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Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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allerdings. Gratuliere, Schatz.« Er nahm sie fest in die Arme. Normalerweise ließ sie sich nicht gerne Frisur und Kleider durcheinanderbringen, doch sie erwiderte seine Umarmung. »Müsstest du dann nicht ständig in Ottawa sein?«
    »Nur zeitweise, und auch nur, wenn ich gewinne.«
    »Sie wird gewinnen«, sagte Carnwright. »In meinem ganzen Leben bin ich mir noch nie einer Sache so sicher gewesen. Du wirst gewinnen.«
    »Aber ich kann nicht von Ottawa aus Immobilien in Algonquin Bay verkaufen.«
    »Du könntest von da aus eine ganze Menge machen«, sagte Carnwright. »Und wir beide müssen uns sowieso mal unterhalten, mir geht da schon seit einer ganzen Weile was durch den Kopf.«
    »Dad denkt daran, zu expandieren. Filialen in anderen Städten zu eröffnen.«
    »Und wieso nicht mit Ottawa den Anfang machen?«, sagte Carnwright. »Hör zu, Randall, du bist der einzige Makler, dem ich so etwas anvertrauen würde. Und natürlich würde für dich erheblich mehr Geld rausspringen. Aber wir beide unterhalten uns noch. Heute ist Lauras großer Tag, und ihr zwei müsst euch erst mal darüber klar werden, wie ihr zu dem Ganzen steht.«
    »Ich weiß, wie ich mich fühle«, sagte Laura. »Ich kann mich kaum halten vor Freude.«
    Es war ihr anzusehen, und es rührte Randall, wie seine Frau – die gewöhnlich schön, aber nicht mädchenhaft war, vor Ausgelassenheit sprühte.
    »Wir müssen vorbereitet sein«, sagte Carnwright. »In absoluter Bestform, wir alle. Keine Strafzettel, ihr wisst schon, was ich meine.«
    »Ich weiß, was du meinst«, sagte Randall.
    »Und es könnte auch nicht schaden, wenn ihr im Lauf der Jahre ein paar Enkelkinder in die Welt setzen würdet.«
    »Dad, die würden mich wohl kaum als Kandidatin haben wollen, wenn ich schwanger wäre.«
    Carnwright gab sich augenblicklich geschlagen und hielt die Hände hoch. »Ich weiß, ich weiß. Ich denke nur langfristig. Nicht kleckern, sondern klotzen. Haben wir bei dem Schumacher-Haus das Schild abgemacht?«
    »Ich bin rausgefahren, aber es war schon weg.«
    »Es macht mich rasend, dass jedes Mal, wenn sie einen Filmausschnitt vom Tatort zeigen, unser Name erscheint. Zehn zu eins, dass sie den Schuppen loswerden wollen, nach dem, was da passiert ist? Und wisst ihr was?«
    »Wir sollten uns da raushalten«, sagte Randall. Sein Schwiegervater richtete einen perfekt manikürten Finger auf ihn und sagte: »Genau, Kumpel. Stoßen wir erst mal darauf an, egal, wie ihr euch am Ende entscheidet.« Er öffnete ein Bombay-Company-Sideboard und holte eine Flasche Macallan achtzehn Jahre heraus, was er nicht mehr getan hatte, seit Randall vor zwei Jahren das Haus des hiesigen Senators für zweihundert Riesen über dem verlangten Preis verkauft hatte.

[home]
    14
    C ardinal war auf dem Weg in den Sitzungsraum, als Delorme ihn zu sich an den Schreibtisch rief. »Das musst du dir anhören.« Sie schaltete die Freisprechanlage ein und spielte ihre Mailbox ab. Die synthetische Stimme gab die Zeit mit 23:45 Uhr am Vorabend an. Dann eine Mädchenstimme:
    »Hi. Ich möchte meinen Namen nicht nennen, und deshalb spreche ich eine Nachricht auf Band, statt persönlich mit jemandem zu reden. Ich habe Informationen über die Morde an der Island Road. Ich war da. Ich war im Haus, und ich hab – ich habe Leute reden gehört, und ich hab Schüsse gehört. Mehr weiß ich nicht, außer dass der Kerl, der es getan hat, nicht wie ein Russe klang – die Frau ja, aber er nicht. Ich kann nicht sagen, wer ich bin, weil ich weiß, dass ich in dem Haus eigentlich nichts zu suchen hatte. Ich bin eine Diebin. Ich stehle manchmal Sachen. Ich war auf der Suche nach irgendwas, das ich mitgehen lassen kann, aber dann habe ich plötzlich Stimmen gehört und mich versteckt. Als ich die Schüsse hörte, bin ich abgehauen. Mehr weiß ich nicht. Bitte versuchen Sie nicht, mich ausfindig zu machen. Ich hoffe, Sie hören das hier ab.«
    »Was hältst du davon?«, fragte Delorme. »Meinst du, die ist echt?«
    »Auf jeden Fall klingt sie nervös. Mehr als nervös.«
    »Wir wissen, dass jemand geflohen ist. Und wir wissen, dass sich jemand unter dem Bett verkrochen hat.«
    »Eine kleine Diebin. Der Stimme nach sechzehn, siebzehn Jahre alt?«
    »Keine Ahnung«, sagte Delorme. »Könnte auch Anfang zwanzig sein.«
    »Lass noch mal hören.«
    Delorme spielte die Nachricht ein zweites Mal ab.
    »Ich weiß nicht, ob ich ihr das abkaufe«, sagte Cardinal. »Zumindest nicht alles.«
    »Niemand weiß etwas von der

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