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Eiskalte Verfuehrung

Eiskalte Verfuehrung

Titel: Eiskalte Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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verringerte ihr Tempo. Ihre Instinkte brüllten sie an, anzuhalten, auszuruhen, aufzugeben, aber sie wusste, wenn sie anhielt, dann würde sie sterben. Erfrieren war keine angenehme Art, von dieser Welt zu scheiden, und wenn es auch angenehm wäre, so war sie noch nicht bereit dazu.
    »Suppe«, sagte Lolly mit fast gefrorenen Lippen und stieß die Worte aus wie eine Beschwörung, etwas, das ihr Kraft gab. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie ganz ausgehungert war. Der Gedanke an die Suppe, die sie von innen heraus wärmen würde, ermutigte sie weiterzugehen, obwohl das Gelände jetzt steil abfiel und jeden Schritt noch gefährlicher machte.
    »Ja, es ist Suppe da, heiße Suppe.« Sein Arm hielt sie enger umschlungen; er trug sie jetzt fast. Lolly sammelte ihre Kräfte, konzentrierte sich auf das, was sie tat.
    Wenn sie Suppe bekam – und Kaffee! Er hatte gesagt, dass es Kaffee gab! Dann würde sie es schaffen. Sie könnten sich ein paar Minuten lang ausruhen, die Autoheizung einschalten und einen Tick auftauen, ein bisschen Suppe und Kaffee zu sich nehmen – und sich dann wieder auf den Weg machen. Sie musste sich nur ein wenig stärken, dann ging es schon wieder.
    Plötzlich war ein wütender Schrei zu hören, gefolgt von einem Schuss. Panik ergriff jede Faser ihres Körpers.
    Darwin war ihnen also doch auf den Fersen.

7
     
    Darwin folgte Niki auf die Veranda hinaus, widerwillig, denn er wollte das gemütliche Haus nicht verlassen. Der Wind war brutal da draußen, und … verdammt, war das Eis ? Das Scheißzeug bedeckte alles, sogar den Chevrolet Blazer. Ihm war kein Eis aufgefallen, als sie kurz rausgegangen waren, nachdem diese Schlampe durch das Fenster im ersten Stock entwischt war. Daran gab er Niki die Schuld. Wenn sie ihm nicht reingefunkt hätte, wäre jetzt alles paletti. Er hätte seinen Spaß gehabt, und Lorelei wäre nicht in dem Zustand gewesen, durchs Fenster entkommen zu können. Jetzt hatte dieser komische Typ, der plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war, den Spaß.
    Mann, dieses Eis war irreal. Wenn vorher schon Eisregen gefallen wäre, gut, aber aus dem Haus zu kommen und festzustellen, dass alles mit einer Eisschicht bedeckt war, das war verdammt seltsam.
    Er kratzte sich das Gesicht und dachte, dass er noch eine Dosis Meth vertragen könnte. Sie müssten noch jede Menge im Haus haben, wenn nicht Niki, dieses Miststück, alles aufgebraucht hatte. Sie nimmt mehr, als ihr zusteht, dachte er verbittert. Das tat sie immer, und er war es leid. Ja, sie war gut, wenn es um Einfälle ging, wie sich mehr Geld auftreiben ließ, aber dann verschlang sie den ganzen Stoff, und somit war es ihre Schuld, dass sie immer mehr Geld brauchten.
    »Das ist deine Schuld«, rief er aus, weil er ihre Tricksereien und ihr Genöle und ihre Art, wie sie immer die Entscheidungen treffen wollte, satthatte. Er starrte auf die Eiszapfen, die an den Dachrinnen über der Veranda hingen. Auch das war ihre Schuld, weil sie nämlich den Geistesblitz gehabt hatte, der blöden Kuh bis zu ihrem Haus zu folgen, obwohl sie das Geld genauso gut in der Stadt hätten klauen können und dann jetzt nicht auf diesem Scheißberg festsäßen. »Wenn du sie im Obergeschoss nicht unbeaufsichtigt gelassen hättest, wäre sie nicht entwischt.«
    Niki bekam einen Wutanfall. »Diese Schlampe!«, brüllte sie und feuerte einen Schuss auf den Mercedes ab.
    Was soll das?, fragte er sich. Es verbesserte vielleicht ihre Laune, aus seiner Sicht war es jedoch bloß Verschwendung. Als ob der blöde Karren da etwas empfinden würde. Nach diesem Herumgeballere vorhin waren bestimmt nicht mehr viele Kugeln übrig, das nahm er jedenfalls an. Sie waren wieder ins Haus gegangen, und Niki war daraufhin immer mehr in Rage geraten, aber keiner von beiden hatte überprüft, wie viel Munition noch in ihren Waffen war. Dann hatte Niki beschlossen, mit ihm Lorelei suchen zu gehen, sie hatte darauf bestanden, nach draußen zu gehen; Darwin hatte seinen Mantel anziehen und eine Taschenlampe holen müssen, doch bei ihm war jegliche Begeisterung über diese Aktion verflogen. Niki sollte diese Scheiße doch alleine durchziehen, wenn sie meinte; er würde wieder ins Haus gehen.
    »Das wirst du mir büßen!«, brüllte Niki in die Nacht, als würde Lorelei da draußen stehen und sie hören. Sie drehte sich zu Darwin um; ihr Gesicht war verzerrt und entstellt, ihre eingefallenen Augen funkelten ihn an. »Wenn wir Lorelei finden und diesen Mistkerl umbringen, dann darfst du

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