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Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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flüchtigen Person.«
    »›Ich bin eine Diebin‹«, sagte Cardinal. »›Ich stehle manchmal Sachen.‹ Klingt das echt?«
    Delorme zuckte die Achseln. »Schon irgendwie.«
    »Lise, ich kämpfe jetzt seit dreißig Jahren für die Wahrheit, die Gerechtigkeit und den kanadischen Way of Life, aber ich hab noch nie gehört, dass jemand sagt, ›Ich bin ein Dieb‹. Und dann noch so ein junges Ding?«
    »Vielleicht nicht ganz so jung.«
    »Ein junger Mensch – ›Ich bin eine Diebin‹? Kriegst du oft Anrufe von Dieben, die dir ein Geständnis machen?«
     
    Als sie alle im Konferenzraum versammelt waren, erteilte DS Chouinard ihnen eine strenge Mahnung, sie könnten es sich nicht leisten, andere Ermittlungen schleifenzulassen, besonders solche, die mit Waffen oder Gewalt verbunden seien. »Zum Beispiel von Ihnen, Szelagy, erwarte ich noch heute einen Vorgehensplan zur Brandstiftung im Lagerhaus. Dasselbe gilt für Delorme und die Raubüberfälle an den Geldautomaten. Die Bürger dieser Stadt liegen nicht nachts wach, weil sie vor Übergriffen von russischen Mafiosi Angst haben. Sie haben Angst davor, dass jemand sie beraubt, wenn sie Geld aus einem Automaten ziehen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir irgendwas anderes machen sollten«, erwiderte McLeod, »bis Cardinal mit Scriver fertig ist.«
    Danach wurde aus dem Meeting eine Show der Spurensicherung in Text und Bild. Arsenault trat an den Projektor – er brüstete sich gerne mit seiner technischen Virtuosität –, Collingwood übernahm die Weißwandtafel und schrieb kreuz und quer mit Leuchtfarben-Markern darauf. Für einen derart reservierten Menschen machte er überraschend großzügig von Kringeln und Pfeilen Gebrauch.
    »Wir haben es hier mit einem Fall zu tun, bei dem es von Spuren nur so wimmelt«, fing Arsenault an. »Wir ertrinken förmlich in Spuren. Mit ein bisschen Glück erhärten sie sich früher oder später zu Beweisen. Wir haben Blut, Haare, Fasern, Finger- und Schuhabdrücke und Reifenprofile. Wir jagen alles, was wir haben, durch jeden erdenklichen Test und sämtliche Datenbanken. Wir haben einen gewissen Fortschritt erzielt und einige Verknüpfungen herstellen können, aber bis jetzt … nun ja, sehen Sie selbst, wo wir stehen. Vielleicht wollen Sie sich Notizen machen.
    Also gut. Zuerst das Blut. Da wir in der realen Welt leben und nicht bei
CSI
: Dem Täter auf der Spur,
haben wir die DNA -Analyse noch nicht erhalten. Nicht weiter verwunderlich. Dafür haben wir die Blutgruppen. Lev und Irena Bastov haben beide Gruppe B. Das Blut auf der Fensterbank und davor ist Rhesus positiv. Die Schumachers haben A und Rhesus positiv, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass Mrs. Schumacher dieses Fenster einschlägt und sich in den Schnee stürzt.«
    Collingwood schrieb die jeweiligen Fundstellen und Blutgruppen mit quietschendem Textmarker auf die Tafel.
    »Und jetzt zu den Haaren. Irena Bastovs Haar ist blond gefärbt, mit braunen Wurzeln. Lev Bastovs ist kurz, graumeliert, überwiegend grau, mit ein wenig Schwarz am Hinterkopf. Wir haben außer an ihren eigenen Kleidern keinerlei Haar auf dem Tisch oder an anderen Kleidern gefunden. Dafür haben wir im Elternschlafzimmer auf der Fensterseite des Bettes ein langes, schwarzes Haar gefunden, hier.« Er zeigte auf eine Stelle zwischen Kissen und Nachttisch. »Offensichtlich gehört es nicht den Schumachers, also wäre es gut, herauszufinden, wem es gehört und wie es dahin gekommen ist. Aber zunächst mal zu den Fingerabdrücken. Um die Frage zu beantworten, die Ihnen allen unter den Nägeln brennt: Nein, wir haben keinerlei Treffer in der Verbrecherdatei. Aber in Bezug auf diese Henkersmahlzeit haben wir ein paar interessante Entdeckungen gemacht.«
    Er drückte auf seine Fernbedienung, und auf dem Bildschirm erschien ein Bild von dem Tisch, an dem die Opfer und ihr Mörder gesessen hatten.
    »Die Abdrücke an den Gläsern gehören zu den Bastovs, passen zu denen, die wir von ihnen, in ihrem Hotelzimmer und von ihren Pässen genommen haben. Soweit wir erkennen konnten, haben sie am Tatort nichts weiter angefasst. Die Abdrücke an der Flasche könnten sich auf bis zu drei Personen verteilen, aber wenn man an die Leute im Spirituosengeschäft, im Lagerhaus und so weiter denkt, ist das nur logisch.
    Der Daumenabdruck, der genau an der Stelle ist, wo man ihn erwarten würde, wenn man eingießt – übrigens mit der linken Hand –, stimmt mit einem Daumenabdruck überein, den wir vom Messer im

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