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Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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Rücken des männlichen Opfers genommen haben. Derjenige hat sich offenbar nicht das Geringste daraus gemacht, Fingerabdrücke zu hinterlassen, weshalb ich mir keine großen Chancen ausrechne, dass er vorbestraft ist. Beziehungsweise
sie
 – auch wenn wir keinerlei Hinweise darauf haben, dass es mehr als einen Mörder gibt, könnte es trotzdem das Werk von zwei oder drei Personen sein. Wir haben Übereinstimmungen dieses Daumenabdrucks mit einem am Knauf der Haustür, mit Teilabdrücken an der Hintertür und mit der Tür zum Elternschlafzimmer.«
    Er blendete nacheinander Nahaufnahmen von der Wodkaflasche sowie Bilder von den jeweiligen Türen ein. Collingwood zog Kreise und malte Pfeile. »Wie Sie wissen, schien das Haus größtenteils unberührt, außer der Hintertür, die aufgehebelt war, und dem Elternschlafzimmer, in dem eine vierte Person ein Fenster eingeschlagen hat und dann abgehauen ist. Zunächst zum Fenster.«
    Er klickte auf ein Foto von der zerbrochenen Scheibe, dann eine Nahaufnahme von der Fensterbank. »Im Blut auf der Fensterbank haben wir einen sehr guten Abdruck. Bis jetzt keine Übereinstimmungen in den Datenbanken. Allerdings stimmt dieser Abdruck mit dem latenten Abdruck an dem Stuhl überein, mit dem das Fenster eingeschlagen wurde. Und jetzt kommt das Interessante: Wir haben auch eine Übereinstimmung an dem Nachttisch auf der Fensterseite. Nicht an dem Möbel selbst, sondern am Radiowecker. Sämtliche anderen Abdrücke an diesem Nachttisch lassen sich Mrs. Schumacher zuordnen. Wie Sie wissen, ist die Person nach unserer vorläufigen Theorie vom Tatort geflohen und wurde vom Mörder verfolgt. Wir wissen nicht, was diese Person dort wollte, doch es sieht ganz danach aus, dass sie sich unter dem Bett versteckt hat – da unten haben wir keine brauchbaren Abdrücke nehmen können –, was darauf hinweisen könnte, dass sich eine Person zu einem vom Tatgeschehen unabhängigen Zweck, vielleicht einem Einbruch, dort befand. Ich weiß, das klingt nicht sehr wahrscheinlich – zwei unabhängige Straftaten zur selben Zeit –, wenn Sie also einen besseren Vorschlag haben …«
    Bilder vom Stuhl und vom Radiowecker erschienen, gefolgt von einer Weitwinkelaufnahme, auf der das Bett, der Stuhl, das eingeschlagene Fenster zu sehen waren.
    Delorme meldete sich zu Wort. »Jemand hat gestern Nacht eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen. Eine junge Frau, vielleicht um die zwanzig? Sie behauptet, sie sei eine Diebin und habe sich im Haus befunden, als sie plötzlich Leute kommen hörte. Sie versteckte sich und lief weg, als sie Schüsse hörte.«
    Plötzlich knisterte es im Raum. Die Anwesenden wechselten die Stellung, und alle blickten zu Delorme. »Wieso erfahre ich das erst jetzt?«, fragte Chouinard.
    »Ich hab’s gerade erst abgehört«, antwortete Delorme. »Sie hat mitten in der Nacht angerufen.«
    »Wieso ruft sie bei Ihnen an? Wieso nicht bei Crime Stoppers? Wieso nicht bei der Mailbox der Zentrale?«
    »Keine Ahnung. Viele glauben nicht, dass Crime Stoppers anonym ist. Vielleicht wollte sie mit einer Frau sprechen.«
    McLeod, der bis jetzt erstaunlich schweigsam gewesen war, legte plötzlich los.
    »Dieser Radiowecker ist etwa dreißig Jahre alt. Ich hab im Lauf meiner Dienstzeit ja schon so manchen verzweifelten Junkie zu Gesicht gekriegt, aber keiner von denen wäre auf die Idee gekommen, dieses Scheißding zu klauen. Selbst die unterprivilegiertesten von unseren kriminellen Gegenspielern würden sich nicht so weit erniedrigen.«
    Arsenault starrte zu Boden. Als er aufsah, fragte er: »Sie sagt, sie hat sich unter dem Bett versteckt?«
    Delorme schüttelte den Kopf. »Sie hat nur gesagt, sie hätte sich versteckt.«
    »Na ja, das würde schon irgendwie zu dem passen, was wir bis jetzt haben …« Er sah Collingwood an, der den Kopf schüttelte und auf die Weißwandtafel schrieb:
Zu verkaufen.
    »Ja, genau«, sagte Arsenault und blendete ein anderes Bild ein. Eine Außenaufnahme von der Island Road, von der Zufahrt. Der Briefkasten mit den Lettern FAM . SCHUMACHER und das Schild mit der Aufschrift ZU VERKAUFEN , CARNWRIGHT-IMMOBILIEN .
    »Beachten Sie, dass es rund um das Verkaufsschild und den Briefkasten keine Spuren gibt. Halten Sie mich meinetwegen für analfixiert, jedenfalls hab ich trotzdem von beiden Abdrücke genommen. Hab einen guten Daumen und ein paar Fragmente vom Schild. Und jetzt kommt’s: Die stimmen mit einigen von denen überein, die wir im

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