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EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

Titel: EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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hat, dachte er. Und ich werde nicht zulassen, dass sie je wieder sagt: Das Böse lebt mitten unter uns.
    Er gestattete sich zum ersten Mal, seine Gedanken der Angelegenheit zuzuwenden, die er die ganze Zeit aus seinem Bewusstsein verdrängt hatte. Er hatte an alles denken wollen, nur an eines nicht – an den Mann, der für Annas desolaten Zustand verantwortlich war und der das alles ausgelöst hatte: Jakob.
    Er musste wissen, was dieser Kerl seiner Frau angetan hatte, und am besten sofort. Er griff zum Hörer und wählte die Rufnummer von Benedikt van Cleef, aber am anderen Ende der Leitung meldete sich niemand. Enttäuscht legte er auf. Wenig später schlief er erschöpft auf der Couch ein.

Kapitel 9
    Costa Smeralda, Freitagnacht
    Anna lag mit geschlossenen Augen im Bett, döste weg und wachte wieder auf. Gestern hatte sie von dem Mann geträumt, der ihr vor Jahren in dem Keller eine weiße Paste ins Gesicht geschmiert hatte, damit es für einen Tag und eine Nacht die blasse Aura einer Totenmaske ausstrahlte. Nein, dachte sie. Er hatte es als fahle Aura bezeichnet.
    Als er das erste Mal zurückgekommen war, hatte in dem Raum noch schwache Helligkeit geherrscht. Es hatte nach Farbe gerochen. Der Mann hatte Beschwörungskreise auf den Boden gemalt und ihr gesagt, ihr blieben noch drei Tage bis zu ihrem Tod.
    Die Nacht im dunklen Raum, gefesselt an einen Stuhl, und seine Worte hatten ihren Widerstand gebrochen. Er hatte sie auf den Tisch gelegt, ihr die Hand- und Fußgelenke gefesselt und ihr den Mund mit einem Knebel verschlossen.
    Wieder stand er vor ihr. Sie konnte ihn riechen. In ihrer Erinnerung durchbohrten stechende Blicke ihren Körper. Er legte eine Wolldecke über ihre Nacktheit, und unter der Decke streichelten seine Hände sie sanft und zärtlich. Sie konnte nicht schreien und sich nicht rühren, ihr Atem stockte unter seiner Berührung.
    Als sie vorsichtig versuchte, ihre Hände und Füße zu bewegen, verwandelte sich das dumpfe Pochen in einen stechenden Schmerz.
    Ihr Kopf fühlte sich an wie mit Watte gefüllt, und hinter den Lidern wirbelten seltsame Traumbilder. Sie spürte eine Plastikplane unter ihrem Körper. Der Raum erschien ihr nicht mehr so dunkel und so kalt. Eine Kerze flackerte in einer Ecke, und ein merkwürdig verbrannter Geruch lag in der Luft.
    „Deine Schwester zu töten war ein besonderes Ereignis. Ich habe es genossen“, flüsterte er. „Doch dein Tod wird vollkommener und ohne jegliche Störung sein. Du wirst mich danach ein ganzes Leben begleiten.“
    Sie sah den Wahnsinn in seinen Augen aufflackern. Sein Kopf war gesenkt, und die Arme hielt er hinter dem Rücken, als würde er etwas vor ihr verstecken.
    Dann bewegte er sich. Mit der einen Hand hielt er einen Spiegel vor ihr Gesicht, mit der anderen zeigte er ihr einen geöffneten blutverschmierten Schädel, aus dem Hirn herausquoll.
    Sie schreckte hoch. War sie wach, oder träumte sie? Sie wusste es nicht. Ihr Gesicht war nass vor Schweiß und Tränen. Es war stockfinster im Zimmer. Draußen vor dem Bogenfenster blickten die Augen der Finsternis totenstill ins Dachgeschoss. Durch den Türspalt fiel ein schwacher Lichtstrahl. Er lag nicht neben ihr. Sie schlug die Bettdecke zurück, warf den Morgenrock über und stand auf.
    „Wo bist du?“, flüsterte sie. Wie in Trance lief sie den Gang entlang. Licht drang aus dem Badezimmer. „Komm raus.“ Die Tür war angelehnt. „Bist du hier?“, flüsterte sie.
    Sie kannte den Geruch, der ihr durch die Badezimmertür entgegenströmte. Sie hörte das Wasser, öffnete die Tür und versuchte durch die Nebelwand aus Wasserdampf etwas zu erkennen.
    „Komm zu mir. Ich mache, was du willst“, flüsterte sie leise und bewegte sich mit ausgestreckten Armen auf die Badewanne zu. Der Duschvorhang war zugezogen. Vorsichtig schob sie ihn beiseite und wich entsetzt zurück. Fassungslos starrte sie auf die blutigen Schlieren am Boden und dann auf den Mann, aus dessen Mund und Hals Blut sickerte, welches das Wasser dunkelrot färbte: Max, schwarze, weit aufgerissene Krater dort, wo die Augäpfel gewesen waren.
    Sie schrie, versuchte ihn aus dem Wasser zu ziehen, doch er war zu schwer. Sie rutschte aus und stürzte zu Boden.
    Plötzlich hörte sie Jakobs Stimme. Sie schaute in den Spiegel und sah sein Gesicht. Seine dunklen Augen waren starr auf sie gerichtet, als registrierte er jede Regung. Er trat aus dem Spiegel hervor, kam auf sie zu und umfasste bewundernd ihre makellosen Hände.
    „Soll ich

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