, konnte aber auch nur feststellen, dass sich das Regal, das fast die gesamte Schmalseite des Raumes einnahm, keinen Millimeter bewegen ließ. Er klopfte an mehreren Stellen. Schließlich war er sich seiner Sache sicher.
    »Unter dem Holz ist Metall, nicht wahr?«
    »Ich glaube schon.«
    »Irgendwie muss man es doch wegbewegen können. Hilf mir, die letzten Bücher auszuräumen, dann sehen wir weiter.«
    Methodisch leerten sie das Regal, und als nur noch eine Handvoll Bücher übrig waren, fanden sie es.
    »Sieh mal hier«, sagte Holtz. »Das hätte man sich ja denken können.« Er hielt ein Buch hoch, sodass Levin den Titel lesen konnte.
    Sie lachte, als sie den dicken Band mit goldenen Buchstaben auf dem Umschlag entgegennahm. »Die Büchse der Pandora.« Es handelte sich nicht um ein Buch, sondern um einen leeren Karton. Wo das falsche Buch gestanden hatte, ragte ein schwarzer Metallgriff aus dem Bücherregal.
    Holtz holte seine Tasche, die er auf eine der Schulbänke gestellt hatte, und begann den Handgriff und den Teil des Bücherregals darum herum mit Metallpulver zu präparieren. Mehrere Fingerabdrücke kamen deutlich zum Vorschein. Levin nahm

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