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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Zimmer und ging in die Cafeteria am anderen Ende des Krankenhauses. Er fragte sich, warum Krankenhauspersonal Polizisten gegenüber eigentlich immer so unfreundlich war. Wenn diese strenge Schwester nur wüsste, mit wem sie es zu tun hat, dann wäre sie vielleicht nicht mehr so mitfühlend, dachte er. Hoffentlich macht er sich in meiner Abwesenheit nicht dünn. Aber ohne etwas zu sehen, kommt er vermutlich nicht weit, überlegte er, während er versuchte, sich auf den Krankenhauskorridoren zu orientieren.
    Jonny Andersson saß im Bett und trank, als Holtz zurückkam. Holtz fühlte sich an einen Film über Mumien erinnert, den er einmal gesehen hatte. Anderssons Kopf war fast vollständig mit einem Verband umwickelt, von dem kleinen Loch, durch das er ernährt wurde, einmal abgesehen. Er schlürfte durch einen Strohhalm eine graue Flüssigkeit.
    »Hallo, ist da jemand?«, fragte er und drehte den Kopf zur Tür.
    »Ulf Holtz. Ich war eben schon mal hier. Ich bin Polizist.«
    Holtz konnte seine Mimik nicht sehen, aber aus der Körpersprache schloss er, dass Andersson lieber Besuch von jemand anderem bekommen hätte.
    »Kommen Sie schon rein, viel schlimmer kann es eh nicht mehr werden«, sagte Andersson müde.
    Holtz hängte seinen Mantel auf, schob einen Stuhl ans Bett und setzte sich.
    »Haben Sie diese verdammte Hundebesitzerin gefunden?« Andersson stellte das Glas auf ein Tablett auf seinen Knien. Er verschüttete ein wenig Flüssigkeit, weil er den Abstand falsch einschätzte und das Glas zu heftig absetzte.
    »Welche Hundebesitzerin?«
    »Diese blöde Schlampe, die ihren Hund auf mich gehetzt hat.«
    »Nein, haben wir nicht, aber wir tun unser Möglichstes, und dafür brauche ich auch diese Proben«, sagte Holtz.
    »Was für verdammte Proben?«
    Er drehte den Kopf in Holtz’ Richtung, als wollte er sehen, mit wem er sprach.
    »Der Hund oder die Hundebesitzerin könnten Spuren auf Ihrer Kleidung hinterlassen haben, unter Ihren Fingernägeln oder vielleicht auf Ihrer Haut. Fasern, Haare oder möglicherweise DNA . Aber … ich will ehrlich sein. Es geht auch um den Mord an Johan Seger oder Styrbjörn Midvinter, wie Sie ihn vielleicht nannten, und wir brauchen ganz einfach Hilfe.«
    »Ich und der Polizei helfen? Sie machen wohl Witze!«
    »Ich sehe nicht, was an dieser Sache lustig sein könnte.«
    »Nein, das verstehe ich. Humor ist nicht gerade eine hervorstechende Eigenschaft der Polizei.«
    »Morde sind in der Regel nicht witzig und Angriffe von Hunden auch nicht. Von Körperverletzung und Raub ganz zu schweigen«, erwiderte Holtz wütend und bereute die Worte im gleichen Moment.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Wenn Sie sonst nichts zu sagen haben, können Sie verschwinden.« Andersson tastete mit der Hand nach der Klingel.
    Holtz verfluchte sich und hatte große Lust, die Klingel, die in seiner Griffweite lag, an sich zu nehmen, besann sich dann aber.
    Andersson drückte auf den roten Knopf.
    Eine Krankenschwester, die ebenso ungehalten aussah wie die erste, betrat das Zimmer.
    »Ich glaube, der Patient braucht jetzt Ruhe. Ich muss Sie bitten zu gehen.«

A ron Goldman fluchte. Erst auf Schwedisch, dann auf Hebräisch und dann wieder auf Schwedisch.
    Neben ihm auf dem Vorplatz stand die Schneefräse, die er kürzlich gekauft hatte. Auf dem Boden daneben lag die Bedienungsanleitung in achtzehn Sprachen, die ihm nicht weitergeholfen hatte, da der Motor nicht anspringen wollte. Er hatte etliche Male erfolglos versucht, ihn zu starten, und zu guter Letzt die Bedienungsanleitung entnervt in den Schnee geworfen.
    Die Fräse hatte er gekauft, weil er mit dem Rücken und den Schultern Ärger hatte. Etwas steif in den Knien war er außerdem. Sonst hatte er gegen körperliche Arbeit eigentlich nichts einzuwenden. Er war für sein Alter recht durchtrainiert, aber für fünfzig Liegestütze wie in seiner Jugend beim Militär reichte es nicht mehr.
    Die Auffahrt war wenige Meter breit und zehn Meter lang, und die starken Schneefälle dieses Winters waren nicht folgenlos gewesen.
    Er schwitzte und fluchte, während er den schweren, nassen Schnee von der Auffahrt schippte. Mit jeder Schaufelbewegung nahmen die Schmerzen zu. Er machte eine Pause, holte tief Luft und zündete sich eine Zigarette an.
    Während er rauchte, fuhr ein Streifenwagen langsam an den Einfamilienhäusern vorbei. Auf seiner Höhe bremste er, zwei Beamte sahen zerstreut in seine Richtung. Die Wärme, die er eben noch gespürt hatte, wurde von

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