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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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es nichts zu sehen, und ich beantworte keine Fragen.“
    „Ich bin vom FBI, Spezialagentin Maggie O’Dell.“ Sie hielt ihre Kennkarte aus dem Fenster. Doch er stand nur unbeeindruckt da, die Hände auf dem Waffengürtel. Sie versuchte es erneut. „Ich habe gerade vor ein paar Minuten mit Sheriff Watermeier telefoniert.“
    Der Officer nahm sein Walkie-Talkie von der Schulter und hielt ihren Ausweis gegen das Licht, offenbar um sich zu vergewissern, dass er echt war. „Ja, hier ist Trotter. Ich hab hier ‘ne Frau im Mietwagen. Sie sagt, sie ist vom FBI und hat gerade mit Sheriff Watermeier gesprochen.“ Sein Ton war verächtlich, als glaube er ihr kein Wort.
    Unterbrochen von statischem Knacken kam eine Frage zurück. Maggie verstand nichts, doch Trotter schien keine Schwierigkeiten zu haben, das Knacken zu interpretieren. Er hielt wieder den Ausweis hoch und sagte: „Eine Margaret O’Dell.“
    Es folgte eine zerhackte Antwort, und Maggie bemerkte die Veränderung an Officer Trotter. Höflich gab er ihr den Ausweis durch das Fenster zurück und zeigte ihr, wo sie parken konnte. „Sie müssen dort drüben zur Fundstelle gehen“, sagte er und deutete auf einen überwachsenen Lehmpfad, den sie sonst nicht bemerkt hätte. „Sheriff Watermeier holt Sie an der Absperrung ab.“
    Danach eilte er davon, um die nächsten Passanten durchzuwinken – Touristen aus Rhode Island in einem schwarzen Jeep Cherokee auf der Suche nach den letzten Wundern Connecticuts.
    Sie hätte Watermeier auch ohne seine Uniform erkannt. Er erinnerte sie an John Wayne – an die schlanke Version aus den frühen Filmen, allerdings mit einem Sheriffhut anstelle des großen Cowboyhutes auf dem Kopf. Er trug auch kein Nickituch um den Hals, sondern eine Krawatte bei offenem Hemdkragen. Die Hemdsärmel hatte er bis zu den Ellbogen aufgerollt und den Hut tief in die Stirn gezogen. Als er sie sah, wartete er geduldig und hob das Absperrband, damit sie duckend darunter durchgehen konnte. Kein Lächeln, keine Vorstellung, keine hochgezogenen Brauen über ihre Erscheinung. Er kam einfach zur Sache, als hätten sie schon ewig zusammengearbeitet.
    „Wir suchen immer noch den Steinbruch ab, wir haben also noch keine weiteren Fässer geöffnet. Um an sie heranzukommen, müssen wir einige Felsbrocken bewegen. Ich möchte nicht, dass dabei Beweise verloren gehen.“
    „Klingt sehr vernünftig.“
    „Diese vermisste Person …“ Er sah sie argwöhnisch an. „Das ist doch hoffentlich niemand, der hier die Hölle losbrechen lässt, oder?“
    „Ich bin mir nicht sicher, was Sie meinen.“
    „Ich habe Sie überprüft, O’Dell.“ Er machte eine Pause, als erwarte er ihren Einwand. Da sie nichts sagte, fuhr er fort: „Mein Büro lebt auch nicht gerade in der Steinzeit. Wir können solche Nachprüfungen sehr schnell vornehmen.“
    „Dessen bin ich mir bewusst, Sheriff Watermeier.“
    „Nun, ich weiß also, dass Sie aus Quantico kommen. Das FBI sucht nach einer vermissten Person, und die muss ziemlich wichtig sein, oder?“
    „Jede vermisste Person, die wir suchen, ist für irgendjemanden wichtig, Sheriff.“
    Er sah sie an, und diesmal glaubte sie die Andeutung eines Lächelns um seine Mundwinkel spielen zu sehen. Er ging nicht weiter auf das Thema ein.
    „Hatten Sie schon mal so einen Fall?“ Er ging los und verlangsamte sein Tempo ein wenig, als er merkte, dass sie etwas zurück blieb. „Ich meine, da ist hoffentlich nicht irgendein Verrückter am Werk, der so was schon mal in einem anderen Staat durchgezogen hat, oder?“
    „Ich habe es überprüft, aber in VICAP ist nichts aufgeführt.“
    „Dr. Stolz …“ Er deutete auf einen zierlichen Mann im Anzug mit schütterem Haar, „ist noch nicht dazu gekommen, die Frauenleiche von gestern zu obduzieren. Sie können später an der Sektion teilnehmen, wenn Sie mögen. Allerdings ist die Leiche übel zugerichtet. Ich glaube kaum, dass Sie die Tote per Augenschein identifizieren können.“
    „Ich kenne ein paar körperliche Merkmale, die Ihre Leiche zumindest als meine vermisste Person ausschließen könnten.“
    „Der Gerichtsmediziner hat’s im Augenblick verteufelt schwer. Wir überlegen, wie wir die geborstenen Fässer am besten zusammenhalten. Er denkt daran, vielleicht vorübergehend eine Art Leichenhalle hier einzurichten. Andererseits, wenn wir sie herausziehen … Teufel, wer weiß. Meine kurze Überprüfung hat mir verraten, dass Sie seit über zehn Jahren beim FBI sind. Ist Ihnen so

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