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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Nase und Mund nicht nach Ruß absuchen lassen, da die Atemwege verkohlt sind. Daher wissen wir nicht, ob die Person noch geatmet hat, als das Feuer ausbrach. Es wird noch Tage dauern, bis wir etwas über die Todesursache oder die Identität der Leiche wissen.«
    »Okay. Ich muss weiter. Ich schicke alles an Holtz mit einer Kopie an dich«, sagte Hermine Vogel und ging. Eine Note von Aloe Vera hing als angenehme Erinnerung in der Luft, aber Levin wurde sofort abgelenkt, da ihr Handy in der Hosentasche zu vibrieren begann. Eine SMS von Ellen Brandt.
    Fünf Minuten später betrat Levin einen fensterlosen Vernehmungsraum im zweiten Stock.
    Auf der einen Seite des Tisches saß Ellen Brandt, auf der anderen ein Mann Anfang sechzig.
    Levin fielen zwei Dinge auf: Er sah nett aus, und sie kannte ihn.
    »Gut, dass du kommen konntest.« Brandt machte eine einladende Handbewegung zu einem der freien Stühle. »Das hier ist Aron …« Sie sah auf ihren Notizblock, der aufgeschlagen vor ihr lag. »Aron Goldman.«
    Der Mann lächelte sie an.
    »Pia, kennst du diesen Mann?«, fragte Brandt, als Pia Levin neben ihr Platz genommen hatte.
    »Ja. Er hat mich überfallen. Oder?« Es gelang ihr, das so klingen zu lassen, als befände sich Goldman nicht im selben Raum.
    »Ich dachte, du solltest dir anhören, was Aron Goldman zu sagen hat. Ich möchte noch hinzufügen, dass er aus eigenem Antrieb die Polizei aufgesucht hat. Bitteschön.«
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich rauche?«, fragte Goldman und begann, seine Taschen abzuklopfen.
    »Leider ja. Rauchen ist nicht gestattet.« Brandt schüttelte den Kopf, als bedauerte sie wirklich, dass Rauchen nicht einmal mehr in den Vernehmungsräumen erlaubt war.
    Er sah enttäuscht aus, fing sich aber rasch und legte die Hände auf den Tisch.
    »Erst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich Ihnen einen Schrecken eingejagt habe. Die Frau Kommissarin hat mir erzählt, dass Sie diejenige sind, der ich im Wald begegnet bin«, sagte er.
    »Sie dürfen mich Frau Brandt nennen«, sagte Ellen Brandt, die bislang nie als Frau Kommissarin tituliert worden war.
    Levin verspürte ein Zucken im Magen, als ihr Angreifer zu sprechen begann. Sie war voller widerstreitender Gefühle. Die Erinnerung verursachte ihr Unbehagen. Aron Goldman mit einem Ast in der Hand über sie gebeugt. Bereit, zuzuschlagen. Aber der Mann, der jetzt vor ihr saß, wirkte alles andere als bedrohlich. Im Gegenteil. Er hatte einen sehr sanften Gesichtsausdruck und sprach mit einem leichten Akzent und leiser Stimme.
    Sie beschloss, nichts zu sagen und Brandt das Gespräch führen zu lassen.
    Goldman fuhr zögernd fort.
    »Ich bekam Angst«, sagte er. »Ich dachte, es sei nicht erlaubt, sich dort aufzuhalten. Und als Sie auf mich zurannten …«
    »Darf ich Sie davon in Kenntnis setzen, dass es nicht erlaubt ist, Leute niederzuschlagen, ganz gleichgültig, wie viel Angst man hat«, sagte Levin und verstieß damit sofort gegen ihren Vorsatz zu schweigen. »Am allerwenigsten eine Polizistin. Im Übrigen sehen Sie nicht so aus, als könnte man Ihnen so leicht einen Schrecken einjagen.«
    Goldman schien nachzudenken und antwortete dann: »Ich habe Sie nicht geschlagen. Sie sind über einen Ast gestolpert.«
    »Hören Sie, ich war dort. Und ich …«
    »Immer mit der Ruhe. Lass ihn erzählen.« Brandt legte ihr eine Hand auf den Arm.
    Goldman erzählte langsam und nachdenklich, was an dem fraglichen Tag geschehen war. Er hatte in dem Wald neben der Siedlung, in der er wohnte, einen Spaziergang gemacht. Neugierig hatte er sich dem Fußballplatz genähert. Schließlich hatte er schon von dem Aufmarsch gehört. Während er eine Zigarette geraucht und die Leute auf dem Fußballplatz beobachtet hatte, war eine Frau aufgetaucht.
    »Warum sind Sie nicht einfach an mich herangetreten und haben sich zu erkennen gegeben?«, fragte Pia Levin.
    »Ich war mir plötzlich nicht sicher, ob ich mich dort überhaupt aufhalten durfte. Und nachdem ich mich versteckt hatte, wäre es mir komisch vorgekommen, mich auf einmal zu zeigen. Als Sie dann riefen, Sie seien Polizistin, und durch den Wald auf mich zuliefen, war ich so überrascht, dass ich einfach nicht wusste, was ich tun sollte. Und dann sind Sie mir vor die Füße gestolpert und …«
    Goldman klang aufrichtig besorgt um sie. Er erklärte, er habe ihr aufhelfen wollen, aber sie habe seine Hilfe abgewehrt. Sie habe mit dem Gesicht in den Händen auf der Erde gelegen.
    »Und der Ast?«,

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