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Eisseele - Schlieper, B: Eisseele

Eisseele - Schlieper, B: Eisseele

Titel: Eisseele - Schlieper, B: Eisseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Schlieper
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Weight-Watchers-Menü vorgesetzt, wäre die jetzt wohl kaum so euphorisch.
    »Und wann seht ihr euch wieder?«
    Saskia zögert mit der Antwort.
    »Weiß nicht. Er hat nur gesagt, dass wir uns ja im Ruderclub bestimmt wiederbegegnen.«
    »Stimmt ja auch.«
    »Klar.«
    »Hättest du es besser gefunden, er hätte gleich das nächste Treffen vorgeschlagen? Vielleicht wartet er auf ein Zeichen von dir?«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    »Natürlich habe ich recht. Willst du dich denn noch mal mit ihm treffen?«
    »Ich weiß es nicht. Er ist halt ein bisschen jünger als ich.«
    »Wenn du doch eh noch nicht weißt, ob du ihn wiedertreffen willst, warum soll er dich dann fragen?«
    »Weil ich dann wüsste, dass er es will.«
    Natürlich versteht Zoe, was Saskia meint. Und sie weiß auch, dass sie in den nächsten Tagen viel Zeit damit verbringen wird, sich Saskias Pro- und Contraliste zum Thema Fynn anzuhören.
    »Ich würde ihn jetzt einfach mal zappeln lassen. Dann wirst du schon merken, ob du Bock auf eine zweite Runde Pasta hast. So, und wenn wir jetzt nicht beide losdüsen, kommen wir zu spät ins Studio. Und wer am Wochenende nach 16 Uhr Berge von Nudeln isst, sollte wohl pünktlich sein, oder?«
    Amüsiert beobachtet Zoe später, wie Saskia sich beim African Dance ins Zeug legt. So engagiert ist sie sonst nicht dabei. Sie macht auch nicht wie sonst drei oder vier Trinkpausen. Zoe weiß aber auch, dass sie das besser nicht kommentiert.
    Nach der Stunde steht das erste Treffen des Klassenprojekts an. Zoe, Kim, Caro, Sarah, Nils und Leo treffen sich auf dem Sportplatz der Schule, um sich eine Choreographie auszudenken.
    »Nils und ich haben uns überlegt, dass wir ja was mit Bällen machen könnten«, fängt Leo an.
    »Was denn? Torwandschießen oder wie?«, giftet Kim.
    Schnell wird klar, dass die beiden Jungs nicht wirklich Bock auf Tanzen haben. Es ist ihnen irgendwie peinlich.
    »Und wieso wolltet ihr dann mitmachen?«, fragt Caro völlig genervt.
    »Wann hat man sonst schon mal die Gelegenheit, sich mit vier Mädels zu treffen«, sagt Nils und grinst.
    Sarah lässt sich auf den Boden fallen. »O Gott. Das kann ja heiter werden. Ich hatte gleich so ein doofes Gefühl, als die beiden Traumtänzer sich gemeldet haben«, stöhnt sie.
    »Warte doch mal. Lass die Jungs doch mal erzählen, was sie sich so überlegt haben«, beschwichtigt Zoe sie.
    »Was wir uns so überlegt haben?«, wiederholt Nils unsicher.
    Die drei anderen Mädchen lassen sich neben Sarah auf dem Boden nieder, verschränken die Arme vor der Brust.
    »Wir könnten doch vielleicht so ein kleines Basketballspiel mit einbauen«, sagt Leo vage.
    Kim und Sarah lassen sich rückwärts fallen. Sie scheinen nicht wirklich begeistert.
    »Wartet doch mal«, geht Zoe dazwischen, ehe die Stimmung völlig kippt. »Ich habe mal so einen Streifen mit Leonardo DiCaprio gesehen, da gab es immer Stress zwischen zwei Gangs, die dauernd Basketball gespielt haben. Irgendwo in der Bronx. Das war ganz cool«, erläutert Zoe.
    »Und wen von den beiden hier siehst du als DiCaprio«? Kim lacht lauthals.
    Sarah zeigt prustend auf Nils, der eher stämmig als groß gewachsen ist. »DiCaprio ist doch auch so ein Zwerg, oder?«
    Zoe hebt beide Hände. »Perfekt, da haben wir ja schon unseren Gang-Kleinkrieg«, stellt sie fest.
    Fünf Augenpaare starren sie an.
    »Ist doch vielleicht eine gute Idee. Die beiden Jungs spielen Basketball, dann tanzen wir dazwischen. Und irgendwie entwickelt sich da ein tänzerischer Kampf.«
    »Und der Ball wird auch mit Farbe eingesaut und hinterlässt geile Abdrücke auf den Leinwänden«, stellt Leo fest.
    »Ziemlich crazy«, sagt Sarah nach einer Weile. Und der Klang ihrer Stimme lässt ahnen, dass sie begeistert ist.
    »Dann sollten wir mal endlich beginnen«, drängt Zoe. »Ich habe nicht bis Sonnenuntergang Zeit.«
    Sie üben verschiedene Schrittfolgen, Bewegungsabfolgen, Drehungen. Als Leo sich irgendwann flach hinlegt und verkündet, dass er nicht mehr kann, sind alle zufrieden.
    »Nächste Woche, gleiche Stelle, gleiche Uhrzeit«, verkündet Zoe.
    Sie zieht sich in aller Ruhe eine Jeans über die kurze Hose, winkt den anderen zum Abschied.
    »Ich muss auch schon los, will noch am Stall vorbei.« Kim wirft ihr eine Kusshand zu. Zoe stopft ihre Sportschuhe in die Tasche, packt den CD-Player ein und registriert aus dem Augenwinkel plötzlich eine Bewegung. Sie muss gegen die tiefe Sonne blinzeln. Irgendwas ist auf dem Schulpavillon. Sie hebt

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