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Eistochter

Eistochter

Titel: Eistochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Rae Miller
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Ende nehmen würde, aber nun weiß ich, dass es nur ein Traum war. Ein unmöglicher Traum. Selbst wenn ich meine Fähigkeiten beherrschen und gegen Caitlyns Fluch ankämpfen kann, dürfen Beck und ich nicht zusammen sein. An mich gebunden zu sein wird ihn töten.
    In der Stille stürmen unbeantwortete Fragen auf mich ein. Wenn ich von hier weggehe, werden die Dunkelhexen dann über mich herfallen und mich zu Mutter bringen? Werde ich die Lichthexen vergessen, die mir mittlerweile wichtig sind? Werde ich wahnsinnig werden, wie Caitlyn, und überall, wohin ich mich wende, Verwüstung hinterlassen?
    Wenn jemand mir nur sagen könnte, womit ich rechnen muss, wäre es vielleicht nicht mehr so schlimm.
    Das Zirpen der Grillen wird lauter, und ich erlaube es dem Geräusch, die schwierigen Fragen zu verdrängen. Ich schließe die Augen und wünsche mir, empfindungslos zu sein.
    Die Luft verschiebt sich, und eine sachte Brise streicht über meine Haut. Mein Herzschlag beschleunigt sich, und ich weiß schon, dass Beck in der Nähe ist, bevor er auch nur ein Wort sagt.
    »Lark? Ist alles in Ordnung?« Er steht im Schatten der Bäume, vor meinen Blicken verborgen.
    Ich schüttle den Kopf und hoffe, dass er weggehen wird. Ich will nicht, dass er mich so sieht. »Du musst gehen, Beck. Du darfst nicht in meiner Nähe sein.«
    Er ignoriert meinen Befehl und überquert die Sandfläche. »Ich muss mit dir reden.«
    »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Sie suchen wahrscheinlich schon nach dir.« Ich verberge das Gesicht vor ihm.
    »Ich bezweifle, dass irgendjemand nach mir sucht«, sagt er. »Sie haben mich losgeschickt, um dich zu suchen.«
    So stehen die Dinge also. Beck ist hier, um zu tun, was er, wie ich weiß, tun muss. Um mich wegzuschicken. Mir zu sagen, dass er mich nicht will.
    Er ist hier, um mir Dinge zu sagen, von denen wir beide wissen, dass sie gelogen sind.
    Ich schlinge mir meine Kette um die Finger und wünsche diesen Moment weit fort. Obwohl ich weiß, dass Beck es nicht ernst meint, will ich diese Worte doch nicht hören. Ich hole tief Atem und bereite mich darauf vor, mir das Herz herausreißen zu lassen.
    Aber statt zu tun, was er tun muss, setzt Beck sich neben mich. Seine Wärme umfängt mich und verdrängt einen Teil der Traurigkeit und Besorgnis.
    »Es ist kein besonders guter Tag, oder?« Sein Tonfall ist ernst, aber es liegt keine Spur von Kummer darin.
    »Das könnte man so sagen.« Ich starre in die Nacht hinaus. Meine Wangen sind tränenüberströmt, und ich bete, dass er es nicht bemerkt. Ich ziehe die Knie an die Brust und lasse den Kopf auf ihnen ruhen.
    Becks Hand streichelt mir übers Haar. Er zupft an den Spitzen und schlingt sie sich um die Finger. Ich schließe die Augen und koste das Gefühl aus, wieder bei ihm zu sein.
    Dank dieser einen Geste begreife ich, dass er es nicht tun wird. Beck wird mich nicht auffordern zu gehen. Er wird mich nicht belügen.
    Ich wende ihm den Kopf zu, und das Haar fällt mir ins Gesicht. Durch die Strähnen hindurch mustere ich ihn und versuche festzustellen, ob er es wirklich ist, oder wieder Henry. Seine Augen blicken hoffnungsvoll, nicht traurig. Überhaupt nicht besorgt. Ich seufze. Nur Beck kann noch optimistisch sein, wenn die Lage hoffnungslos wirkt.
    Er macht alles nur noch schlimmer.
    Mein Leben lang habe ich mich immer an ihn gewandt, wenn ich nicht wusste, was ich tun sollte. Aber jetzt bin ich damit an der Reihe, ihn zu führen. Ich muss stark sein und das Richtige tun. Wenn Beck mich nicht gehen lässt, werde ich ihn dazu bringen müssen, mich nicht mehr zu wollen. Ich werde ihn zwingen müssen, mich zu verlassen.
    Ich taste am Verschluss meiner Halskette herum. Als sie sich löst, sammle ich sie in einer Hand und zwinge sie in seine. Ein leichtes Kribbeln läuft mir über die Haut, als meine Hand seine streift.
    Beck starrt die Kette an, bevor er die Faust darum ballt. Er hält sie einen Moment lang fest, schließt die Augen und steckt sie dann in die Tasche.
    Ich spüre, wie meine Lippen zittern, und mir wird klar, dass ich gehofft habe, dass er die Kette zurückweisen oder sie mir vielleicht sogar wieder umlegen würde.
    »Was willst du, Beck?« Meine ausdruckslose Stimme klingt so leer, wie ich mich fühle.
    »Dich.«
    Als ich zum Widerspruch ansetze, erklärt er: »Wir müssen nicht tun, was sie sagen. Ich bin es leid, nur eine Spielfigur in ihrem perversen Spiel zu sein.« Ein rauer, entschlossener Unterton hat sich in seine samtige

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