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Eismond: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition)

Eismond: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition)

Titel: Eismond: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Costin Wagner
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öffentlichen Auftritten auszeichnete. »Der Mann hat niemanden gesehen, und damit hat sich’s.«
    »Ich hatte gehofft …«
    »Du sollst nicht hoffen, sondern Ergebnisse erzielen. Was ist übrigens mit der anderen Sache, der toten Frau in Naantali?«
    »Kimmo hat das gestern gemacht«, sagte Ketola, der ganz aufrecht saß und sichtlich darauf hoffte, dass Nurmela bald den Raum verließ.
    Nurmela nickte und wandte sich an Joentaa. »Auch in diesem Fall gilt: Ergebnisse, möglichst bald. Das alles ist mir einfach zu viel im Moment.«
    »Glaubst du, mir nicht!?«, rief Ketola. »Ich frage mich, wieso ganz Finnland aufschreit, nur weil ein Politiker angeschossen wurde. Der Mann ist schon wieder gesund und bester Laune!«
    »Aber er hätte tot sein können.«
    Nurmela hatte offensichtlich den Eindruck, damit sei alles gesagt. Er nickte beiden noch einmal zu und verließ den Raum.
    Während Joentaa seine Jacke ablegte und sich an seinen Schreibtisch setzte, dachte er darüber nach, wie er das unangenehme Schweigen brechen könnte. Er ärgerte sich darüber, dass er unter der Stille litt. Es hätte ihm gleichgültig sein sollen.
    Er wollte zu einem nichtssagenden Satz ansetzen, aber Ketola kam ihm zuvor. »Danke«, sagte er.
    Joentaa, der seinen Blick gemieden hatte, wandte sich in seine Richtung, doch Ketola beschäftigte sich schon wieder mit den Akten. Joentaa wollte etwas sagen, aber er verschluckte die Worte und nickte nur.
    Nach einer Weile legte Ketola den Ordner zur Seite. »Wie ist es bei Ihnen gelaufen gestern?«, fragte er.
    »Ich habe mit Ojaranta gesprochen und bin mit ihm die Räume abgegangen. Ich dachte, dass ihm vielleicht … irgendetwas auffällt …«
    »Und?«
    »Es gibt einige Dinge, die merkwürdig sind.«
    Ketola sah ihn fragend an. Joentaa glaubte, in seinen Augen wieder die Angst des Vortages zu sehen, als Heinonen sie über den Mord in Naantali informiert hatte.
    Er dachte an die Flasche und das Glas in der Schublade unter dem Schreibtisch und fragte sich, wie lange sie da schon lagen.
    »Es ist offensichtlich ein Bild entwendet worden …«
    »Was für ein Bild?«
    »Ojaranta meinte, eine Freundin seiner Frau habe es gemalt, in einem Volkshochschulkurs …«
    »In einem was?«
    »Demnach wäre das Bild im Prinzip wertlos. Ojaranta meinte, es sei ein hässliches Bild gewesen.«
    »Sie wollen sagen, der Mörder hat ein hässliches, wertloses Bild mitgenommen?«
    Joentaa nickte zögerlich.
    Ketola schien noch etwas sagen zu wollen, schüttelte dann aber nur den Kopf. »Schwachsinn. Was gab es sonst?«
    »Die Spurensicherung hat keine Anzeichen eines Einbruchs gefunden«, sagte Joentaa. »Niemi hat ein Glas und eine Weinflasche untersucht, die im Wohnzimmer standen.« Joentaa hielt kurz inne, dachte an die Flasche und das Glas unter Ketolas Schreibtisch und hatte den Eindruck, dass Ketola kaum merklich zusammenzuckte. Joentaa fuhr schnell fort: »Weder auf dem Glas noch auf der Flasche sind Fingerabdrücke«, sagte er. »Was darauf schließen lässt, dass der Täter sie benutzt und seine Fingerabdrücke entfernt hat.«
    Ketola nickte und dachte eine Weile nach. Er wirkte zuversichtlich und erleichtert, als er weitersprach: »Laura Ojaranta hat ihrem Mörder die Tür geöffnet und mit ihm Wein getrunken. Ein Bekannter, ein Liebhaber, wie praktisch, dass der Ehemann auf Reisen war. Alles viel einfacher, als ich befürchtet hatte.«
    »Es stand aber nur ein Glas im Wohnzimmer«, sagte Joentaa.
    »Dann hat eben nur der Besucher getrunken.«
    »Es sah so aus, als sei Frau Ojaranta alleine ins Bett gegangen. Die andere Hälfte des Bettes wirkte unbenutzt.«
    Ketola dachte nach. »Vielleicht vom Täter arrangiert. Oder es war kein Liebhaber, sondern einfach eine Freundin, ein Freund, irgendjemand, den sie gekannt hat.«
    »Aber warum legt sie sich schlafen, während ihr Besucher noch da ist?«
    Ketola schien keine überzeugende Antwort zu finden.
    »Und warum ist dieses Bild verschwunden?«, fuhr Joentaa fort.
    »Ich würde sagen, dieses Bild ist völlig uninteressant. Vielleicht hat es Laura Ojaranta selbst abgehängt.«
    »Ojaranta war sicher, dass es noch da war, als er seine Reise antrat.«
    Ketola zuckte die Achseln. »Wenn Sie so an diesem Bild hängen, was ist denn Ihre Meinung dazu?«
    »Ich habe keine. Es wundert mich nur.«
    »Aha.«
    »Und noch etwas ist merkwürdig«, sagte Joentaa.
    »Nämlich was?« Ketola schien bereits zu bereuen, überhaupt nach der Toten in Naantali gefragt zu

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