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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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hielt, würde er Geld am allerwenigsten brauchen. Der Habicht wusste, wie er an die Dinge kam, die er haben wollte – ohne dass er dafür zahlte. Stattdessen hinterließ er eine Spur von Leichen.
    „Mr. Dolan … was bringt Sie zu der Annahme, dass Victor Ross Franks Mörder ist?“ fragte Thomas.
    Wieder achtete Jack sorgfältig auf seine Wortwahl. „Er war hier fremd.“
    „Ja, aber du hast auch gesagt, dass dir sein Gesicht bekannt vorkommt. Erinnerst du dich?“ wandte Isabella ein. „Ich selbst habe Victor Ross darauf angesprochen, als er sich das Gemälde ansah.“
    Verdammt.
„Was genau hast du gesagt?“ fragte Jack.
    „Das Gemälde zeigt eine ländliche Szene. Eine Farm. Er sagte, es würde ihn an den Ort erinnern, an dem er aufgewachsen ist. Ich fragte, ob dieser Ort zufällig in Louisiana sei. Er verneinte und wollte wissen, wie ich darauf komme. Ich antwortete, ein Gast habe ihn gesehen und gemeint, das Gesicht käme ihm vertraut vor. Mehr habe ich nicht gesagt. Wie hätte ich ahnen können, dass diese Bemerkung ihn misstrauisch machen würde?“ Bedrückt sah sie Jack an. „Es ist meine Schuld, nicht wahr? Durch mich war er gewarnt und konnte fliehen.“
    Jack versuchte, Isabella zu beruhigen. Er legte ihr die Hand auf die Schulter und tätschelte sie.
    „Das wissen wir nicht. Außerdem ändert das nichts. Ich hätte mir besser überlegen sollen, was ich sage. Schließlich war ich derjenige, der wusste, dass sich ein Mörder hier herumtrieb. Du hattest keine Ahnung davon. Deshalb hör auf, dir Vorwürfe zu machen.“
    „Aber ich verstehe das Ganze noch immer nicht“, sagte Jasper. „Warum sollte ein New Yorker, der in Brighton Beach einen Mord begeht, anschließend nach Montana reisen – an den Ort, wo sein Opfer lebte? Das ergibt keinen Sinn.“
    „Ross ist kein New Yorker“, sagte Jack.
    „Woher kommt er dann?“ fragte David.
    „Aus Russland.“
    Isabella seufzte. „Das ergibt noch weniger Sinn. Wir haben keine Verbindungen nach Russland. Das ist doch richtig, Onkel David?“
    Jack sah den alternden Arzt an. Ein Blick in seine Miene genügte, und er wusste Bescheid. Die anderen Männer waren bemüht, keine Regung zu zeigen. Trotzdem erkannte Jack, dass sie in höchster Aufregung waren.
    Er strich sich über die Wange, ohne weiter auf das Brennen zu achten. Also hatten sie alle damit zu tun. Die fünf Männer kannten Waltons Geheimnis. Der Ausdruck in ihren Augen sprach Bände.

12. KAPITEL
    I sabella sah, wie Jack sein Gesicht berührte und zusammenzuckte. Ihr fiel ein, dass die Schrammen noch nicht versorgt waren.
    „Onkel David … ich habe Jack gesagt, du würdest dich um seine Schürfwunden kümmern.“
    Der alternde Mann sah aus, als müsste er seine Gedanken mühsam in eine andere Richtung lenken. Dann warf er einen Blick auf die Verletzungen.
    „Natürlich“, sagte er. „Bitte setzen Sie sich hierher. Ich hole meine Tasche.“
    Jack nahm bereitwillig Platz. Er war froh, einen Grund für sein Bleiben zu haben.
    „Wie ist das passiert?“ fragte Jasper. „Sind Sie gestürzt?“
    „Nein. Ich bin den White Mountain talwärts gerannt. Anscheinend sind mir ein paar niedrig hängende Zweige im Weg gewesen.“
    David stellte seine Arzttasche ab, nahm einige sterile Tupfer und eine Flasche mit Desinfektionsmittel heraus. „Der White Mountain ist kein ideales Gebiet zum Joggen.“
    Jack sah hoch und begegnete dem Blick des Arztes. „Ich war nicht joggen.“
    Ihm fiel auf, dass David keine weiteren Fragen stellte. Fast sah es aus, als wüsste der alte Mann, warum er sich beeilt hatte.
    Isabella straffte plötzlich den Oberkörper und wandte sich ihm zu.
    „Jack, warum warst du so in Panik, als du vorhin in die Lobby kamst?“
    Das Desinfektionsmittel tropfte in einen der tieferen Kratzer. Jack zuckte zusammen und veränderte seine Haltung, damit er ihr Gesicht sehen konnte.
    „Ich musste mich vergewissern, dass du unversehrt warst.“
    Zwischen ihren Brauen erschien eine tiefe Falte.
    „Da kann ich nicht mehr folgen. Wenn Ross der Mörder von Onkel Frank ist – und ich habe keine Zweifel, dass du ihn dafür hältst –, warum glaubst du dann, ich könnte ebenfalls in Gefahr sein? Was hast du dort oben auf dem Berg erlebt? Was macht dich so sicher, dass er die Tat begangen hat? Ross hielt sich schon eine ganze Weile hier auf. Du hast ihn mehr als einmal gesehen und nie ein Wort gesagt. Warum jetzt?“
    David hatte die Abschürfungen und Schnittwunden gereinigt. Er hörte

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