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Eismond: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition)

Eismond: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition)

Titel: Eismond: Ein Kimmo-Joentaa-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Costin Wagner
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ist Ihr Mann?«
    »In Turku. Er ist früh losgefahren, bevor ich … bevor ich mich gewundert habe, dass Jaana nicht ins Café kam.«
    »Frau Ilander hat bei Ihnen gearbeitet.«
    »Ja. Sie war auch Schauspielerin. Tagsüber hat sie bei uns gearbeitet, abends im Theater. Sie war sehr gut, wir haben uns viele der Stücke angesehen, in denen sie spielte.«
    »Seit wann hat sie hier gewohnt?«
    Die Frau überlegte kurz. »Seit sechs Jahren. Damals ist sie aus Nordfinnland hierhergezogen, um mit dem Schauspielstudium zu beginnen. Sie wohnte nicht zur Miete, sie hat die Wohnung gekauft, mit Unterstützung ihrer Eltern. Sie mochte die Wohnung vor allem wegen der Nähe zum Strand … sie hat damals gesagt, dass sie lange hierbleiben möchte.«
    »Wissen Sie etwas über ihre Eltern oder andere Angehörige, die wir informieren müssen?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Von ihren Eltern hat sie wenig erzählt. Ich glaube, sie sagte mal, dass sie in Rovaniemi leben. Ich glaube, sie sind ziemlich wohlhabend. Aber sie hat mit ihnen seit ihrem Umzug wohl kaum Kontakt gehabt.«
    Joentaa nickte und hielt kurz inne. Er wusste, was die Frau auf seine nächste Frage entgegnen würde.
    »Haben Sie irgendeine Vermutung, wer Frau Ilander getötet haben könnte?«
    Die Frau sah ihn an, als begreife sie gar nicht, wovon er redete. So hatten Kerttu Toivonen und Arto Ojaranta ihn angesehen, so hatte Annette Söderström ihn angesehen, im diffusen Licht in der Jugendherberge.
    »Es gibt niemanden, der irgendetwas gegen Jaana hätte haben können«, sagte die Frau. »Jaana ist … ein sehr netter Mensch.«
    Joentaa sah am Gesicht der Frau vorbei auf den Regen hinter den beschlagenen Scheiben. Für einen Moment hatte er den irren Gedanken, dass das ein Schlüssel war, dass der Täter bewusst sympathische Menschen tötete.
    Er verwarf den Gedanken.
    Die Frau begann zu weinen. Sie entschuldigte sich und holte sich hinter der Theke ein Taschentuch. »Ich verstehe es einfach nicht«, sagte sie, als sie ihm wieder gegenübersaß.
    »Haben Sie irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt vergangene Nacht?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. Dann straffte sie sich. »Eines war merkwürdig«, sagte sie.
    »Ja?«
    »Vor zwei Tagen«
    »Was war da?«
    »Es hat wie wild geklingelt, mitten in der Nacht. Wie verrückt.«
    Joentaa spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte.
    »Wer war es?«
    Die Frau sackte wieder zusammen. »Ich weiß nicht. Jaana war schnell unten … sie hat jemanden hineingelassen. Als sie runterging, um zu öffnen, standen wir auf dem Gang, mein Mann und ich … wir wussten nicht genau, was wir machen sollten … es war ja mitten in der Nacht … und Jaana hat gesagt, wir sollten uns keine Sorgen machen, das sei ein Freund von ihr.«
    »Ein Freund? Vielleicht der Junge, dessen Foto auf ihrem Nachttisch steht?«
    »Ach, nein, nein. Das ist eine alte Liebe. Ein Deutscher. Sie hat mir mal von ihm erzählt. Das ist wohl lange vorbei.«
    »Aber sein Foto steht doch auf ihrem Nachttisch. Und im Wohnzimmer hängt auch eins.«
    Die Frau zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, warum. Ich glaube, sie hat ihm … nachgetrauert. Sie hat mal erzählt, dass er versprochen hatte, sie zu besuchen, aber er kam nie.«
    Joentaa nickte. »Zu dem Mann, der in der Nacht geklingelt hat: Hat sie noch etwas über ihn gesagt? Einen Namen genannt? Hat sie ihn irgendwie beschrieben?«
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Und Sie haben ihn nicht gesehen?«
    »Nein.«
    Er ist es, dachte Joentaa. Er war hier, nachts. Er hat Sturm geklingelt, er war in Aufregung, aber er hat selbst dann noch darauf geachtet, nicht gesehen zu werden.
    Oder hat er einfach Glück gehabt?
    Vor allem: Er hat Jaana Ilander gekannt. Hat er auch Laura Ojaranta gekannt, hat er Johann Berg gekannt?
    »Wie lange ist er geblieben? War er am Morgen noch da?«, fragte Joentaa.
    Die Frau nickte bedächtig. »Er war da. Jaana hat gelächelt, als ich nach ihm gefragt habe, ich habe natürlich gefragt, wer das sei, er hatte uns ja zu Tode erschreckt …«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie hat nur gesagt, es sei ein Freund … und er sei harmlos.«
    Joentaa spürte wieder das Stechen im Magen.
    Harmlos.
    Harmlos und still.
    Zurückhaltend, unscheinbar.
    Er glaubte, den Mann vor sich zu sehen, und hatte gleichzeitig das Gefühl, sich zu täuschen.
    »Was hat sie noch gesagt?«, fragte er. »Alles ist wichtig.«
    Die Frau zuckte mit den Achseln. »Nichts. Ich kann mich an sonst nichts erinnern. Am späten

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