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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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fragte Levin voller Misstrauen.
    »Welcher Ast?«
    »Sie haben mich mit einem Ast bedroht.«
    Wieder diese nachdenkliche Miene.
    »Ich hatte einen Stock in der Hand, glaube ich. Einen Stock, den ich von der Erde aufgehoben hatte.«
    Levin schüttelte zweifelnd den Kopf.
    »Was haben Sie dann getan?«, fragte Brandt.
    »Ich bin weggerannt. Ich wollte eigentlich die Polizei verständigen, aber irgendwie wurde nichts daraus. Aber heute hatte ich das Gefühl, dass das nicht länger warten könne«, sagte er. »Schließlich fordern Sie ja alle auf, die sachdienliche Hinweise bezüglich des Mordes haben, sich an die Polizei zu wenden.«
    Levin betrachtete ihn eingehend.
    Plötzlich ging es ihr auf.
    »Ich habe ein metallisches Geräusch gehört«, sagte sie triumphierend.
    Er sah sie ratlos an.
    »Metall auf Metall.« Sie sah ihm tief in die Augen.
    Aron Goldman wirkte erst erstaunt, dann lächelte er. Er suchte in seinen Taschen und zog ein Feuerzeug hervor. Ein Benzinfeuerzeug. Ein Schütteln des Handgelenks öffnete den Deckel. Dann bewegte er rasch die Hand in die andere Richtung. Der Deckel schloss sich mit einem Klicken.
    Levin seufzte. Ein langer, gedehnter Seufzer.
    »Ich glaube, das reicht«, sagte Brandt. »Einer Straftat scheinen Sie sich nicht schuldig gemacht zu haben. Danke, dass Sie hergekommen sind. Wir lassen vielleicht noch einmal von uns hören.«
    »Natürlich. Jederzeit. Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht unnötig Arbeit verursacht?«
    »Im Gegenteil. Auch eine falsche Fährte führt eine Ermittlung weiter. Dann lässt sich etwas streichen«, sagte sie und begleitete Aron Goldman nach draußen.

H oltz stand in dem stillen und hübsch möblierten Korridor im obersten Stockwerk des Polizeipräsidiums und überlegte, ob er sich setzen sollte. Ellen Brandt und der Staatsanwalt Mauritz Höög saßen auf teuren Besucherstühlen und sprachen über exotische Reiseziele. Sie schienen nicht das Bedürfnis zu haben, ihn in ihre Unterhaltung einzubeziehen. C. hatte sie um ihr Erscheinen gebeten, und jetzt warteten sie darauf, vorgelassen zu werden. Gestresste Leute gingen mit eiligen Schritten und gehetztem Blick an ihnen vorbei, aber niemand kümmerte sich um sie.
    »Sie hat jetzt Zeit für Sie«, rief die Sekretärin aus ihrem kleinen Vorzimmer.
    Ihm fiel auf, dass die beiden anderen tief Luft holten und ein paar eingebildete Fussel von den Kleidern zupften, ehe sie mit hocherhobenem Kopf in C.s Büro traten. Ulf Holtz folgte ihnen belustigt und reckte sich unfreiwillig ebenfalls.
    Brandt fasste den Ermittlungsstand zusammen. Mauritz Höög brummte ab und zu zustimmend.
    Holtz fragte sich, was er in dieser Runde verloren hatte.
    Die Ermittlung im Mordfall Johan Seger schritt voran, aber ein Durchbruch war nicht in Sicht.
    »Ich weiß nicht, ob mir die Theorie, dass eine Splittergruppe aus Neonazikreisen den Mord verübt haben soll, sonderlich einleuchtet«, sagte Brandt.
    »Warum nicht?«, wollte C. wissen.
    »Wir haben ein ziemlich gutes Bild der verschiedenen Gruppierungen und ihrer Mitglieder und haben sie ziemlich in die Mangel genommen. Nirgends sind wir auf irgendwelche Verdachtsmomente gestoßen. Zweifellos sind sie in vielem unterschiedlicher Auffassung, aber letztlich waren sich die meisten einig, dass Johan Seger ein Vorbild und eine konsolidierende Kraft darstellte. Wir haben über hundert Vernehmungen durchgeführt. Von einer Abrechnung war nie die Rede, und schon gar nicht von einem Mord. Die Ermittlergruppe, die Analytiker und Fahnder haben keinen Stein auf dem anderen gelassen. Wir haben alle Kräfte eingesetzt.«
    »Und die Informanten? Was sagen die V-Leute?«, fragte C.
    »Wie gesagt. Nichts deutet auf eine Abrechnung hin«, meinte Brandt.
    C. klopfte mit einem Stift auf den Tisch und sah nachdenklich aus. Niemand wagte, etwas zu sagen.
    »Und was sagst du?«, fragte sie dann an Holtz gewandt.
    »Tja … Wenn es sich nicht um eine Gruppe, sondern um einen Einzeltäter gehandelt hat, dann muss dieser entweder offen auf dem Platz gestanden oder eine ganz andere Position eingenommen haben.«
    »Und? Wäre letzteres nicht denkbar?«
    »Ich muss meine Theorie vielleicht nochmals überdenken«, meinte Holtz und rief sich ins Gedächtnis, dass er vorgehabt hatte, einen weiteren Spezialisten für Armbrüste zu konsultieren.
    »Dann tu das. Wie kommt ihr mit der Leiche weiter, die du im Adlernest gefunden hast?«
    »Darüber gibt es noch nichts Neues. Aber die Gerichtsmedizin arbeitet dran. Die Leiche war

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