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Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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Wohnzimmer.
    Unter dem Bett, noch interessanter. Ansehnliche Staubschicht da drunter, und sehen Sie sich das an. Wir haben das Bett weggeräumt, um die hier zu knipsen. Man sieht, wo jemand seine Hände hatte – nicht die Art von Abdrücken, die jemand hinterlässt, wenn er etwas unter dem Bett vorkramt.«
    »Nein, sieht eher so aus, als wäre jemand daruntergekrochen, um sich zu verstecken.«
    »Die Handabdrücke an diesem Ende, mit den Innenflächen nach außen. Und hier haben wir das Bein und die Zehe. Ja, wir glauben, dass sich da jemand versteckt hat. Haben auch ein paar Haare oben auf dem Bett gefunden. Einige kurz und braun, ein anderes lang und schwarz. Also, ich hab mit den Schumachers gesprochen – die kamen vorbei, um sich Fingerabdrücke nehmen zu lassen –, deshalb weiß ich, dass diese Haare nichts mit ihnen zu tun haben. Außerdem wissen wir, dass ein paar von den Fingerabdrücken auf den Nachtschränkchen von ihnen stammen und andere nicht. Eine Gruppe passt zu den Abdrücken der Person, die das Fenster aufgebrochen hat, die andere zu Abdrücken, die wir an der Haustür entdeckt haben und nirgendwo sonst – weder an den Gläsern noch am Tisch.«
    »Nur dass ich das richtig verstehe«, sagte Cardinal. »Wollen Sie damit sagen, dass wir es inzwischen mit fünf verschiedenen Leuten zu tun haben und nicht nur mit vier?«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Und wir haben alle diese Abdrücke, aber keine Übereinstimmung mit irgendeinem Strafregister?«
    »Bis jetzt noch nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Bob und ich schlagen uns eher mit dem Problem herum, dass wir zu viel Beweismaterial haben als zu wenig. Wir haben zum Beispiel eine ganze Menge blaue Fasern von der Oberseite des Bettes genommen. Keine große Sache, nur dass wir nirgends blaue Decken gefunden haben – wir haben die Wäscheschränke und die anderen Betten fotografiert. Sehen Sie selber. Außerdem hab ich die Schumachers gefragt, und sie sagen, sie hätten keine blauen Decken.«
    »Ich krieg immer noch die fünf Personen nicht in den Kopf«, sagte Cardinal. »Von denen sich eine unter dem Bett versteckt.«
    Wortmeldung Collingwood vom Schreibtisch aus. »Erzähl ihm von dem Splitter.«
    Arsenault zeigte auf ein anderes Bild. Ein Stiefelabdruck. Daneben eine starke Vergrößerung. Die kurze dunkle Linie, die im Absatz des ersten Fotos erschien, erwies sich auf dem zweiten Bild als Fragment von irgendetwas. Cardinal beugte sich näher heran.
    Als er zurücktrat, stieß er mit Arsenault zusammen, der einen kleinen Plastikbeutel mit dem fraglichen Gegenstand hochhielt. »Das muss auch nach Toronto. Es ist ein Splitter – für uns nicht groß genug, um die Holzsorte zu bestimmen, aber riechen Sie mal dran.« Er hielt den Beutel auf, und Cardinal sog die Luft ein.
    »Ist ziemlich schwach. Benzin? Oder auch Öl?«
    »Ja, so was in der Art. Wir schätzen, jemand, der in einer Autowerkstatt arbeitet.«
    »Tatsächlich? Aber wir haben schließlich nicht alle möglichen Ölflecken am Tatort.«
    »Szelagy bearbeitet diese Brandstiftung in dem Lagerhaus – vielleicht hat dieser Kerl hier was damit zu tun. Nicht, dass wir irgendwelche Schuhabdrücke von dort haben.«
    »Ich werd’s mir durch den Kopf gehen lassen«, sagte Cardinal. »Wir können nicht einfach nach jemandem suchen, der in einer Werkstatt Stiefel getragen hat.«
    Laute Stimmen und das Scharren von Mobiliar. Der Lärm einer Auseinandersetzung draußen an der Rezeption.
    Cardinal verließ die KTU , um nachzusehen. Delorme war bereits da, außerdem McLeod und Dunbar. Sie sahen zu, wie ein Streifenpolizist mit Mühe einen etwa fünfzigjährigen Mann festhielt, der in Handschellen neben ihm stand.
    Der Mann brüllte immer wieder: »Sie verhaften den Falschen, ich bin hier nicht der Verbrecher! Haben Sie auch nur die leiseste Ahnung, was die mit diesen Tieren machen?«
    Der Polizist in Uniform ließ sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. »Benehmen Sie sich wie ein erwachsener Mensch. Sie kommen vor Gericht schon noch zu Wort.«
    »Lassen Sie mich los! Sie verhaften den Falschen, verflucht noch mal.« Der Mann drehte sich zur Seite und versetzte dem Beamten einen Tritt.
    »So, das war’s dann. Sie kommen jetzt sofort in die Zelle.«
    Die anderen Uniformierten packten den schreienden Mann und zerrten ihn fort.
    »Es ist nicht mal richtiges Blut! Es ist Farbe – simple Farbe, Sie Neandertaler. Haben Sie noch nie was von freier Meinungsäußerung gehört?«
    Der

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