Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller

EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller

Titel: EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
Vom Netzwerk:
Donner oder Bens Gebrüll sie geweckt. Aber Anna schlief. Vorsichtig strich sie ihr über die blonden Locken. Der Anblick ihrer süßen Schwester beruhigte sie ein wenig, und sie ging leise in ihr Zimmer zurück. Sie ahnte, was Ben unten im Wohnzimmer mit ihrer Mutter machte. Ihre Schreie und sein Stöhnen waren im ganzen Haus zu hören.
    Das Gewitter hatte sich verzogen. Bevor sie sich niederlegte, schaute sie noch einmal aus dem Fenster. Plötzlich sah sie einen Schatten durch den Garten huschen. Das Licht des Mondes ließ ihn zwischen den Bäumen tänzeln.
    Es waren die Konturen eines Mannes.
    ***
    Vorsichtig hangelte sich Jakob den Stamm der alten Kastanie hinauf, die vor Katharinas Zimmer stand, und legte sich in die Beuge eines dicken Asts. Ursprünglich wollte er sie im Schlaf überraschen, doch sie lag nicht in ihrem Bett, sondern stand am Fenster und starrte in den Gewitterhimmel. Er sah deutlich, dass sie sich ängstigte. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf das hell erleuchtete Fenster im Erdgeschoss, denn dort gestikulierte Katharinas Mutter heftig, während der Mann scheinbar ruhig auf dem Sofa saß. Schließlich kletterte er herunter und schlich sich näher heran. Sie bemerkten ihn nicht, als er durch die Scheibe sah.
    Die Mutter ist eine lüsterne Furie, dachte er. Er verachtete sie. Doch dann sah er genauer hin. Nach einer Weile fesselte Ben mit einem Klebeband Mirjas Handgelenke aneinander und brachte seine Frau mit einem zwanzig Zentimeter breiten Klebestreifen zum Schweigen. Zuletzt waren ihre Knöchel an der Reihe.
    Jakob blickte in Mirja Wendels Gesicht, in die geweiteten, schreckerfüllten Augen. Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. Tränen rannen aus ihren Augenwinkeln und tropften ihr in die Ohren. Ben zuckte mit den Schultern und blickte voller Ekel auf seine Frau herab. Er überließ sie ihren aussichtslosen Befreiungsversuchen, lächelte, stand auf und holte sich ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank.
    Sie liegt sehr still da, dachte Jakob. Aber sie atmet noch. Das ist wichtig.
    Die feuchte Nachtluft trug den Geruch reifen Getreides mit sich, das ein Bauer aus der Nachbarschaft in seiner Scheune lagerte. Gierig nahm er den herben Duft auf und schloss für einen Moment die Augen. Dann schaute er zu Katharinas Schlafzimmer hoch. Die Kleine stand immer noch fröstelnd am Fenster, das dünne Nachthemd über dem schmalen Körper zusammengezogen. Sein Mädchen ängstigte sich zu Tode, während unten im Wohnzimmer die Begierde wütete.
    Verdammt! Obwohl er es sich nicht eingestehen wollte, hatten Bens Gewalttätigkeit und Mirjas erotische Ausstrahlung ihn in ihren Bann gezogen. Sein Schwanz meldete sich. Er spürte, wie es mit Katharina sein könnte, nachdem sie aus dem Dornröschenschlaf ihrer Kindheit erwacht und zur Frau erblüht war.
    Er begann Brüste an seinem Körper zu fühlen, junge hübsche Brustwarzen, spitz und stolz. Jetzt steinhart, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit geiler Zügellosigkeit selbst zu befriedigen. Er öffnete den Reißverschluss seiner Hose, nahm die Härte heraus und masturbierte. Seine Hände bewegten sich flink auf und ab, und danach war er glücklich.

Kapitel 7
    Von all seinen beruflichen Pflichten waren es die Besuche in der Gerichtsmedizin, die Robert Hirschau am meisten verabscheute. Obwohl er nach eigener Einschätzung auch nicht empfindlicher war als seine Kollegen, konnte er es sich als Vorgesetzter nicht leisten, seine Empfindsamkeit offen zu zeigen. Er hatte gelernt, nach außen eine unerschütterliche Miene zur Schau zu tragen und auch vor dem Schlimmsten, das ein Autopsietisch zu bieten hatte, nicht zurückzuschrecken.
    Dr. Bodo Kauder, den alle im Dezernat immer nur Doc nannten, leitete die Obduktion mit gewohnter Sachlichkeit. Seine Assistentin legte die Instrumente bereit und richtete die Lampen auf den Leichnam von Julia Jahnke, der säuberlich von Fliegen und Maden gereinigt worden war und nackt auf dem Autopsietisch lag. Sie lag auf dem Rücken, und alle Blicke waren auf die Schnittwunde an ihrem Hals gerichtet.
    „Nun“, sagte Kauder mit ruhiger Stimme, „die Todeszeit liegt zehn Tage zurück. Der starke Verwesungsgeruch hat die Fliegen angezogen, die stets auf der Suche nach einem geeigneten Ort sind, um ihre Eier abzulegen. Frisches totes Fleisch ist nicht nur ein guter Brutplatz für die Larven, sondern auch eine geeignete Nahrungsquelle.“
    „Bodo, bitte“, unterbrach ihn Hirschau.
    „Sei nicht so empfindlich. Das ist

Weitere Kostenlose Bücher