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EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

Titel: EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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gezeigt, nicht? Den Wald, die Rehe, die Eichhörnchen, den Teich mit den Fischen. Und die vielen Vögel.“
    Lukas sah ihn mit großen Augen an. „Ja.“
    „Und dann erzählte sie dir immer eine Geschichte.“
    „Woher weißt du das?“, fragte Lukas.
    „Ich hatte auch so eine Mama.“
    Lukas lachte, und Robert Hirschau wusste, dass er sein Vertrauen gewonnen hatte. Ihm fiel auf, dass Lukas bis auf wenige Ausnahmen kaum noch stotterte. Auch hatte sich seine anfängliche Nervosität gelegt. Er sprach vollständige Sätze mit klarer, sicherer Stimme. Alexandra hatte wirklich gute Arbeit geleistet.
    „Seit wann hast du diese Erinnerungen, Lukas?“
    Und er erzählte weiter von den Dingen, die ihn bewegten. Schönen Dingen, fand Hirschau.

Kapitel 22
    Starnberg
    Mathilda betrat das Kinderzimmer und begrüßte Katharina. „Hallo, Kleines.“
    Das Mädchen sprang auf und umarmte sie. „Hallo, Mathi.“
    „Hast du Lust auf ein großes Eis? Wir könnten zu Peppino fahren. Was meinst du?“
    „Ja, aber zuerst zeige ich dir … äh …“
    „Ja, zeig mir deine neuen Spielsachen“, sagte Mathilda.
    Katharina tippte mit dem Finger auf Mathildas Bauch. „Sind die Babys rund wie ein Ball?“
    Sie lächelte und strich liebevoll über ihren Bauch. „So ähnlich. Gefällt er dir?“
    Katharina nickte. „Darf ich später mit den Babys spielen?“
    „Sicher. Mit wem spielst du denn jetzt?“
    „Mit Bobby. Wir haben eine Menge Spaß.“
    „Ehrlich? Erzähl mir von Bobby.“
    „Er möchte nicht, dass ich von ihm spreche.“
    „In meinem Fall hat er doch bestimmt nichts dagegen. Erzähl mal, was ihr alles so zusammen macht.“
    Katharina kicherte leise.
    „Was ist denn so lustig, Kleines? Ist Bobby da?“
    „Er ist eben gegangen.“
    „Wo ist er hin?“
    Katharina zeigte auf die geöffneten Fenstervorhänge.
    „Hast du das Fenster aufgemacht?“
    „Nein, das war Bobby.“
    „Ich möchte gern mit ihm reden, Kleines.“
    „Über was denn?“
    „Ach, weißt du, ich würde gern über alles Mögliche mit ihm reden. Zum Beispiel, was ihn fröhlich macht, was ihn traurig macht. Wie sieht er denn aus? Kann ich ihn mal kennenlernen?“
    „Das wäre nicht so gut, glaube ich.“
    „Wieso nicht?“
    „Er kann dich nicht besonders leiden.“
    „Warum kann er mich denn nicht leiden? Hat das irgendwas mit Mami zu tun?“
    Katharina schwieg.
    „Kleines?“
    Sie legte ihr Köpfchen schräg und sah sie mit den unschuldigsten Augen der Welt an. „Ja?“
    „Was erzählt er dir denn?“
    „Wir spielen Spiele.“
    „Was denn für Spiele?“
    „Verstecken, das ist unser Lieblingsspiel.“
    „Bobby scheint ja ein lustiger Typ zu sein. Und worüber redet ihr, wenn ihr zusammen seid?“
    „Weiß nicht. Über alles. Manchmal spricht er sogar von dir“, sagte sie leise.
    „Ehrlich? Und was erzählt er so? Du kannst es mir ruhig sagen.“
    „Er hat Angst, dass du es kaputt machst.“
    „Dass ich was kaputt mache?“
    „Unser Spiel.“
    „Was spielt ihr denn?“
    „Das Spiel heißt Papi ärgern.“
    Mathilda ignorierte die Bemerkung und nahm eine Puppe aus dem Regal. „Die ist aber hübsch. Ist sie neu? Wie heißt sie?“
    „Du musst hier weg, Mathi“, sagte Katharina. Ihre Stimme klang auf einmal bedrohlich.
    Sie schaute das Mädchen entsetzt an. „Wieso?“
    „Weil dir hier was passieren könnte.“
    Mathilda blinzelte verwirrt. Zu einer Salzsäule erstarrt, blickte sie in das völlig zerfetzte Gesicht eines getupften Affen, den Katharina ihr vors Gesicht hielt. Sie wurde leichenblass, und sie durchfuhr ein Schrecken wie nie zuvor in ihrem Leben.
    Dann begann Katharina unvermittelt zu stöhnen. Es war ein holpriger, fürchterlicher Laut, wie aus einer Gruft.
    Mathilda blickte in dunkle schwarze Augen, die ihr seltsam bekannt vorkamen und wild funkelten. Als sie ihre Fassung zurückgewann, hatte Katharina das Kinderzimmer bereits verlassen und hüpfte vergnügt durch den Garten.
    Am späten Abend rief sie Max an.
    „Max, ich würde Katharina tagsüber zu Anna in die Klinik bringen. Sie vermisst ihre Mutter. Außerdem könnte Kreiler sie dort mal unter die Lupe nehmen und beobachten.“
    Er seufzte. „Reicht es nicht, dass er meine Frau therapiert?“
    „Ich befürchte bloß, dass Annas Abwesenheit ihr sonst noch mehr schadet. Katharina verhält sich seltsam, Max. Sie hat mir vorhin eine zerstörte Puppe vor die Nase gehalten und sagte, ich müsse weg, weil mir sonst was passieren könnte. Das war eine indirekte

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